Für meine Kamera Slider habe ich einen Funkauslöser für Nikon DSLR Kameras gebraucht, den ich über einen Pi auslösen kann.
Der fertige Funkauslöser sollte dabei:
- auf den Blitzschuh der Nikon Kameras passen
- eine Stromversorgung über einen LiPo Akku haben
- die für den Akku nötige Ladeschaltung gleich mitbringen
- den Akku Füllstand darstellen können
Um den Funkauslöser möglichst klein zu halten habe ich mich für den TinyDuino als Prozessor Board entschieden. Der TinyDuino verfügt über einen Atmega328P Prozessor auf einem Board in der Größe von nur 20 x 20 mm und lässt sich Problemlos über die Arduino Software flashen.
Teileliste:
- 433 MHZ Sender + Empfänger - FS1000A + XY-MK-5V
- Ringelschwanz Antenne
- 5V StepUp Regler
- 400 mAh LiPo Akku
- Adafruit Lipo Charger
- Adafruit Soft Tactile Button
- TinyShield Proto Board
- TinyShield USB Connector (wird nur zur Programmierung benötigt)
- TinyDuino Processor Board
- 3,5 mm Miniklinkenbuchse
- 3,5 mm Miniklinkenstecker
Was noch fehlt ist eine passende Buchse für den Anschluss der Lösung an eine Nikon DSLR - leider hat ja jeder Hersteller inzwischen seinen eigenen Stecker entworfen um das eigene Zubehör besser abverkaufen zu können. Um keine Unsummen für ein Original Nikon Auslöser auszugeben, von dem ich nur den Stecker benötige, habe ich zu einem günstigen Kabelauslöser aus Chinesien gegriffen und mich seines Steckers bemächtigt.
- Kabel Fernauslöser für Nikon Kameras
Schraubt man das Teil auseinander, dann wird schnell klar, wie das Auslösen von statten geht. Drückt man den Auslöser, dann wird zunächst ein Kontakt zwischen dem Focus Pin der Nikon und GND hergestellt, damit focusiert die Nikon schon mal. Drückt man den Auslöser anschließend ganz durch, dann wird ein zusätzlicher Kontakt zwischen dem Shutter Pin und GND geschlossen – die Kamera löst aus. Das galt es mit ein paar Widerständen und Transistoren nachzubauen.
Die Schaltung zum Auslösen, die aus vier Widerständen und zwei NPN Transistoren besteht, habe ich am Ende angehängt. Wenn man vier 10K Widerstände verbaut, dann funktioniert die Schaltung mit 5-12V, tauscht man die Widerstände R2 und R4 gegen 1K aus, dann funktioniert die Schaltung auch mit 1,5 bis 3,3V.
Heraus kam ein Shutter Board, das das Triggern von Focus und Shutter der Kamera übernimmt.
In der ersten Version habe ich die Schaltung noch mit einem LiPo Akku betrieben, den ich zusammen mit der restlichen Elektronik einfach in ein kleines dummes Kästchen geschmissen habe. Doof an der Lösung war, das ich nie wusste wie voll der LiPo Akku noch ist und ich ihn zur Sicherheit immer erst aufgeladen habe, bevor längere Timelapse Aufnahmen anstanden. Natürlich musste man zum Laden des Akkus das Kästchen aufschrauben, den Akku abstöpseln etc.
Da mich das mit der Zeit genervt hat und ich mir für mein PiBrick Projekt schon eine LiPo / Li-Ion Akkuüberwachung ausgedacht hatte, habe ich den Funkauslöser noch um die Monitoring Schaltung erweitert, die auf Knopfdruck den Füllstand des verbauten LiPo Akkus anzeigt. Dazu noch ein kleines LiPo Ladeboard und schon kann man das Gehäuse zu lassen, kennt den Füllstand des Akkus, kann ihn wieder aufladen und/oder das Ganze direkt über ein Micro-USB Kabel betreiben (und dabei den Akku laden).
Nach den ersten Versionen der benötigten Boards, die ich auf Lochrasterplatinen aufgebaut habe, hat mir Neueinsteiger zwei miniaturisierte, kleine Platinchen gefertigt – vielen, herzlichen Dank dafür!
Um das Konglomerat von Bauteilen herum habe ich ein 5,4 x 4,0 x 2,5 cm großes Gehäuse entworfen und mit Carbon Filament gedruckt, das sich auf den Blitzschuh der Nikon Kameras stecken lässt.
Hier ein paar Bilder: