Wo ist der Unterschied zwischen Pi1 Model-B+ und Pi2 Model-B?

  • Wo ist der Unterschied zwischen Pi1 Model-B+ und Pi2 Model-B?


    Nachfolgend eine Zusammenfassung der Neuerungen vom Pi-1 Model-B+ Vs. Pi-2 Model-B:

    • SoC: Broadcom BCM2836 mit 4 x 900MHz ARM Cortex-A7 (ARMv7) Cores, übertaktbar auf 1.1GHz

      • Alter RaspberryPI: Broadcom BCM2835 mit 1 x 700MHz ARM11 (ARMv6), übertaktbar auf 1GHz
    • 2 x 512MB LPDDR2 SDRAM (befindet sich nicht mehr im SoC sondern auf der Rückseite des Mainboards)

      • Alter RaspberryPI: 1 x 512MB LPDDR2 SDRAM PoP (befindet sich direkt auf dem SoC Chip)
    • Mehr nutzbare Betriebssysteme dank ARMv7
    • Schnelleres booten von z.B. Raspbian: 15sec Vs. 29sec. Auch schnelleres laden von LXDE: 5sec Vs. 9sec. Wobei das natürlich weiterhin auch auf die SD ankommt.
    • Der SoC Chip ist etwas größer und befindet sich minimal an einer anderen Position um mehr Anstand von umliegende Bauteile zu haben.

    Was sich nicht geändert hat:

    • Alles andere: Preis, GPU, Schnittstellen, Platinen Größe, Ports, GPIO usw


    Es wurde zudem bewusst darauf verzichtet ein noch umfassenderes Upgrade vorzunehmen, da sonst alle Anleitungen, Beschreibungen und auch Treiber etc hätten umgeschrieben werden müssen, und letztlich die Verwirrung noch größer ausgefallen wäre.
    Die verwendete GPU ist zudem die einzige auf ARM Basis die Quelloffen und am besten dokumentiert ist.


    [an=ident]Identifizieren:[/an]
    Wer nicht sicher ist ob er einen Pi-1 oder Pi-2 hat, der findet unterhalb der GPIO Stiftleiste einen Aufdruck: Raspberry Pi 2 Model B V1.1
    Ein weiterer Hinweis ist das Broadcom Logo auf dem SoC - da hier nicht mehr der RAM auf der SoC angebracht ist und somit auch nicht mehr die Bezeichnung des Rams zu finden ist.
    Und zu guter letzt natürlich auch der RAM Chip auf der Rückseite der Platine, den gabs bei den anderen PI's auch nicht.

    "/proc/cpuinfo"


    [an=supply]Strombedarf:[/an]
    Der neue Pi-2 sollte auf den ersten Blick auch etwas mehr Strom als der Pi-1 B+ benötigt, da mehr Kerne und RAM natürlich auch versorgt werden müssen... Der Pi-2 möchte in etwa soviel Strom haben wie der alte Pi-1-B. Sofern er nicht voll ausgelastet wird benötigt er aber sogar weniger.
    Laut Hersteller soll der CPU 2,5 Watt verbrauchen -> ein Core alleine soll maximal 1,75 Watt benötigen, alle 4 Cores sollen unter Volllast ca. 2,5 Watt benötigen.
    Laut den Praxis-Tests von Raspi.tv verbraucht ein Core ca. 50mA (250mW).

    Laut diversen anderen Berichten liegt der Verbrauch des gesamten Pi2, also nicht nur die CPU, bei ca. 4 Watt.
    (die Stromversorgung des alten B wurde vorausschauend wegen des Pi-2 verbessert).


    [an=cpu]Taktung:[/an]
    Hat der CPU des Pi2 nichts zu tun (oder nur sehr wenig) taktet er sich standardmäßig auf 600MHz runter um Strom zu sparen. Sobald die Auslastung ~50% erreicht taktet er sich auf die Standard 900MHz hoch.

