Wieviel Linux braucht Linux um noch Linux zu sein?

Heute ist Stammtischzeit:
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Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Moin@all

    Ne schwierige Betreffszeile....habe lange drüber gegrübelt :rolleyes:

    Und was steckt dahinter....?.... Fragen über Fragen... und ich kanns nicht einschätzen.

    Wenn ich jetzt mal verschiedene vollwertige Linux-Distributionen herannehme, werde ich wohl feststellen, dass alle alles können. Die mögen sich vielleicht in der Benutzerschnittstelle unterscheiden, aber im Kern können wahrscheinlich alles dasselbe.

    Was muss ich mir vorstellen, was in meinem wheezy davon noch vorhanden ist? Wie schätzt das ein erfahrener Linux-Crack ein, der beide Seiten dieses BS kennt? Mir ist jetzt nicht die Sinnhaftigkeit gewisser Anwendungen auf dem RPi wichtig, wie z. B. Codieren von Avatar in 3D. Dafür braucht er vermutlich ein Jahrhundert. Mich interessiert die Sicht des installierten BS. Wäre das möglichwenn man das entsprechende Programm installiert? Möglicherweise gibt's ja auch bekannte Amputationen im BS , oder wo es kastriert wurde und sowas ist seitens BS gar nicht möglich.

    Beim Spielen mit meinem Pi gestern war ich im Web und natürlich auch im Appstore... ich hoffe,dass heisst so. Und natürlich hab ich dort mal nach Firefox gesucht... der nicht gefunden wurde. Bedeutet das jetzt, das ich den gar nicht installieren kann oder kann ich den woanders runterladen und der läuft dann, weil Linux ja Linux ist? Ich fand den vorhandenen Browser jetzt nicht so klasse und würde gerne nen anderen nehmen. Auf meinen Androiden läuft beispielsweise Opera.... der ist schön klein, taugt für kleine CPU's, das wäre ne prima Alternative, wenns den für ein reguläres Unix gäbe.

    Und da liegt das Problem der Eingangsfrage, wie weit ist mein RBPi-Linux noch ein reguläres Linux? Ich glaube, die Einschätzung erfahrener Anwender hier im Forum mit gesundem Menschenverstand hilft mir mehr, als das Lesen seitenlanger technischer Unterschiede. Mir geht's auch echt nicht um Details, sondern eher um grobere Aspekte, die Schlachtfelder aus größere Höhe betrachtet.

    Gruß,Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von WinterUnit16246 (10. Juli 2014 um 10:01)

  • Wieviel Linux braucht Linux um noch Linux zu sein?? Schau mal ob du hier fündig wirst!

  • Moin,

    in diesem Falle könnte dein erste Anlaufstelle Wikipedia sein. Der Artikel über Linux sollte dir die meisten deiner Fragen klären.

    Und zum beschnittenen, im grunde gibt es bei Opensource keine Beschneidungen, denn du kannst jede Opensource Software selbst kompilieren und damit auch auf den PI bringen. Frage ist in der Regel nur ob die SW wohl möglich bestimmte Vorraussetzungen an das System stellt z.B. Hardware. Selbst dann könnte jeder die SW ja so umbauen, dass sie doch noch passt - ist halt Opensource. Ob das Sinn macht steht auf einem anderen Blatt.

    Nebenbei beschäftige dich mal mit apt-get (man apt-get) dann wirst du sehen es gibt firefox für raspian...

    Gruß Lunepi

    --
    man ist das System-Anzeigeprogramm für die Handbuchseiten von Linux.

    • Offizieller Beitrag

    Das "nervigste" ist einfach die Prozessorarchitektur. Wenn man Tools, Programme ausserhalb von apt-get braucht, findet man für x86/x64 oft schon fertige Pakete, die man simpel installieren kann, auf dem Pi muss sie selber kompilieren und die Abhängigkeiten auflösen (Wenn denn der anbieter den Quellcode bereitstellt, bei closed source wars das dann.. (Crosscompiling mal ausgenommen). eine Grafische Oberfläche brauch ich auf dem Pi nicht, browsen auch nicht (selbst wenn der Browser Firefox wäre, an Flash scheitert es dann)

    Der Unterschied zwischen Genie und Wahnsinn definiert sich im Erfolg.

