Datenträger (Partition) mounten und Samba installieren

Anleitung zum Mounten (Einhängen) eines Datenträgers (Partition) und Installation eines Samba-Servers.

Warum mounten (einbinden/einhängen)?

Linux benutzt keine Laufwerksbuchstaben, um Datenträger anzuzeigen.
Stattdessen werden Datenträger (Partitionen) in die vorhandene Ordnerstruktur des Betriebssystems eingebunden.
Nur wenn ein Datenträger (Partition) eingebunden ist, kann Linux darauf zugreifen.
Ein Datenträger kann jederzeit wieder ausgehängt werden, wenn er nicht benötigt wird.

Bei einem RaspberryPiOS mit Desktop wird zwar jeder Datenträger, der mit dem Pi verbunden wird automatisch durch den Dateimanager eingebunden, (Standardeinstellung) aber der Einhängepunkt ist nicht gerade Aussagekräftig und befindet sich unter /media/Username/......... was man nicht unbedingt will.

Diese Funktion kann im Dateimanager abgeschaltet werden.

Wie wird ein Datenträger eingebunden?

Zunächst einmal muss ein Mountpoint (Einhängepunkt) erstellt werden. Das ist ein Verzeichnis, in das derDatenträger eingehängt und verfügbar gemacht wird.

Erstellen eines Verzeichnisses als Einhängepunkt

Z.B. im Homeverzeichnis eines Users

mkdir /home/Benutzername/Zielverzeichnis 

Beispiel:
mkdir /home/alex/smb_freigabe

Manuelles Einhängen

Ein Datenträger kann manuell oder statisch eingehängt werden.
Je nachdem, ob dieser nur einmalig oder dauerhaft verfügbar sein soll.

Mit folgendem Befehl kann ein Datenträger manuell eingehängt werden.

  • Befehl: sudo mount {Datenträger} {Zielverzeichnis}
  • Beispiel:sudo mount /dev/sdb1 /home/alex/smb_freigabe
  • Erklärung: Der Befehl mountet die erste Partition des Datenträgers sdb nach /home/alex/smb_freigabe

Der Datenträger (Partition) kann durch sudo umount /dev/sdb1 wieder ausgehängt werden.


Statisches Einhängen

In der Datei /etc/fstab werden die Dateisysteme bzw. Festplattenpartitionen eingetragen, die beim Systemstart von Linux automatisch und dauerhaft eingebunden werden sollen.

Die fstab-Datei kann mit folgendem Befehl editiert werden.
sudo nano /etc/fstab

In der fstab sollte der Datenträger (Partition) aber nicht mit der Bezeichnung sdxx eingetragen werden, sondern mit der PARTUUID

Grund dafür ist, dass sich die Bezeichnung bei einem Systemstart oder bei einem Anschluss an einem anderen USB-Port... ändern kann. Die PARTUUID ist da eindeutiger.

Ermitteln der PARTUUID

Die PARTUUID kann mit dem Befehl blkid ermittelt werden.

Quote

:~ $ blkid
/dev/sda1: LABEL_FATBOOT="boot" LABEL="boot" UUID="10EB-30C5" BLOCK_SIZE="512" TYPE="vfat" PARTUUID="ff8a51f2-01"
/dev/sda2: UUID="77813424-0fb9-4bb6-9e34-5ccc43c0b2b2" BLOCK_SIZE="4096" TYPE="ext4" PARTUUID="ff8a51f2-02"
/dev/sdb1: UUID="5b382d4f-661c-4931-ab82-38b907f0c3b4" BLOCK_SIZE="4096" TYPE="ext4" PARTUUID="7925c064-01"

Beispiel für einen Eintrag in der fstab

PARTUUID=7925c064-01  /home/alex/smb_freigabe        ext4    defaults,noatime,nofail  0     2

Erklärung:

  • Feld 1 Datenträger (Identifiziert durch PARTUUID)
  • Feld 2 Einhängepunkt
  • Feld 3 Dateisystem
  • Feld 4 Optionen
  • Feld 5 Dieses Feld wird von dump verwendet, um festzustellen, welche Dateisysteme gedumpt werden müssen. Der Standardwert ist Null (nicht dumpen)
  • Feld 6 Dieses Feld wird von fsck verwendet, um die Reihenfolge zu bestimmen, in der die Dateisystemprüfungen beim Booten durchgeführt werden.
    Die root-Partition sollte 1 haben und andere Partitionen 2.
    0 bedeutet keine Prüfung

Weitere Infos mit man fstab

Bei den Optionen sollte auf jeden Fall die Option nofail eingetragen werden.
Dadurch wird sichergestellt, dass das System auch bootet, wenn der Datenträger nicht verfügbar oder defekt ist.....

Einhängen eines Netzlaufwerks

Zum Einhängen eines Netzlaufwerks gibt es hier eine gute Anleitung von Hofei .

