Auf meinem Raspberry Pi 3 ist heute inmitten eines Kompiliervorgangs die Leistung plötzlich eingebrochen und der Pi hat sich von diesem Zustand nicht mehr erholt.
Das macht sich in verschiedener Weise bemerkbar. Wo vorher in 'top' während des Kompilierens bei %Cpu(s) für den User Space 50% und mehr angezeigt wurden, kommt es maximal noch auf 29.5%, aber meistens springt die CPU-Zeit für us heftig zwischen 7 und 25% oder dümpelt über längere zeit im Bereich 0.1 - 0.2% dahin. Umgekehrt sieht es beim Kernel und vor allem bei den I/O Waits aus. Die machen Sprünge und erreichen Werte, die ich noch nie gesehen (bzw. noch nie beachtet) habe.
Da heute ein warmer Tag ist, dachte ich, es könnte an der Temperatur liegen. vcgencmd measure_temp hat 61.2° ausgewiesen. Ich habe den Pi einfach mal eine Stunde abgestellt und danach den Vorgang wiederholt.
Obwohl die Temperatur jetzt nur noch 55.3° ist, hat das nichts gebracht. Der Pi bleibt langsam und das machte sich selbst beim Booten bemerkbar. In den Logs finde ich nichts, das auf Probleme hinweist. Derselbe Code kompiliert auf dem Pi 2 gefühlt rund 1/3 schneller.
Kann es sein, dass mein Pi zu heiss wurde und jetzt einen Schuss hat?
Mein Pi 3 ist erst ca. 3 Monate alt und war noch kaum in Gebrauch. Andererseits habe ich ihn über die serielle Schnittstelle mit einem Acer Tinker Board verbunden und es wäre natürlich denkbar, dass er eine Überspannung abbekommen hat. Ich halte das aber eher für unwahrscheinlich, obwohl ich zugeben muss, dass ich keinerlei Schutz eingebaut habe.
Ach ja, das Netzgerät ist das original empfohlene für den Pi 3.
Ich bin jetzt gerade ein bisschen ratlos.