    Einmal editiert, zuletzt von dbv (10. Juli 2014 um 10:29)

  • Ich versuche mich mal an dieser komplexen Frage.

    Wenn ich jetzt mal verschiedene vollwertige Linux-Distributionen herannehme, werde ich wohl feststellen, dass alle alles können. Die mögen sich vielleicht in der Benutzerschnittstelle unterscheiden, aber im Kern können wahrscheinlich alles dasselbe.

    "Linux" ist eigentlich nicht der richtige Begriff, korrekt würde er lauten Gnu/Linux und es gibt einige die auch im täglichen Gebrauch darauf bestehen. "Linux" bezeichnet den Linux-Kernel. Gnu ist eine Toolsammlung rund um Linux herum welche die wichtigsten Grundlagentools zur Verfügung stellt. Ohne Gnu könntest du dein Linux-Kernel garnciht verwenden (außer du hast eine Alternative naürlich). Alle vollwertigen Distributionen bauen auf Gnu/Linux auf und können damit ersteinmal das geleiche. Die Distributionen unterscheiden sich in einigen Punkten, vor allem Konzeptioneller Art. Generell sind sie aber immer nur eine Sammlung von Programmen die ihrer Ansicht nach gut zusammen funktionieren mit einer Standartauswahl derer, die vorinstalliert sind.
    Die deutlichsten Unterschiede sind vielleicht Debian vs Gentoo. Debian (Basis von Ubuntu und Raspbian) hat alle Softwarepackete die du installieren kannst vorkompiliert in ihren Archiven und du kannst sie runterladen und installieren. Gentoo hat nur den Quellcode, du lädst den Code aus den Gentoo-Archiven und kompilierst selbst. Nachteil: Das dauert! Vorteil: Es ist speziell für dien System und deine Bedürfnisse und damit oftmals etwas schneller.
    Debian und Ubuntu unterscheiden sich z.B. in der Aktualität ihrer Packete. Ubuntu versucht immer ziemlich aktuelle Packete zur Verfügung zu stellen. Debian nimmt nur gut getestete Pakcete auf, die schon einige Zeit problemlos funktionieren und spielt außer Sicherheitsupdates auch spät Updates ihrer ein.
    Solche Unterschiede findest du zwischen allen Distributionen.

    Dann gibt es natürlich noch die verschiedenen Arten von EINER Distribution, z.B. Ubuntu, Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu, Edubuntu, Mythbuntu und nihht nur von Ubuntu: Gentoo, Arch-Linux oder RHEL und RHL diese basieren stärker aufeinander und unterscheiden sich oftmals nur in der Standartauswahl der Pakete und/oder dem Desktop-System und wer es pflegt. Ubuntu wird von Canonical gepflegt, Kubuntu jedoch von der Community. RHEL ist die kommerzielle Variante, RHL die Community-Variante. Gentoo ist wie gesagt nichts vorkompiliert, Arch-Linux hat die selben Archive aber alles vorkompiliert.


    Hmmm beantwortet das die erste Frage? Ich hoffe...

    Was muss ich mir vorstellen, was in meinem wheezy davon noch vorhanden ist?

    Das hat Lunepi schon ziemlich gut beantwortet: Alles was nicht konkret Hardwareabhängigkeiten hat, die der Pi nicht bietet (z.B. i386 Funtionen gibt der Pi nicht her weil er einen ARM hat, alle Programme die - warum auch immer - Solche Funktionen direkt nutzen funktionieren nicht)

    Beim Spielen mit meinem Pi gestern war ich im Web und natürlich auch im Appstore...

    Der heißt Pi-Store^^

    Und natürlich hab ich dort mal nach Firefox gesucht... der nicht gefunden wurde.

    Jaaa der Feuerfuchs und Debian... Die Lizenzpolitik des Firefox verträgt sich nicht mit der Debian-Philosophie, daher gibt es auf Debian nur den icewiesel. Ein Klon von Firefox, selber Code, nciht immer aktuellste Version und einige Kleinigkeiten auf Lizenzgründen verändert, u.A. Name und Icon. Aber im Grunde ist Firefox auf Debian Icewiesel.
    Du kannst aber auf mozilla.org oder wo auch immer die .deb-Datei herunterladen und selbst installieren.
    Du kannst auch (bestimmt vorhandene) Repositories selbst eintragen in denen es das Paket "firefox" gibt.

