Auch wenn der neue Pi3 es dank eines überarbeiteten Boot ROMs in der GPU, nun erlaubt ohne SD Karte von USB oder über PXE (Netzwerk) zu booten, besteht weiterhin das Problem das sich LAN und USB nur eine USB 2.0 Lane teilen. Eine SD Karte wäre dann also weiterhin zu bevorzugen da das ein anderer Bus ist. Aus dem gleichen Grund wurde ja auch WiFi nicht über USB sondern einen separaten Bus (SDIO) angebunden.
Wer also plant vollständig auf eine SD Karte zu verzichten sollte dann anstatt LAN lieber WLAN verwenden um nicht wieder Performanceprobleme zu kriegen. Allerdings macht solch ein Umstieg nur Sinn wenn das USB-Device in allen Punkten definitiv schneller ist als eine SD Karte - was bei vielen USB 2.0 Sticks nämlich nicht der Fall ist, selbst von einigen USB 3.0 Sticks kann man das nicht behaupten, erst Festplatten (HDD / SSD) würden in allen wichtigen Punkten (Random Lesen/Schreiben) signifikante Vorteile bringen aber dann steigt auch wieder der Strombedarf
Was ich interessant finde ist PXE. Fraglich wäre nur ob man dafür auch den WiFi Chip nutzen kann, ist aber denk ich schon wahrscheinlich da der WiFi Chip ja direkt via SDIO an die SoC angebunden ist. Allerdings vermute ich mal das man für PXE weiterhin zumindest eine SD Karte für die Konfiguration (IP des PXE-Servers usw) braucht...
Interessant ist auch das nicht nur die GPU nun schneller getaktet ist als beim Vorgänger (also Werksseitig) sondern auch die Codec Einheiten, wodurch es nun möglich sein soll 1080p mit 60 fps wiederzugeben. Das verspricht eine allgemein bessere Performance, auch wenn man den Pi3 nun nicht noch mehr übertakten kann da das Garantieverlust zur Folge hat (und er soweit ich weiß eh nicht mehr viel Spielraum hat)
Was ich bis eben auch noch nicht wusste ist das seit dem Pi2 der RAM als Dual-Channel angebunden ist. Seit dem Pi2 ist der Standard Takt des RAM's 450MHz aber beim Speicher handelt es sich um einen sog. LPDDR2-900 (MHz) und es sind 2 x 512MB Chips..