Dehnungsmessstreifen: Woher nehmen?

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hallo Leuts,

    ich habe mal wieder ein sehr spezielles Problem:
    Zur Rissüberwachung (Hauswand) würde ich gerne eine Langzeitmessung machen (natürlich dann mit dem RPi :lol: u.U. noch einen Arduino als AD Wandler vorschalten, aber das muss noch wachsen )

    Dazu fiel mir spontan als Messwertgeber ein bzw. mehrere Dehnungsmesstreifen ein.
    Rein technisch ist das u.U. anspruchsvoll, aber das muss ich dann sehen. Mein Problem beginnt schon "ganz vorn":

    Wo bekommt man als Privatmann solche Messstreifen (Länge so um die 2-4cm, Breite fast egal, R auch egal, dass passe ich dann an) zu moderaten Preisen zu kaufen?

    Was ich bisher gefunden habe, waren ausschlieslich (teure) Profilösungen...

    Anderer Blickwinkel:
    Wie sonst könnte man einen Riss über einen Zeitraum von 6-12 Monaten dauerhaft überwachen: Das zu erwartendende "delta l" wird unter einem Millimeter liegen, der Messort ist "inHouse" (Wohnbereich), Temperaturen so im Bereich 16-28 °C, Luftfeuchte 40-60%, keine direkte Sonne.

    :s:s:s

  • interessante Aufgabenstellung!

    nur bin ich mir nicht sicher, ob hier ein Dehnmessstreifen die beste Wahl ist. Da ich denke, dass hierzu die Langzeitstabilität nicht gegeben ist.

    Ein weiters Problem sehe ich in der Kalibrierung (falls die Rissbildung später dokumentiert werden muss).

    Mein Vorschlag:
    1. auf einer Seite des Risses ein Fadenkreuz an die Wand schrauben/kleben.
    2. und von der anderen Seite eine durchsichtige Skala (Geodreieck) über den Riss deckungsgleich zum Fadenkreuz montieren.

    dann in regelmäßigen Abständen fotografieren..

    bin grade am googeln.... sowas gibt es um kleines Geld fertig zu kaufen...

    http://www.yatego.com/werkzeuge-onli…wegungen-messen

    Suche Gleichgesinnte für mein Projekt!
    jamesmatik_200.png
    soll ein Baukasten (Software und Hardwaremodule) für Temperatur-Logging, kleine Steuerungsaufgaben und Smart-Home werden.

    Einmal editiert, zuletzt von RasPi-Azubi (28. Juni 2014 um 19:30)


  • Google findet zum Beispiel Link zum Katalog.

    Scheint mir nicht umwerfend teuer und hat einen Einzelstueckpreis.

    Der Katalog ist gut! Danke!
    Naja, die Preise nicht so: Das 9€ Teil hat nur eine aktive Gitterlänge von ca. 3mm, aber vielleicht kann ich da mechanisch etwas über den Riss bauen, wo ich dann einen Spalt lasse, der mit dem Sensor überbrückt wird...

    Bin da noch total am Anfang...


    interessante Aufgabenstellung!

    Hintergrund: In meinem Arbeitszimmer tat sich vor ca. 3 Jahren ein Riss in der Wand auf, der sich jahreszeitabhängig geringfügig ändert.
    Ich möchte nun herausbekommen, ob der wirklich wächst, damit ich ggf. Maßnahmen ergreifen kann...


    nur bin ich mir nicht sicher, ob hier ein Dehnmessstreifen die beste Wahl ist. Da ich denke, dass hierzu die Langzeitstabilität nicht gegeben ist.

    Ein weiters Problem sehe ich in der Kalibrierung (falls die Rissbildung später dokumentiert werden muss).

    Ja, ich bin auch nicht sicher, in wie weit das funktioniert. Bzgl. der Stabilität dachte ich an eine Messbrücke, wo alle 4 Zweige mit solchen DMS bestückt sind: Nur einer ist "aktiv" die anderen aber "vor Ort", so dass die Feuchte/Temperatureinflüsse sich weitestgehend aufheben sollten... - so mein Arbeitsansatz.

    Problem ist der sehr geringe Spannungshub, der sicher ausgewertet werden muss... von der Kalibrierung mal ganz abgesehen...


    Mein Vorschlag:
    1. auf einer Seite des Risses ein Fadenkreuz an die Wand schrauben/kleben.
    2. und von der anderen Seite eine durchsichtige Skala (Geodreieck) über den Riss deckungsgleich zum Fadenkreuz montieren.

    dann in regelmäßigen Abständen fotografieren..

    bin grade am googeln.... sowas gibt es um kleines Geld fertig zu kaufen...

    http://www.yatego.com/werkzeuge-onli…wegungen-messen

    Hm, (Skepsis)...
    Ich erwarte da Abstandsänderungen im Bereich von 0.01... 0,2mm (max), ich denke, da sieht man nix...

    Mein anderer Gedanke war schon, das mit einer Mechanik zu überbrücken, die die Bewegung "vervielfältigt", also z.B. eine Rolle, an deren Achse ein Spiegel sich dreht, der mit einem Laser als "zeiger" dann die Bewegung zeigt...

    Ha, Super: RasPi-Azubi
    Der Riss-Observator, damit lässt sich was anfangen:
    Einerseits zum abfotografieren, andererseits kann ich den als Trägersystem für weiteres Equipment verwenden... gekauft :)

  • > aber vielleicht kann ich da mechanisch etwas über den Riss bauen, wo ich dann
    > einen Spalt lasse, der mit dem Sensor überbrückt wird...
    Ich bin kein Spezialist, aber meines Wissens werden die Dinger auf eine
    Metallplatte geklebt und messen die Dehnung der Platte.

