Messung mit PT1000 Ungenau (+- 12°C)

  • Hallo Leute,

    zunächst, dieses Forum hat mir schon sehr viel geholfen! Bin ein fleissiger mitleser und habe dank eurer gegenseitiger Hilfe schon viel Lösen können! Jetzt komme ich aber nicht weiter...

    Zum Umfeld: Ich versuche meine Heizung (Solar, Öl, Festbrennstoff, 2 Umschaltventile, Mischer, 3 Pumpen) über den Raspi zu Steuern. Als Frontend nehme ich Fhem.
    Soweit klappt alles ganz gut, meine Temperatursensoren im Keller sind alle 1-Wire DS18B20. Klappt alles wunderbar.


    Jetzt habe ich nur das Problem: Für Abgastemperatur (Ölbrenner und Festbrennstoff) brauch ich einen Fühler den ich ins Rohr Stecken kann. Temperaturen (zumindest bei Festbrennstoff bis zu 250°C oder auch mehr :D ) Hier kann mit leider der DS18B20 nicht helfen, denke eher das der gegrillt wird. Genauso ist es beim Solarkollektorfühler, da können die Temperaturen bis ca. 200°C steigen.

    Im Solarkollektor war bereits für die alte Steuerung ein PT1000. Kabel geht eh bis in Keller, also warum diesen nicht hernehmen.

    Schaltung aufgebaut, etwas Programmiert.... Fertig ::) die Temperaturen kann ich nun erfassen, nur leider....


    .... hab ich Schwankungen von bis zu 12°C... nicht umbedingt ideal zum Steuern. Ich brauch ja kein hochgenaues System, 2°C Toleranz wären voll OK.


    Zur PT1000 Verbindung: Vom Keller zum Dach geht ein 2 x 2,5 (entspricht einer Lautsprecher Leitung), das ist in dem Solar-Wellschlauch integriert.


    Hat jemand die Zündende Idee für mich, wie ich die Schwankungen kleiner bekommen kann?

    Anbei der Aufbau:


    Und Vielen Dank schonmal fürs Lesen!

  • Hallo doriangray,
    hast du schon herausgefunden, woher diese Schwankungen kommen? Entweder es liegt an der Schaltung, oder am Anschluss über das lange Kabel. (Also z.B. mal schauen wie hoch die Schwankung ist, wenn der Pi im Keller steht)
    Wo genau liegt in deinem Schaltplan die lange Leitung zwischen Keller/Dach, direkt an den Beinchen vom PT1000?
    Wie hoch ist der Widerstand, den du in Reihe geschaltet hast? Hast du bedacht, dass dieser sich nicht mit erwärmt?

    Gruß
    Chris

  • auf jeden Fall fehlt dem MSP3008 ein Abbklockkondensator für die Versorgung VCC nach VDD
    dann wird Vref aus dem PI reccht ungnau mit 3,3V genommen, besser wäre ein externe Vref mit 2,5V (passend umgerechnet)
    und lt. dem Fritzing Bild hast du einen 5%er R gewählt, auch da gibt es besseres, 1% oder 0,1% MF mit kleinem TK

    mich wundern deine 12% also nicht in Summe.

    lasst die PIs & ESPs am Leben !
    Energiesparen:
    Das Gehirn kann in Standby gehen. Abschalten spart aber noch mehr Energie, was immer mehr nutzen. Dieter Nuhr
    (ich kann leider nicht schneller fahren, vor mir fährt ein GTi)

  • Da es es sich um ein ratiometrisches System handelt, muss die Spannung nicht so genau sein, da sich ungenaue Spannungen "aufheben". Es muss nur die gleiche Spannung für Ref und den Spannungsteiler verwendet werden. Beispiel: Ein 50% Spannungsteiler liefert immer 512Digit, egal welche Referenzspannung verwendet wird.
    Ich würde einen 100nF Kondensator oder mehr zwischen CH0 und GND schalten, um allfällig auf die Leitung aufmodulierte Wechselspannung wegzufiltern.

    ...wenn Software nicht so hard-ware ;) ...