    Er lässt sich mit weniger Aufwand wie noch bei den Vorgängern, noch weiter hoch takten und ist zudem mit der Spannung sehr genügsam. Brauchte man bei den Vorgängern noch für 1GHz eine over_voltage Einstellung von 6, gibt sich der neue SoC bereits mit einer Einstellung auf 2 zu frieden.

    Es sind problemlos 1,1GHz möglich, mit ein bisschen rum probieren sind aber auch 1,2GHz möglich, wobei das nicht mehr allzu viel ausmacht bzw merkbar ist.


    [an=temp]Wärmeentwicklung:[/an]
    Auch wird der SoC durch die 4 Cores natürlich auch etwas wärmer, weshalb erst jetzt Kühlkörper Sinnvoll aber nicht zwingend erforderlich wären.

    Der RAM befindet sich nun auf der Unterseite der Platine und gibt ebenfalls etwas Wärme von sich, beeinflusst somit nicht mehr direkt die SoC. Er ist dort aber schlechter zu kühlen sofern man den Pi-2 in einem Gehäuse unterbringen möchte.. Allerdings kann die Abwärme des RAMs vernachlässigt werden, der wird wird nur handwarm.

    Einen Stresstest von mir könnt ihr >> hier << lesen.


    [an=image]SD Karte switchen / Image:[/an]
    Da sich beim Pi-2 nur der SoC und RAM geändert hat, der Rest aber auf dem B+ basiert, müssen auch hier microSD Karten verwendet werden.
    Schiebt ihr eine bespielte Speicherkarte eines B+ in den Pi-2 ohne ein Update durchgeführt zu haben, dann lädt lediglich das regenbogenfarbene Quadrat das euch mitteilt, dass der Kernel nicht korrekt geladen werden konnte.

    Da der neue RPi-2 einen anderen ARM CPU hat, können nur aktuelle Images vom 31.01.2015 verwendet werden, da der Kernel und die Module für ARMv7 sein müssen.
    Aus diesem Grund muss man das System vorher auf den neusten Stand bringen. Der Bootloader wählt dann automatisch anhand der CPU-Revision den passenden Kernel (kernel.img / kernel7.img) aus.
    Anschließend kann man problemlos weiterhin die selben Images und auch SD-Karten für Pi-1- A+/B+ oder Pi-2 verwenden.


    [an=software]Software:[/an]
    Software die noch auf dem alten ARMv6 kompiliert wurde ist weiterhin kompatibel. Einzig in punkto Geschwindigkeit müsste diese ggf neu kompiliert werden, um die volle Power des neuen ARMv7 ausnutzen zu können.
    (ARMv6 software is forwards compatible with ARMv7)

    Das Kompilieren mit dem Pi2 geht nun auch wesentlich(!!!) schneller, aber:
    führt man nur ganz normal " make " aus wird nur ein Core verwendet, die restlichen 3 langweilen sich. Das mal zu vergessen kann Stunden warten ausmachen.

    Der Trick ist dem "make" Befehl vorzuschreiben 4 Cores zu verwenden, was man mit dem Parameter -j erreicht. Also:

    Code
    echo "alias make='make -j4'" >> ~/.bashrc

    Wenn man sich dann neu anmeldet und künftig nur noch " make " eingibt, wird stattdessen " make -j4 " ausgeführt, und was zuvor noch über ne Stunde gedauert hat ist dann in wenigen Minuten fertig.


    [an=performance]Performance:[/an]
    Die Performance hängt selbstverständlich wesentlich davon ab Was man macht oder vor hat. So lässt sich zunächst nicht pauschal sagen "der neue PI ist 10x schneller".
    Aufgrund des Wechsels von ARMv6 auf ARMv7 kann man allerdings einen allgemeinen Leistungszuwachs von ca. 80% vorhersagen - selbst wenn man nur einen Core nutzt! Einfach nur deshalb weil der ARMv7 Befehlssatz neuer ist und effektiver arbeitet.