    Die Dinger auf beiden Seiten des Risses aufzuhaengen ist hoechst wahrscheinlich
    keine gute Loesung.

    Einmal editiert, zuletzt von Tell (28. Juni 2014 um 20:36)

  • DMS werden in der Regel hauptsächlich auf Wellen (von Motoren etc.) geklebt, um die Torsion erfassen zu können. Um einen Riss zu "überwachen" wurden diese nicht konstruiert. Als weiteres Problem wäre da zudem noch die Befestigung des DMS auf der Hauswand, diese ist wahrscheinlich schon zu rau dafür.

    Die Idee von weiter oben mit dem Fadenkreuz finde ich da schon besser.


  • DMS werden in der Regel hauptsächlich auf Wellen (von Motoren etc.) geklebt, um die Torsion erfassen zu können. Um einen Riss zu "überwachen" wurden diese nicht konstruiert.

    Kann schon sein, was den Anwendungsfall ja nicht ausschließt... Ich habe jedenfalls sowas schon in der Praxis gesehen, da ging es um Fundament-Setzungen und der daraus resultierenden Rissbildung. Daher kam ich ja drauf...


    Als weiteres Problem wäre da zudem noch die Befestigung des DMS auf der Hauswand, diese ist wahrscheinlich schon zu rau dafür.

    Die Idee von weiter oben mit dem Fadenkreuz finde ich da schon besser.

    Die Befestigung denke ich, ist recht einfach: Kleben oder je eine Metallplatte mit 2 Bohrungen an der Wand beidseits des Risses befestigen (ich tendiere zu letzterer Lösung, die ist langzeitstabil...)

    Die "Fadenkreuz-Methode" ist schlecht automatisch protokollier- und auswertbar: Ich müßte eine Kamera fest installieren und regelmäßig ein Bild machen, dieses Bild dann auswerten...
    Als zusätzliche Dokumentation ok...

    Muss ich mal drüber meditieren...:angel:

  • Wenn du sowas an ner Hauswand befestigen möchtest, musst du dann aber auch die Temperatur loggen, da der Widerstand ja auch temperaturabhängig ist und daher auch bei deiner Messung korrigiert werden muss.

    Kommt eins bei das andere, mal eben n DMS draufpatschen is nich, zudem du dir auch noch überlegen müsstest, wie du dein R genau genug bestimmen kannst (Stichwort Messbrücke) ;)

    Daher würde ich eher zu einer optischen Messung tendieren, oder zumindest ein Messverfahren, das nicht wirklich von äußeren Einflüssen (Temperatur usw) abhängig ist.

  • Was es nicht alles gibt, sowas scheint zumindest für so eine Aufgabe gut geeignet zu sein. Ich frag mich nur wie man mit einem Poti so eine Genauigkeit hinbekommt und wie hoch in etwa der Anschaffungswiderstand für so ein Teil ist.

  • Erstmal Danke an euch alle für die ganzen Tips & Hinweise! :thumbs1:

    Ich habe nun einige Ideen und Anregungen, letztlich spielt der Preis und der Aufwand eine Rolle.

    Interessante Dinge hab ich da entdeckt, wie z.B. das Messverfahren per "Glaslineal", was eine Auflösung so um die 0,005 mm hat. Kostet allerdings Minimum 120€... Andererseits gibt das Teil TTL Signale aus, was die Ankopplung an einen Arduino supereinfach machen würde...

    Die DMS Lösung würde einen erheblichen Bastelaufwand mit ungewissem (Genauigkeits- und Stabilitäts) Ergebnis. Davon hab ich mich nun inzwischen verabschiedet.

    Die Idee des Glaslineals lässt mich allerdings nicht los: Ich habe von einem alten Tintenstrahldrucker einen Foliestreifen, auf dem ein einfaches Strichmuster drauf ist: Legt man das übereinander, kommt es bei der geringsten Verschiebung zu starken Hell/Dunkelphasen (So ähnlich arbeiten die Glaslineale auch).

    Ich denke, ich werde mal in dieser Richtung denken... (auch Selbstbau, aber simpler...) Mir ist nur noch nicht klar, wie ich da eine Richtungsinfo raus bekommen. Vielleicht das Ganze doppelt aufbauen mit einem leichten Versatz, so dass die Phasen leicht unterschiedlich sind...

    Ok, ich denke, ich hab zu tun :lol:

  • Hallo Zentris,

    nur mal der Vollständigkeit halber:
    spielt denn die Richtung des "Verschiebens" keine Rolle? Rein theoretisch kann sich so eine Hauswand ja nach vorne oder hinten, rechts oder links, auf oder ab und natürlich den ganzen Kombinationen daraus bewegen.
    Hast Du das bei Deinen Überlegungen zum Thema Glaslineal berücksichtigt?

    Ich wünsch Dir eine Zahnfee, die Dir einen Wunsch erfüllt ;) ...

    cheers,
    -ds-

  • Hi Zentris,

    googel mal nach "arduino" und "schieblehre", die machen sowas mit einem digitalen Universal-Meß-und-Schraubhaken aka Tomahawk aka Schieblehre (für die ganz peniblen auch genannt Meßschieber) ;)

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