    Freue mich über jeden like :thumbup:

  • So Hallo Zusammen,

    schonmal vielen vielen Dank für die Antworten.

    Zunächst du den Fragen:
    @[font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]ChrisvA:[/font]
    [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]Nein, hab noch nicht herausgefunden woher die Schwankungen kommen, die lange Leitung habe ich jetzt im Plan hinzugefügt und beschriftet. Der Widerstand beträgt 1kOhm bei 5%. Der Widerstand ist derzeit im Keller, und bleibt auch dort. Externe Erwärmung hat er keine (weit genug weg, von allem was wärme abgiebt!) und hat auch genug luft :)[/font]

    [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]@[font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]jar:[/font][/font]
    [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]die 5% lagen Rum, hatte nicht passenderes da. Werde aber bei der nächsten Bestellung etwas genaueres besorgen! Das mit dem Kondensator schlägt ja auch [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]VeryPrivat vor[/font][/font][/font]

    [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]@[font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]VeryPrivat:[/font][/font][/font][/font]
    [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]Hab im Fritzing mal den Kondensator eingezeichnet! So richtig? also das Minus-Beinchen auf (A) Ground und Plus-Beinchen auf CH0? mit den 100nF... eher mehr? oder eher weniger? kann auch ein paar verschiedene mitbestellen rum rumtesten! Müsste nur wissen welche :)[/font][/font][/font][/font]

    [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]Bin zwar Elektrotechnisch nicht ganz der n00b, aber Grundlagen sind leider nur Grundlagen! Auch mit Kondensatoren hab ich bisher nix zu tun gehabt :)[/font][/font][/font][/font]

    [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]Ich halte euch definitv auf dem laufenden, wies aussieht :)[/font][/font][/font][/font]

    [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"][font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]Achja: Die Leitung is doch nur eine 1,5mm² ^^ hatte mich verschaut ;)[/font][/font][/font][/font]

  • Guten Abend
    Also bevor du irgendwas bestellst würde ich ein paar Sachen ausprobieren :
    1. Den Aufbau mit möglichst kurzen Leitungen testen
    2. Spannungsteiler nachmessen und die Berechnung anpassen
    3. Spannung mit multimeter messen und schauen ob die Schwankungen da auch auftreten
    4. Das Datenblatt des wandlers lesen ;)

    Danach kann man weiter sehen
    Btw ungenaue Spannungen heben sich nicht einfach auf... Einfach mal kurz dran denken das auch die Digitalisierung zeit braucht in der sich die Spannungen längst geändert haben können und auch noch unterschiedlich aufgrund verschiedenster Faktoren, wie Bsp. die induktiven bzw. Kapazitiven Leitungsanteile

    Viel Erfolg

    Kobold254


  • Da es es sich um ein ratiometrisches System handelt, muss die Spannung nicht so genau sein

    wenn er den Teiler nur als Verhältnis zum 1k berechnet hast du Recht, wenn er aber eine echte Spannungsmessung macht und das zu Vref ins Verhältnis setzt braucht er eine genaue Vref.


    Ich würde einen 100nF Kondensator oder mehr zwischen CH0 und GND schalten


    jar:...Das mit dem Kondensator schlägt ja auch VeryPrivat vor

    du solltest anfangen genauer zu lesen

    Abblockkondensator am VCC != Kondensator an ADC Eingang (-> Filter)

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    Edited once, last by jar (May 24, 2016 at 12:25 PM).

  • Der Widerstand mit der Toleranz von 5% kann die Schwankungen nicht auslösen. Die 5% besagen nur, dass der Widerstand des Bauteils um bis zu 5% vom aufgedruckten Wert abweichen kann (Anliefertoleranz), nicht, dass er um diesen relativen Wert schwankt. Schwankungen im Widerstand wären evtl. durch Temperaturdifferenz möglich, allerdings ist der Temperaturkoeffizient unter normalen Bedingungen beinahe zu vernachlässigen.
    Wenn du aber überlegst, wie gering die Widerstandsänderung des PT1000 pro Grad ist, dann ist die Bemerkung von jar über die Referenzspannung die entscheidende. Also die muß genau sein oder Du nimmst einen ADC mit integrierter stabilisierter Referenzspannung.