    Prozesse die Multithreading unterstützen profitieren dann selbstverständlich auch von allen 4 Cores, und der zusätzliche RAM macht auch noch ein bisschen was aus.
    Aber nicht jede Software nutzt mehrere Threads. Von daher ist nicht mehr Cores auch automatisch schneller!

    Auf Raspi.tv findet ihr auch ein interessanten Vergleich mit anderen Einplatinencomputern auf Basis der A20 (zum Beispiel Cubieboard oder BananaPI)

    Leider hat der neue BCM2836 intern auch nur 1x USB2.0. Die interne Anbindung zwischen SoC und LAN/USB-Chip erfolgt also weiterhin mit nur einem einzigen USB2.0 Link - somit bremsen sich LAN und USB leider weiterhin aus :(
    Quelle: http://blog.broadcom.com/raspberry-pi/l…ip-to-broadcom/

    Zitat

    Fortunately for us, Broadcom were willing to step up with a new SoC, BCM2836. This retains all the features of BCM2835, but replaces the single 700MHz ARM11 with a 900MHz quad-core ARM Cortex-A7 complex: everything else remains the same…

    Der Datendurchsatz vom LAN ist von ~70mbit/s auf ~95mbit/s gestiegen und das nur Aufgrund des neuen SoCs (also mehr CPU Power und etwas schnellerer RAM).


    [an=ram]RAM:[/an]
    Der Arbeitsspeicher ist wie beim Vorgänger LPDDR2 SDRAM, bei dem allerdings der Standardtakt um 50MHz auf 450MHz rauf gesetzt wurde und besteht aus 2 x 512MB Chips die in einem Zusammengefasst sind.

    Der RAM wird auch weiterhin mit der GPU geteilt.

    Da es aktuell aber noch ein paar Probleme im Bezug auf einige Programme gibt, ist beim Raspbian-Image ein Kernel integriert welcher den maximal verwendbaren RAM auf ca. 750MB begrenzt, da sonst Programme wie SonicPI nicht mehr funktionieren. Das ist aber nur eine Einstellung im Kernel und kann durch aufspielen eines aktuellen (über rpi-update) aufgehoben werden sodass dann die vollen 1024MB (abzüglich mind. 16MB für de GPU) genutzt werden können.
    (Quelle)


    [an=windows]Windows:[/an]
    Bezüglich Windows sei gesagt das dies von vielen falsch verstanden wurde!
    Es wird zwar Windows 10 für den Pi-2 geben, ABER(!) nur als IoT Platform! Dh. kein Desktop, ohne UserInterface, nur cmd.exe (like dos) !


    Quellen:
    http://www.raspberrypi.org/raspberry-pi-2-on-sale/#comments ..suche nach: Windows
    http://makezine.com/2014/12/15/mic…-little-boards/
    http://www.theregister.co.uk/2015/02/02/win…pton_interview/


    [an=case]Gehäuse / optischer Vergleich:[/an]

    Links der neue Pi-2 ... Rechts der alte Pi-1 B+

    Gut zu erkennen ist das alle Anschlüsse die selbe Position haben, also passen auch alle B+ Gehäuse für den neuen Pi-2.
    Die Bauteile (Chips, Widerstände, Kondensatoren etc.) sind fast alle etwas anders angeordnet - der LAN/USB Chip ist etwas weiter nach rechts gewandet und die umliegenden Bauteile sind ebenfalls etwas anders angeordnet. Ist aber alles kein Problem.
    Der SoC ist auch minimal etwas nach links und oben versetzt und ist auch etwas größer. Dies stellt aber i.d.R. auch kein Problem dar, einzig bei Alu Gehäusen die eine extra "Lippe" für die SoC haben um die Wärme abzuführen, wie zB dieses, könnte es ggf nicht so effizient sein, ist aber auch kein Problem.


    Originalbeitrag und weiterführend allgemeine Diskussionen zum Pi2: Raspberry 2 erscheint


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