Hallo zusammen, ich möchte euch hier mein zweites kleines Raspberry-Projekt vorstellen. Vielen Dank geht abermals an die Firma Watterott, insbesondere dem Chef.
Der Anstoß für mich war das ich für meinen Sat-Receiver (VU+ Zero) eigentlich einen Digitalen Bilderrahmen wollte der mir das Senderlogo (Picon) und viele weitere Informationen anzeigen kann. Da aber nirgends ein passender zu finden war, blieb die Alternative mit einem Raspberry Pi und einem kleinen Display. Als kleine Zusammenfasung: der Pi erhält die Infos des Receivers wie z.B. Senderlogo, Titel und Dauer der Sendung, Timer-Liste usw durch Aufrufen der Internet-Adresse des LCD-4-Linux-Plugins.
Die benötigte Hardware habe ich hier aufgelistet:
++ Enigma2-Sat-Receiver (Dreambox, VU, Clarktech usw) .... ohne Receiver hat das ganze nämlich keinen Sinn
++ Raspberry Pi (im Prinzip kann jeder RPi verwendet werden, ich benutze einen Pi A+ der vollständig im Gehäuse verschwindet.
++ RPI-Display http://www.watterott.com/de/RPi-Display-B-Plus
++ Gehäuse mit Ausschnitt für Display http://www.watterott.com/de/TEK-BERRY-G…uer-RPi-Display
++ Wlan-Dongle (Edimax WLAN Stick EW-7811)
++ USB-Tastatur (nur zum Einrichten des Wlan, danach nicht mehr benötigt)
Alle Teile für und um den Raspberry gibt es bei http://www.watterott.com und noch viel viel mehr ....
Wie man das Display anschließt sollte dank der Anleitung der Firma Watterott kein Problem sein, den GPIO-Adapter seiner Wahl einlöten und noch die Pins für "MOSI, MISO & SCK" auf der Rückseite des Displays
mit etwas Lötzinn überbrücken. Dies ist soweit ich weiß bei den 8-Bit-Displays nötig damit überhaupt etwas zu sehen ist. Wer ebenfalls einen A+ verwendet kann so wie ich, noch ein kabel direkt an den Raspberry anlöten, damit das Kabel sauber an der Seite heraus geführt werden kann. Belegung ist beim A+ wie folgt, bei allen anderen Pi's ist selbst nachzumessen.
PP1 ---> 5V+
PP3 ---> Masse
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Grundinstallation und Netzwerk
Als Basis nehme ich das Ready-to-Run-SD-Image http://www.watterott.net/fbtft/2015-05-…rpi-display.zip Ich habe mich bewusst für das ältere Wheezy entschieden weil mir dies schlichtweg besser gefällt und obendrein war der Internetbrowser einfacher zu konfigurieren damit er aus der Konsole heraus zu starten ist. Ein paar Pakete müssen später noch installiert werden, doch dazu dann weiter unten.
Beim ersten Start sollte man die Länder und Tastatureinstellungen ändern und noch das Image expandieren. Dies geschieht alles mit
Hier kann man auch den Pi übertakten und noch weiteres. Mein verwendeter Pi läuft mit 900Mhz ohne Probleme. Jetzt ist erst mal ein Neustart nötig und man konfiguriert die Netzwerkeinstellungen in dem man nach dem Login auf folgenden Inhalt anpasst:
auto lo
iface lo inet loopback
iface eth0 inet dhcp
auto wlan0
allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet dhcp
wpa-ap-scan 1
wpa-scan-ssid 1
wpa-ssid "Dein-WLAN-Netzwerk"
wpa-psk "Dein-WLAN-Passwort"
Alles anzeigen
Speichern und den Editor schließen und nun zur Konfiguration des automatischen Logins. Mir ist bewusst das es "unsicher" ist mit einem Auto-Login zu arbeiten, aber für diesen Zweck ist das erforderlich und auch nicht weiter schlimm weil auf dem Raspberry sonst keine sicherheitsrelevanten Daten befinden. Außerdem startet nach dem Auto-Login ein kleines Script das den Midori Browser aus der Konsole heraus startet und die Adresse des Web-Interface des Sat-Receivers aufruft. Aber eins nach dem anderen.
Energie-Sparmodus des Edimax-WLAN-Dongle deaktivieren
Um Verbindungsabbrüche und ähnliches zu vermeiden deaktiviert man den Energie-Sparmodus in dem eine Datei mittels folgendem Befehl erstellt
Diese erhält dann lediglich eine Zeile mit diesem Inhalt
Je nachdem welcher Pi zum Einsatz kommt kann man den WLAN Stick nun anstecken und neustarten, beim Pi A+ habe ich nur das Netzwerk mithilfe einer USB Tastatur eingestellt und alles weitere mit WinSCP und Putty. Dies ist erheblich einfacher als alles am Pi einzutippen.
Auto-Login
Man navigiert zu folgender Zeile
und kommentiert diese Zeile aus damit sie unwirksam wird
Anschließend fügt man noch eine Zeile an dieser Stelle ein die folgendes beinhaltet
Nach einem anschließenden Neustart sollte man sich dann schon ohne Passworteingabe auf der Kommandozeile befinden. Jetzt installiert man noch folgende Pakete die unter anderem dafür nötig sind das der Browser ohne X-Desktop funktioniert und das der Mauszeiger ausgeblendet wird. Dazu muss jedoch erst die Paketlististe aktualisiert werden und dann werden die Tools installiert.
Wenn die Installation beendet ist muss man noch das benötigte Script zum Starten erstellen. Wo das Script gespeichert wird und wie es heißt ist eigentlich egal, sinnvollerweise im User-Ordner oder einem Pfad seiner Wahl. Ich habe es mit diesem Befehl erstellt
und diesen Inhalt muss man dann auf seine IP-Adresse des Receivers anpassen und abspeichern
#!/bin/sh
xset -dpms
xset s off
xset s noblank
unclutter &
matchbox-window-manager &
midori -e Fullscreen -a http://IP.DEINES.RECEIVERS:PORT/lcd4linux/
Wenn dies geschehen muss nur noch der Pfad des Scripts in die Bash.rc eingefügt werden damit das Script automatisch startet nachdem der Raspberry sich quasi selbst als User eingeloggt hat. Die benötigte Config-Datei wird mittels folgendem Befehl geöffnet
Am Ende dieser Datei fügt man den Pfad des Scripts ein. In meinem Falle war das folgender Inhalt
Damit wäre die Installation auf dem Raspberry komplett beschrieben und falls der Receiver und das Plugin schon konfiguriert sind, so kommt man nach einem letzten Neustart in den Genuss ein kleines Zusatzdisplay für den Receiver zu besitzen. Da mein VU+ Zero eh kein Display hat ist dieser unsichtbar verbaut und der kleine Raspberry steht nun auf dem Wohnzimmertisch neben der Harmony Fernbedienung und verrichten dort seinen Dienst. Als Stromversorgung hab ich mich für eine dicke USB-Powerbank entschieden die ich schon hatte. Generell kann man auch ein größeres Display verwenden, da gibt es auch Lösungen bei http://www.watterott.com
Für mich war aber das RPi-Display die beste Alternative weil gut und günstig und ich auf dem Wohnzimmertisch keinen riesigen Monitor wollte. Weiterer Pluspunkt ist das fertige Gehäuse, das keine Basteleien erfordert und ganz nett aussieht.
Die Installation auf dem Receiver beschreibe ich im nächsten Beitrag. Dann bleibt es halbwegs übersichtlich.