    Auch Opera gibt es für Linux, auch den musst du per .deb-file oder selbst eingetragenem Repo installieren, er ist nciht in der Softwareauswahl.


    Und da liegt das Problem der Eingangsfrage, wie weit ist mein RBPi-Linux noch ein reguläres Linux?

    100% (Wenn wir von Raspbian sprechen) (Wobei ich nicht weiß wie das mit der Firmware aussieht... aber ich glaube auch die ist OpenSource, ansonsten vllt nur 99,999999%)

    Da liegt ein Unterschied zu Android, das wird von vielen als "nicht echtes Linux" angesehen, da es einen stark modifizierten Kernel hat, der nicht komplett offen liegt (vor allem Treiber) und nicht auf der Gnu-Toolchain aufbaut.

    Was für ein sauberer Übergang um Lunepi einen Seitenhieb bezüglich vim bei Android zu verpassen *fg* Aber ich stimme ihm ja zu, Android ist keine Linux-Distribution wie ich gerade selbst dargelegt hate. Trotzdem baut Android auf Linux (an sich) auf und muss sich damit den Vorwurf gefallen lassen, dass vi fehlt! :) Wäre ja halb so schlimm, aber ich habe GARKEINEN Editor auf dem System selbst gefunden

    Ihc hoffe damit ist diene Frage einigermaßen beantwortet...

    Arg, dbv's Einwand mit der Architektur hatte ich nicht auf dem Schirm... "Einfach" das deb-file installieren geht daher natürlich nicht... es sei denn irgendwer hat das mal dafür übersetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Horroreyes (10. Juli 2014 um 10:52)

  • Ihc hoffe damit ist diene Frage einigermaßen beantwortet...


    Ja, weitaus besser, als ich zu hoffen gewagt habe.... Danke dafür.... und sorry für das späte Feedback.... solche umfassenden Antworten sind beileibe nicht selbstverständlich .... und ein anerkennendes Feedback ist das mindeste....nur lass ich mich gerade an der französischen Atlantikküste vom allerbesten Wetter am Strand verwöhnen... da war das zunächst ein wenig vergessen. :blush:

    Ich hoffe, ich darf trotzdem noch ne Frage stellen. Gestern abend habe ich nämlich meinen mitgenommenen Spielzeugkoffer aufgemacht.... hatte mich schon drauf gefreut. Ich habe am Pi meine 2,5" Festplatte in Betrieb genommen, den Pi vorher zunächst mit nem patchkabel mit dem Router verbunden und dann später den WLAN-USB-Stick in Betrieb genommen. Klappt alles. Hab mich gefreut, wie leicht das ging.

    Meine nächstes Ziel ist, die Platte am Pi für den Win-Laptop (und später auch für andere Win-Clients) freizugeben. Ich lese mich deshalb gerade in Samba ein, zum einen im Wiki, zum anderen ein how-to von Jan Karres. Allerdings ist mir da etwas nicht klar.

    Gehen unter Ubuntu generell alle Festplatten-Freigabe im Netz nur über Samba? Ich meine, ich habe gelesen, Samba emuliert nur das Microsoft SMB-Protokoll. Benötigt Ubuntu als Server die Samba-Treiber auch für Ubuntu-Clients? Oder wird Samba generell nur bei NTFS-Partitionen benötigt und wenn Windows-Clients drauf zugreifen wollen?

    Im Moment ist mir nicht ganz klar, was unbedingt sein muss, oder sein kann, oder ggf. auch unnötig unter bestimmten Bedingungen ist. Und was ich gar nicht verstehe, ist der Umstand, ob der angemeldete Win-Client-Benutzer überhaupt auf dem Ubuntu-Server bekannt ist. Wenn ich unter Win mit lokalem Benutzerprofil arbeite und den gleichen User mit gleichem pwd auf dem Win-Server anlege, klappt die Autorisierung automatisch im Hintergrund. Das das unter Ubuntu so ist, glaube ich nicht... aber ich glaube auch nicht, dass sich ein User jedesmal 2 mal einloggen muss, einmal auf seinem Win-Pc, einmal als Nutzer der Server-Platten. Gibt es überhaupt eine Autorisierungs-Kommunikation für den angemeldeten User zwischen den Systemen?