  • Der Widerstand mit der Toleranz von 5% kann die Schwankungen nicht auslösen.

    wer hat das behauptet?

    er hat 12% Fehler und die können natürlich teilweise auch aus der falschen Berechnung mit einem bis zu 5% statischen Fehler aus dem R kommen.

    Angenommen der R hätte 5% Fehler und wäre echt an der Grenze so könnte er die 12% Fehler um 4,9% nur durch den R drücken

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  • Er hat +-12° Schwankungen, nicht einen 12%igen Fehler. Wenn es am Widerstand liegen würde hätte er eine Abweichung in eine Richtung. Für mich stellt sich eher die Frage, ob es wirklich ratiometrisch ist. Richtig ist, die Referenzspannung ist scheinbar gleich der Spannung am Spannungsteiler. Wäre zu klären, was der MCP mit der Referenzspannung macht (klar er referenziert) und wie sich dann die Leitungen auf den Spannungsteiler auswirken.


  • Er hat +-12° Schwankungen

    OK ich habs falsch gelesen

    aber +-12°C sagt mir jetzt nix ohne Bezugsgröße und wie ermittelt.

    Meine Dipl.Arbeit war ja Regelung eine Widerstandsofen mit 40kW

    Der gekaufte Regler hatte Schwankungen von +-80K im Bereich um 1000°C

    Mein 2-Punkt Regler per Compi schaffte dann +-5K

    Aber klar ist je nach Messstelle können erhebliche Abweichungen auftreten.

    Um zum TO mehr sagen zu können ist mir die Beschreibung etwas zu dünne oder ich müsste noch mal gründlicher lesen.


    Hat jemand die Zündende Idee für mich, wie ich die Schwankungen kleiner bekommen kann?

    viel integrieren!

    einfach über die Zeit x z.B. 1 Minute deine Messwerte addieren und / Anzahl der Messwerte dividieren

    Du brauchst ja keine Sekundenüberwachung von der Abgastemperatur

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    Edited once, last by jar (May 24, 2016 at 2:54 PM).

  • So Guten Abend Zusammen,

    bin nicht weiter gekommen Mangels Zeit! (Zumindest mit der überprüfung, und rumtesten!)

    Quote


    [font="Source Sans Pro, Tahoma, Helvetica Neue, Arial, sans-serif"]einfach über die Zeit x z.B. 1 Minute deine Messwerte addieren und / Anzahl der Messwerte dividieren[/font]


    Hab ich no schnell im Skript geändert... Schwankungen liegen jetzt bei 1-2° (damit kann ich leben!)
    :wallbash: -> Wieso fällt mir sowas nicht ein? Naja, manchmal steht man sich selbst im weg!

    Werde aber noch genau Auskunft geben und Rumtesten! Sollte Mittwoch (heute/morgen) oder Donnerstag dazu kommen! Poste dann gleich meine ergebnisse hier ;)

    LG

    Alex

    Und: Danke Jungs! :)

    Edited once, last by doriangray (May 25, 2016 at 3:26 AM).

  • Wenn man zusätzlich zum Durchschnitt noch die Standardverteilung und Varianz* einbezieht , könnte man sogar noch genauer werden. Darüber, und im speziellen über die Diskriminanz - und Varianzanalyse habe ich z.B. meine Diplomarbeit geschrieben. :D

    *ist aus der Statistik und bedeutet ganz ganz grob gesagt, dass man die Messwerte aus der Menge aussortiert, die nicht sein können, also bei 50 Werten pro Sekunde um 121°C, die vielleicht sogar vorher stetig gefallen sind, kann z.B. ein Wert dazwischen von 133°C nicht passen. Dazu müssen natürlich genug Werte vorhanden sein und auch die Reaktionszeit des Sensors berücksichtigt werden.


  • Wenn man zusätzlich zum Durchschnitt noch die Standardverteilung und Varianz* einbezieht , könnte man sogar noch genauer werden. Darüber, und im speziellen über die Diskriminanz - und Varianzanalyse habe ich z.B. meine Diplomarbeit geschrieben. :D

    na siehste, wir verstehen uns doch :)

    klar das man obere und untere Ausreisser aus der Kette noch rausschmeissen kann denn Sprünge solcher Art wird es bei so trägen Systemen kaum geben.