Thread

Netzwerkfreigabe mounten mit systemd Mount Unit

Einleitung / Ziel

Die folgende Anleitung soll eine Hilfestellung geben, wie ein Netzlaufwerk mit dem Raspberry Pi erfolgreich gemountet werden kann.

Es handelt sich beispielhaft um eine Samba Netzwerkfreigabe die von einer Fritz!Box bereitgestellt wird.

Ein möglicher Weg führt über einen Eintrag in der Datei /etc/fstab. Da ich oft Probleme, mit zur Bootzeit noch nicht erreichbaren Freigaben im Netz, hatte und sich diese auch nicht mit Parametern wie _netdev lösen ließen, beschreibe ich…
Hofei
August 26, 2018 at 5:13 PM

Samba installieren

Die Installation des Samba-servers erfolgt einfach durch folgende Eingabe

sudo apt install samba samba-common-bin

Die Datei smb.conf bearbeiten

sudo nano /etc/samba/smb.conf

Ganz am Ende folgendes eingeben

Das ist eine funktionierende Grundkonfiguration


smb-user

Für den Zugriff auf das Freigabeverzeichnis muss ein smb-user und Passwort angelegt werden.
Als user kann einfach der Standarduser genommen werden. Das Passwort kann frei gewählt werden.

sudo smbpasswd -a Username

2x das Passwort eingeben.

Das System einmal neustarten


Verbindung per Windows-Explorer

Nachdem der Raspi neu gebootet hat, könnt ihr die Einstellungen im Windows Explorer einmal testen.

Für einen temporären Zugriff reicht es aus, Den Pfad zum Samba-Server nebst Freigabenamen Hier "SMB" (wie in der smb.conf festgelegt) in der Adressleiste des Datei-Explorers einzugeben.
\\192.168.xxx.xxx\SMB
Nach Eingabe der Zugansdaten wird der Inhalt sofort angezeigt.

SMB-Verzeichnis als Laufwerk einbinden (Windows)

Hier wählt ihr nun den gewünschten Laufwerksbuchstaben aus.
Gebt die Adresse des Raspi ein, gefolgt von dem Freigabenamen.
Beispiel: \\192.168.xxx.xxx\SMB (IP und Pfad anpassen).
Haken nicht vergessen bei „Verbindung bei Anmeldung wiederherstellen“
Nach dem Klick auf <Fertig stellen> werden die Zugangsdaten abgefragt.
User und Passwort (smbuser und smbpasswd)

Jetzt sollte das Laufwerk vorhanden und Eure Freigabe "SMB" verfügbar sein.
Ihr könnt dort alles machen, Ordner erstellen, ändern, Dateien hochladen… Genauso wie in jedem anderen Laufwerk.

Bei Windows gibt es allerdings ein kleines Problem. Dort werdet ihr wahrscheinlich beim Neustart eine Meldung bekommen, dass nicht alle Systemlaufwerke geladen werden konnten und das Laufwerk offline ist.

Das liegt daran, dass Windows versucht das Laufwerk zu laden bevor die Netzwerkverbindung steht.
Das lässt sich aber ändern, indem ihr eine Verknüpfung erstellt, die ihr in den Autostartordner legt.

Das geht wie folgt:
Erstellt auf dem Desktop eine Verknüpfung. Rechtsklick <neu><Verknüpfung>
In dem sich öffnenden Fenster gebt ihr folgende Zeile ein. (anpassen)
C:\Windows\System32\net.exe use Z: \\192.168.xxx.xxx\Freigabename /user:smbuser smbpasswd

Beispiel:

C:\Windows\System32\net.exe use Z: \\192.168.xxx.xxx\SMB /user:alex geheim

Erklärung dazu

  • Es wird das Programm net.exe gestartet, welches sich unter C:\Windows\System32 befindet.
  • Es wird der Laufwerksbuchstabe "Z" benutzt.
  • Dann folgt die IP (oder Hostname) des Samba-Servers, gefolgt vom Freigebenamen, wie in der smb.conf festgelegt.
  • Als letztes ist der Username anzugeben sowie das smb-Passwort.

Klickt auf <Weiter> gebt einen Namen für die Verknüpfung ein xxxxx.exe.
Mit <Fertig stellen> wird die Datei erstellt.

Nachdem ihr diese per Doppelklick getestet habt, schiebt ihr sie in den Autostartordner.
Dazu drückt ihr die Windowstaste und R, gebt shell:startup ein und bestätigt mit ENTER. Dann öffnet sich der Autostartordner.
In diesen schiebt ihr die Datei rein und schließt in wieder.

Nach einem Neustart sollte die Datei (nach dem Start des Systems) gestartet werden und das Laufwerk verbinden. (Das kann nach dem Start ein paar sek. dauern.)
Jetzt seid ihr in der Lage euch mit jedem Gerät PC, Laptop, Android… im Heimnetzwerk mit eurem Speicher zu verbinden.

Android setzt allerdings einen Dateiexplorer voraus, der smb unterstützt. Da gibt es eine ganze Reihe.