    G, Thomas

  • Du brauchst nur die Sambatreiber für die clients die du auch nutzt. Deshalb sind es Client-Treiber, alles was der Server benötigt bringt der schon mit.
    Samba ist tatsächlich "nur" für das Windows-SMB-Protokoll. Das wird aber auch gerne zwischen Linux-Rechnern verwendet, weil es halt funktioniert und da ist. Warum also nicht. Was für ein Format die Festplatte hat auf der eine Smabafreigabe liegt ist ziemlich unerheblich (Außer denn es um Rechte und ähnliches geht).

    Was das Thema Autorisierung angeht: SELBSTVERSTÄNDLICH gibt es das, ansonsten macht das ja garkein Sinn.
    Du musst (genau wie bei einem Windows-Server) die entsprechenden Accounts dafür anlegen und Ubuntu interpretiert die gleichen Daten wie auch ein Windowsserver aus den SMB-Protokoll-Daten die Benutzeranmeldung interpretiert. Wie meinst du denn funktioniert das zwischen 2 Windowsen?

  • .... und Ubuntu interpretiert die gleichen Daten wie auch ein Windowsserver aus den SMB-Protokoll-Daten die Benutzeranmeldung interpretiert. Wie meinst du denn funktioniert das zwischen 2 Windowsen?


    Siehst'e....genau das war mir so gar nicht bewusst, dass das weiterreichen der Benutzeranmeldung und eines Passwortes Bestandteil des SMB-Protokolls ist. Zwischen Windosen war das einfach so und ich habe nie hinterfragt, warum das so ist....es funktionierte einfach.

    Ich war nur ein wenig verunsichert, weil Ubuntu ja eben nicht Windows ist.... und der Ubuntu-Server muss ja trotzdem auch erfahren/wissen, wer da "rein" will. Und ich hatte gedanklich nicht ausgeschlossen, neben der Treiberebene noch ein logisches "Info-Paket" mit den Benutzerdaten für den Server schnüren zu müssen.

    Ok, danke. ... dann werde ich mal lesen und testen, wie das geht. ...

    Einmal editiert, zuletzt von WinterUnit16246 (16. Juli 2014 um 20:50)

  • Moin@all

    Die Distributionen unterscheiden sich in einigen Punkten, vor allem Konzeptioneller Art. Generell sind sie aber immer nur eine Sammlung von Programmen die ihrer Ansicht nach gut zusammen funktionieren mit einer Standartauswahl derer, die vorinstalliert sind.
    Die deutlichsten Unterschiede sind vielleicht Debian vs Gentoo. Debian (Basis von Ubuntu und Raspbian) hat alle Softwarepackete die du installieren kannst vorkompiliert in ihren Archiven und du kannst sie runterladen und installieren. ....


    Jetzt habe ich gerade beim Frühstück Lunepi's Rat befolgt und mal das wiki gelesen.... nicht 100% komplett und auch nicht auswendig gelernt. :D

    Es gibt also die grossen Distributionen....Debian, Suse, Red Hat, Mandriva. Und als "Ableger" von z. B. Debian das von mir installierte Ubuntu. Ich glaube mittlerweile zu ahnen, das Gnome und Nautilus die für den Enduser wichtigsten Unterschiede ausmachen...und quasi als GUI die intuitive Bedienung erst ermöglichen.

    Was ich mich jetzt frage, wie wird dann Debian "bedient"? Hat das kein GUI? Warum nutzen wir/ihr nicht direkt Debian auf unseren Homey's? Es gäbe ja jetzt die Möglichkeit des Versuchs, Debian zu downloaden und installieren.... aber das ist wohl doch ein wenig zu aufwendig. :rolleyes:

    Aber interessieren täts mich schon, welche Vorteile Ubuntu vs. Debian für mich als Enduser hat und ob es überhaupt möglich ist, Debian auf nem Desktop-PC zu installieren.

    Ich weiss, ist vielleicht ne Frage, deren Antwort man nicht unbedingt braucht... aber ich versuche einfach nur, besseres Verständnis zu bekommen.

    Gruß, Thomas

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