    Wenn man das AN/AUS vom Brenner kennt kann man sogar dieses berücksichtigen ob ein Wert wahr sein kann oder nicht!

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    Edited once, last by jar (May 25, 2016 at 12:18 PM).

  • So Leute,

    hab das jetzt mal 2 Tage so lauffen lassen! Ich glaub ich lass das so! Die Mittelwertbildung passt, paar kleine Ausreisser aber nichts tragisches :)


    Vielen Dank für eure hilfe , eure Zeit und eure Bemühungen!


  • hab das jetzt mal 2 Tage so lauffen lassen! Ich glaub ich lass das so! Die Mittelwertbildung passt, paar kleine Ausreisser aber nichts tragisches :)
    Vielen Dank für eure hilfe , eure Zeit und eure Bemühungen!

    gerne doch, übrigens soweit ich Brenner kenne arbeiten die immer in Schüben oder nenne es Brennerstöße von daher wundert mich die ungemittelte Schwankung nicht wirklich, wenns jetzt passt scheint es keine elektrische Einstreuung zu sein.

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  • Hallöchen,

    ist vielleicht schon etwas spät, um über den vorliegenden Fall noch einzufließen, dennoch... Ausreißer, Ausreißereliminierung, Mittelwertfilter und Co...

    Da komme ich doch glatt wieder in's Grübeln. Zunächst stellt sich die Frage, woher der Ausreißer stammt. Numerisch bedingte Ausreißer (z.B. durch Signalclipping oder Überlauf), sollte man nicht mit Mittelwertfiltern "dämpfen". Insbesondere der (algorithmisch "billige") gleitende Mittelwertfilter baut "Spikes" im Signal theoretisch nie ab. Da wäre der "normale Mittelwertfilter" schon besser. Geht man diesen statistisch per Ausreißerverfahren (Grubbs, Shapiro & Wilk...) zu Werke, dann bedeutet das i.d.R. viel Rechenaufwand, will man es online machen. Billiger ist da der Medianfilter, welche die letzten n Meßwerte sortiert und dann das Mittelelement wählt (n ist dabei idealerweise ungerade). Dennoch kommt man streng genommen nicht umhin, ein Verständnis für die Art der Störungen überhaupt zu gewinnen. Gemein ist allen Verfahren, daß sie mit einer gewissen Abtastrate beim Samplen zu Werke gehen. Und diese ist eben nicht unabhängig von der (primären) Störgröße. Das gilt für jedewede Art von Filterung.

    Hierzu ein Beispiel. In einem meiner Projekte mit dem Hubo (oder hier) ging es darum, die Drehzahl einer Turbine mit angeschlossenem 60kW Generator zu messen. Die einfachste Art der Signalerfassung war dabei der MCP3208 AD-Wandler. Der Hubo besitzt einen Tiefpaß 1. Ordnung mit 30kHz zur Unterdrückung von Störungen durch Netzteile vor seinen AD-Eingängen. Um nun ein Bild der Störungen zu erhalten, die unterhalb dieses Bereiches lagen, tastete ich das Signal der Sensorleitung (das waren etwa 15m Kabel) zunächst (mit 8,8kHz) ab. Das folgende Bild zeigt die Signalverläufe.

