Hallo zusammen,
nachdem jetzt alle, die beim Ersatz-User-Treffen in Neustadt hier ihrer totalen Begeisterung Ausdruck verliehen haben, würde ich gern anregen, diese tolle Stimmung auch mit ins Forum und die tägliche Forenarbeit herüberzuziehen.
Allen Usern, die beim Treffen dabei waren, ist eines gemeinsam:
Wir akzeptieren uns alle aufgrund unserer Erfahrungen und unserer Expertisen auf unseren jeweiligen Fachgebieten, die durchaus sehr speziell sind. Wir, die wir in Neustadt am Rennsteig dabei waren, ergänzen uns nahezu perfekt. Was der eine nicht kann und was vielleicht das Verständnis nur leicht tangiert, kann ein anderer ohne erkennbare Anstrengung aus dem Handgelenk schütteln.
Wenn man sich so ziemlich alle Beiträge in diesem Forum anschaut, die von dem kleinen User-Kreis, der in Neustadt am Rennsteig dabei war, getragen wird, dann ist dieser Respekt, mit dem wir uns begegnen, seit Jahren gängige Praxis. Als ich 2013 lange Zeit nur lesender Gast und später nur lesendes Mitglied war, ist mir aufgefallen, wie beispielsweise durch die Kommunikation die jar und dreamshader pfleg(t)en so manche Problemlösung - man kann sie auch Klassiker in diesem Forum nennen - erarbeitet wurde.
In dem gleichen Stil gehen die "Ersatzuser" übrigens in beliebiger Kombination miteinander um - mittlerweile seit Jahren. Ist Euch das mal aufgefallen und vor allem bewusst geworden, welche Wirkung aus solchen Threads ausgehen kann?
Dieses Forum wird von vielen Koryphäen aus dem großen Feld der IT und der Elektronik, der Bastler und Tüftler, Profis und interessierten (Noch-)Laien getragen. Dazu zählen nicht nur die 7 "Ersatzuser". Dazu zählen nicht nur die 15 "Bestbewerteten" in diesem Forum. Dazu zählen - um mal eine Zahl zu nennen - rund 30 User, die regelmäßig durch Detaillreichtum auffallen und deswegen Koryphäen sind.
Ich mag dieses Forum. Ich mag die vielfältigen Charaktere, die hier unterwegs sind.
Was ich aber nicht mag, ist, wie hier manches ausartet, und wie manche User grundlos mit anderen Usern umspringen.
Mir gingen in den letzten Tagen so einige Gedanken durch den Kopf:
- Wer mit Empathie (= Einfühlungsvermögen) Problemstellungen begegnet, kann - wenn auch nicht immer - erkennen, auf welchem Niveau sich der Fragesteller bewegt. Dem einen reicht ein "Stupser in die richtige Richtung", ein Stichwort, ein Link, ein Fachartikel, ..., um selber die Lösung zu finden. Da bedarf es keines mehrseitigen Tutorials, um zur Lösung zu finden. Da bedarf es auch keiner breitatmigen Erläuterung von Grundlagen. Die sollten in dem Fall klar sein und können quasi vorausgesetzt werden.
- Manche Problemstellung ist so vage formuliert, dass sie sich - wenn überhaupt - nur nach einigen Nachfragen erfassen lässt. Hier halte ich es sogar für angebracht, wenn jeder aus seiner Sichtwarte dazu beiträgt, durch gezieltes Nachfragen zu einem Problemverständnis beizutragen. Aber: Solche Threads sollten nicht dazu führen, jemanden zu diffamieren, nur weil er ein anderes Verständnis von der Problemstellung hat. Denn alleine die Tatsache, dass nachgefragt werden muss (Stichwort: "Glaskugel") oder dass unterschiedliche Sichtweisen vorhanden sind, zeigt doch, dass etwas völlig im Unklaren geblieben ist.
- Jemand, der (noch) recht wenig Ahnung hat, ist mit einer vollkommen überfrachteten Komplettlösung hoffnungslos überfordert. Insbesondere, wenn aus jedem Satz der Unterton herausschwingt: "Schau mal, was ich alles weiß". Sowas hilft keinem wirklich weiter. Jeder Fragesteller sollte dort abgeholt werden, wo er sich befindet. Der eine braucht absolute Grundlagen, der andere ein Listing, der andere eine Schaltung, ... .
- Jeder Lösungsvorschlag, der zum Ziel führt, ist zunächst ein guter Vorschlag und bleibt dies auch.
- Niemand braucht einen anderen in beleidigender Form anzugreifen, nur weil er eine "bessere", "schnellere", "sicherere", "...ere" Lösung kennt.
- Wenn sich doch mal Einer total vertan hat, muss man das nicht unbedingt mit diffamierender Wortwahl hervorheben. Ich nutze in der Regel das Instrument der persönlichen Mitteilung und teile dem Betreffenden meine Sichtweise mit und belege das mit Links und verbalen Erläuterungen. Dann liegt es an dem Einen, was er daraus macht.
- Es gibt hier etliche Threads, die zu toten Pi's führen (können) - nur weil die, die es nachweislich besser wissen, keine Lust mehr haben, sich von anderen wiederholt anmachen zu lassen. Ein unbedarfter User nimmt das für bare Münze, weil da ja immerhin eine Schaltung und ein Programm unwidersprochen gepostet vorliegen. Und jemand, der sich nicht hinreichend auskennt, dies ungetestet toll findet. Was ich hier beispielhaft mit Schaltung und Programm bezeichnet habe, kann ebenso für Anwendung und Konfiguration oder für Hardware-Komponenten und Software-Installation gelten.
Ich bin noch in anderen Foren unterwegs - sowohl Foren, in denen es um Programmieren geht aber auch in Foren, die mit Inhalten dieses Forums nicht einmal am Rande Gemeinsamkeiten aufweisen.
Ich kann mir ein RaspberryPi-Forum vorstellen, in dem mit deutlich weniger harter Form miteinander umgegangen wird. Hier muss keiner vorgeführt werden. Keiner von den Koryphäen - und sonst auch niemand.
Die "Ersatzuser" in Neustadt am Rennsteig haben gezeigt, dass es geht und wie es geht. Ich freue mich auf jedes weitere Treffen in gleicher, ähnlicher oder ganz anderer Zusammensetzung.
Ich kann mir auch lokale Treffen vorstellen, in denen abhängig vom Teilnehmerkreis über bestimmte Themen referiert wird, bestimmte Themen besprochen und erarbeitet werden, in denen User ihre Projekte vorstellen - oder auch einfach am praktischen Beispiel zeigen, woran sie gerade hängen.
Beste Grüße
Andreas