    Die zwei linken Diagramme zeigen symmetrische Störungen im Bereich von +-3 Digit (bei 2,5V/12 Bit = +-1,8mV). Nun fragt man sich, woher diese wohl rühren. Diese Frage läßt sich einfacher beantworten, wenn man die Daten einer Fouriertransformation unterzieht. Im rechten oberen Diagramm sieht man den Frequenzbereich von 0-4,4kHz (Shannon). Man erkennt vornehmlich Störungen im unteren Frequenzband bis etwa 100Hz. Hineingezoomed zeigt sich einen Peak bei 49,2Hz mit einer Amplitude von etwa 0,7 Digit. Anmerkung - auflösungsbedingt ergeben sich keine ganzen 50Hz, welche der Netzfrequenz entsprechen würden; daher lediglich 49,2Hz. Will man also wirksam filtern, dann benötigt man einen (Tiefpaß-) Filter für 50Hz. Es zeigt sich somit, daß es keinen Sinn ergibt, 30 Meßwerte mit einer Frequenz von 9kHz (zu schnell) zu mitteln. Allenfalls würde man dabei die Flanke (also ein Teilstück) der 50Hz Netzstörung erfassen. 4 Meßwerte a 200Hz gemittelt umfassen die Störung besser und sind weniger rechenaufwändig.
    Zur Erfassung der Drehzahl im vorliegenden Projekt war die Netzstörung zwar nebensächlich, jedoch zeigen die Meßwerte recht deutlich, daß ein Filter von seiner Art und der Parametrierung zum Signal passen muß.

    Schöne Grüße

    schnasseldag

  • Hallo zusammen,

    ich glaube hier kommt noch etawas ganz anderes hinzu.

    Bei der Verbrennung dient der Sauerstoff der Luft als Oxidationsmittel (damit das organische / fossile Material verbrennen kann. Der Luftstrom der eingeströmten Luft ist ganz sicher nihct konstant. Mal strömt mehr Luft ein. Mal weniger. Mal wird weniger Sauerstoff in den Verbrennungsprozess eingebunden. Mal weniger. Wenn sehr viel Sauerstoff die Verbrennung unterstützt, sind die Verbrennuingsgase heißer. Sonst - wenn weniger verbrannt wird - entstehen weniger heiße Verbrennungsgase, die durch die ungenutzte Luft abgekühlt werden.

    Somit gibt es hier mehrere Parameter, die - wenn in die gleiche Richtung "gedreht" werden - heiße Verbrennungsgase entstehen lassen. Ansonsten sind die Verbrennungsgase kälter.

    Und somit schwankt die Temperatur der Verbrennungsgase meines Erachtens so extrem, dass +/- 12 °C Schwankungsbreite für mein Gefühl schon recht wenig ist - wenn man bedenkt, dass die Glut von Holz / Kohle etc. rund 800 °C heiß sein dürfte. Und entsprechende auch die Verbrennungsgase durch deutlich wechselnde Luftmengen mit großer Streuung abgekühlt wird.

    Die Elektronik ist das Eine - die sollte eine konstante Messgröße ohne Zittern im kleinsten Bit erfassen. Aber genauso sollte die Elketronik auch empfindlich auf schwankende Messgrößen reagieren. Die Messgrößen variieren hier - wie gerade gezeigt. Somit sollten die Werte so geniommen werden wie sie erfasst werden.

    Der Rest ist Statistik. Ich denke, es ist legitim, ganz offensichtliche Ausreißer herauszunehmen (obwohl ich das bei den Messsystemfähigkeitsanalysen nie gemacht habe).


    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

    Edited once, last by Andreas (May 29, 2016 at 7:31 PM).

  • Hallo Andreas,


    ich glaube hier kommt noch etawas ganz anderes hinzu.

    ja, da hast Du wohl mehr als Recht. Leider hat der TE keine allzu genauen Angaben zum Ort und auch nicht zur Art und Weise der Temperaturmessung (z.B. der Konstanz der Betriebsparameter) gemacht. Wenn ich mir die 200°C Abgastemperatur an der Meßstelle des Kaminfegers vorstelle, dann glaube ich fast nicht, daß damit noch der gesetzlich erlaubte feuerungstechnische Wirkungsgrad einzuhalten wäre. Mindestens müßte es sich aber um eine sehr alte Anlage mit schlecht ziehendem Schornstein handeln. Mein alter atmosphärischer Brenner erzeugte bei stark erhöhter Flamme etwa 160°C in der Mitte des Abgasrohres. Am Rand gemessen ergeben sich leicht 15°C weniger (soviel zum Thema der Wichtigkeit des Ortes der Messung und der Streuung der Meßwerte).

    Damit zeigt sich, daß der Kaminfeger es durchaus in der Hand hat, eine Anlage durchfallen zu lassen oder auch nicht. Bekannlicherweise errechnet sich dessen "feuerungstechnischer Wirkungsgrad" nach der Siegertschen Formel. In sie fließen ein:
    a.) Temperaturdifferenz von angesaugtem (Umgebungsluft) und ausgestoßenem (Verbrennungsgase inkl. Wasserdampf) Gas sowie
    b.) der CO2 bzw. O2 Gehalt.

    Bei a.) gilt - je kleiner, je besser, bei b.) gilt je mehr CO2, desto besser (analog - je weniger O2, um so besser).

    Mit der Platzierung der beiden Temperatursensoren kann der Schornsteinfeger schon mal 1% Wirkungsgrad herauskitzeln. Durch einen schlecht ziehenden Schornstein steigt zwar die Abgastemperatur (schlecht), jedoch steigt der CO2-Gehalt (gut) überproportional an, womit sich ein "angeblich" besserer Wirkungsgrad ergibt. Macht dann nochmals 1% Verbesserung. Man kann das künstlich erreichen, wenn man die Reinigungsöffnung im Schornstein unter der Abgasrohreinführung öffnet. Dreht man nun die Flamme des Brenners noch höher, dann erreicht man den gleichen Effekt. In der Summe ergab das bei meiner alten Heizung glatte 3% Verbesserung des "Kaminfegerwertes".

    Daran kann man erkennen, daß die ganze Abgasmesserei extrem mit Vorsicht zu genießen ist!!!

    Im Anhang (wie immer) die Meßwerte

    • Auf Seite 1 die Meßwerte zur Untermauerung des oben Gesagten.
    • Seite 2 erlaubt das Nachrechnen der letzten Kaminfegerbescheinigung zum feuerungstechnischen Wirkungsgrad (Eingabe der beiden Temperaturen sowie entweder des O2- oder CO2-Gehaltes).


    Schöne Grüße

    schnasseldag

    Abgasverlust in Abhängigkeit von Betriebswerten.zip

  • Hallo Schnasseldag,


    Hallo Andreas,


    ja, da hast Du wohl mehr als Recht. Leider hat der TE keine allzu genauen Angaben zum Ort und auch nicht zur Art und Weise der Temperaturmessung
    (z.B. der Konstanz der Betriebsparameter) gemacht.

    [SOWAS_VON_OT]
    Ich hatte mal drei Blockkalibratoren (im Prinzip ein Ofen mit einem Nutzvolumen von wenigen cm³, in dem die Temperatur sehr konstant gehalten wird) in die Qualitätssicherungsprüfung eines medizintechnischen Betriebes einführen müssen. Damit sollten Schmerzelektroden untersucht werden, ob sie die eingestellte Temperatur auch erkennen. Die Qualifizierung sah dann auch eine Messmittelfähigkeitsanalyse vor. Die Arbeitstemperaturen waren mit 37 und 80 °C festgelegt.

    Der Hersteller garantierte 0,5 °C Genauigkeit. Bei meinen Qualifizierungmessungen hatte ich festgestellt, dass in der "Röhre" ein Temperaturprofil bestand. Schiebe ich die Schmerzelektrode bis auf Anschlag hinein, kann ich eine Temperatur X messen. Ziehe ich die Schmerzelektrode millimeterweise hinaus, steigt die Temperatur merklich an. An einer bestimmten Position ist die Temperatur die gleiche wie "auf Anschlag" und sinkt bis zur Öffnung logischerweise auf außerhalb der Toleranz (+/- 2 °C).

    Der Blockkalibrator kam frisch vom Kalibrierlabor und hat so weit bestanden - aber nicht so, dass man hoffnungsvoll an eine Messmittelfähigkeitsqnalyse gehen könnte.

    Interessehalber habe ich mal ausgerechnet, in welchem Bereich meine Messwerte schwanken dürfen, damit die Messmittelfähigkeit erreicht wird. Die Werte habe ich jetzt nicht mehr im Kopf. Aber irgendwie durften von 30 Meswerten 28 bei 37,0 und zwei davon um 0,1 °C abweichen. Schlechte Aussichten - erstmal.

    Was habe ich getan? Erstmal den Blockkalibrator auseinandergenommen. Da war so ein Schräubchen. An dem habe ich gedreht und festgestellt, dass dieses die Anzeige beeinflusst. Also habe ich am Schräubchen gedreht, bis auf der Anzeige die eingestellte Temperatur von 37,0 bzw. 80,0 °C stand und sich ums Verrecken nochmal auch nicht mehr geändert hat. Parallel dazu hat ein anderes Messystem die Temperatur der Schmerzelektrode gemessen. Auf zwei Nachkommastellen genau. Frisch kalibriert und Abweichung bei rund 0,02 °C oder so.
    So drehte ich am Schräubchen, bis alle Temperaturen identisch waren und im Verlauf von Minuten seitens des Blockkalibrators auch nicht mehr nachgeregelt wurden.

    Das habe ich einmal für 37 und einmal für 80 °C gemacht und eine Stellung des Schräubchen gefunden, bei dem die Abweichungen für beide Arbeitstemperaturen identisch und möglichst gering waren. Das dauerte dann so die eine und die andere(n) Stunde(n).

    Dann habe ich 30 Messungen bei beiden Arbeitstemperaturen durchgeführt. Schmerzelektrode auf Anschlag, warten bis zur Temperaturkonstanz = Messwert, Messelektroden raus, 1 Minute warten ... 29 mal wiederholt...

    Ach ja, 30 mal 37,0 °C und 28 mal 80,0 °C und 1 mal 80,1 °C und 1 mal 79,9 °C. Rumgerechnet, super Messmittelfähigkeit!
    Dann den Praktikanten geschnappt, der gerade da war. Ein Blatt Papier in die Hand gedrückt und gesagt, was er machen soll. 'Ne Stunde später war der Zettel mit 60 Messwerten und Uhrzeiten vollgeschrieben. Rumgerechnet, super Messmittelfähigkeit!

    Dann ein Mädel gegriffen, die später im Betrieb in der QS diese Messungen durchführen soll. Sie bekam auch einen Zettel und eine Anweisung, was sie machen soll. Von ihr habe ich auch 'ne Stunde später einen vollgeschriebenen Zettel bekommen. Rumgerechnet, super Messmittelfähigkeit!

    Dann habe ich versucht herauszufinden, ob es einen "Werkereinfluss" bei der Messung gibt. Nö, gab keinen. Jeder beteiligte Depp misst immer die gleiche Temperatur (wenn er die Schmerzelektrode auf Anschlag positioniert).

    Das hat so richtig Spaß gemacht, die nachfolgenden Dokumente zu erstellen, um ein tolles Messsystem in die Produktion einzuführen.

    Die Sache hatte übrigens noch ein Nachspiel. Ein halbes Jahr später kam der erste Blockkalibrator wieder zur Kalibrierung. An dem Ergebnis war ich so interessiert wie selten zuvor (da war ja so ein Schräubchen). Die Prüfmittelbeauftragte kam zu mir und fragte mich, wie ich mir denn das Ergebnis erklären würde. Ich fragte "Bestanden oder arg durchgefallen?". "Bestanden schon - aber so viel besser als letztes Jahr. Praktisch keine messbare Abweichung."

    Der Praktikant war noch da. Zwei grinsten. Ich habe der Prüfmittelbeauftragten die Sache mit dem Schräubchen erklärt. Drei grinsten.

    Dann waren da ja noch zwei Blockkalibratoren. Die hatten auch so ein Schräubchen, das man erreichen konnte, wenn das Gehäuse abgeschraubt wurde. Ein paar Stunden später standen die wieder in der QS. Bei der nächsten Kalibrierung geschah wieder Wundersames. Der Praktikant war nicht mehr da. So grinste ich mit der Prüfmittelbeauftragten zusammen um die Wette.
    [/SOWAS_VON_OT]

    Ist also schon wichtig, WO WIE WOMIT man misst - sonst ist alles Mist. Nur: WER misst, sollte keinen Einfluss haben.


    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

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    Edited once, last by Andreas (May 29, 2016 at 10:03 PM).

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