USB HDD startet alle 30 Minuten trotz Nichtbenutzung

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  • Halllo zusammen,

    ich habe folgendes Problem und bitte um Hilfe: Meine USB-Festplatte (Toshiba, ext4) läuft alle 30 Minuten an und ich verstehe nicht warum.

    Ich habe schon diverse Sachen ausprobiert:
    * alle Nutzer abgeschalten (Samba und Rsync)
    * Platte geunmountet
    * mit und ohne USB-Hub angeschlossen
    * Versucht via hdparm die Sleep-Einstellungen zu ändern (wird mit Erfolgsmeldung quittiert, scheint aber nicht wirklich die Einstellungen anzupassen, sie geht immer etwa nach 5 Minuten in den Sleep-Modus)
    * Platte an einen Win10-PC angeschlossen, hier startet sie nicht alle 30 Minuten. Liegt also nicht an der Platte selbst.

    Das hat alles nichts gebracht. Es scheint so, als muss die Platte nur am Raspi angeschlossen sein ohne sonst irgendwas mit ihr zu machen, und dann läuft sie regelmäßig an. Ich bin inzwischen ratlos, was ich denn noch ausprobieren könnte. Könnte das evtl. an irgendwelchen ext4-Aufräumjobs liegen? Kann man die einstellen? Kenne mich nicht wirklich mit diesen Dateisystemen aus.

    Danke für jede hilfreiche Idee, Stefan

  • USB HDD startet alle 30 Minuten trotz Nichtbenutzung? Schau mal ob du hier fündig wirst!

  • Hallo limes !

    Zieh mal das Netzwerkkabel ab, dann weisst Du, ob das Signal aus dem LAN kommt, oder nicht.

    So ein 30 Minuten Ereignis kann auch in den Logfiles sichtbar sein. (/var/kernlog, /var/syslog u.s.w.)

    Mit < dmesg -w > könntest Du den Kernel-Ring-Puffer in Echtzeit ansehen, vllt. gibt es ein Ereignis, wenn die Platte anläuft.

    USB und Ethernet sind auf einem Chip vereint. Es könnte durchaus zB ein DHCP Ereignis den Chip veranlassen einen Check durchzuführen.
    So ein Ereignis könnte auch vom Win-PC kommen, wenn er wissen will, ob die SAMBA Verbindung noch steht.

    In den Cron-Tabs hast Du sicherlich schon nachgeschaut.


    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

    Einmal editiert, zuletzt von RTFM (25. Juni 2017 um 12:23)

  • Moin limes007,

    erstmal: Herzlich Willkommen im Forum!

    Das meiste hat RTFM ja schon geschrieben.
    Mir fällt da nur noch eines ein. Hast du was mit den SMART-Test eingestellt?? Irgendwelche Testroutinen....

    Gruss Bernd

    Ich habe KEINE Ahnung und davon GANZ VIEL!!
    Bei einer Lösung freue ich mich über ein ":thumbup:"
    Vielleicht trifft man sich in der RPi-Plauderecke.
    Linux ist zum Lernen da, je mehr man lernt um so besser versteht man es.

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd666 (25. Juni 2017 um 00:48)

  • Hallo RTFM, Hallo DG8BR,

    vielen Dank für die Ideen. Ich habe alles geprüft:

    Netzwerk kappen: Sehr gute Idee, hätte ich auch selbst drauf kommen können. Hat leider nichts verändert, d.h. der Trigger muss offenbar vom Raspi selbst kommen, nicht von außen. Samba hatte ich sowieso schon abgeklemmt.

    Logfiles:
    Hier könnte was sein! Die Platte läuft immer kurz nach Minute 20 und 50 an. Im Logfile /var/log/exim4/mainlog sind jede Stunde folgende Einträge zu finden:

    Code
    2017-06-25 17:19:42 Start queue run: pid=14903
    2017-06-25 17:19:42 End queue run: pid=14903
    ...
    2017-06-25 17:49:42 Start queue run: pid=15280
    2017-06-25 17:49:42 End queue run: pid=15280

    D.h. immer kurz bevor die Platte anläuft gibt es hier Einträge. Lt. Log ist das aber beendet, bevor die Platte anspringt. Das scheint ein Mail-Programm zu sein, wüsste nicht, wo ich das benutze... Kann das sein, dass das intern zum Versenden von Mails benutzt wird? Seit ich den Raspi vor kurz aktualisiert habe, schickt der mir immer "Mails" nach /var/mail/pi sobald ein Cronjob startet, und zu den Zeiten, bei denen die Cronjobs laufen gibt es in diesem Log auch weitere Einträge.

    Die anderen Logfiles haben alle keine Einträge zu den relevanten Minuten 20 und 50. Kann man das Loglevel hier hochdrehen?

    Kernel-Ring-Puffer: Hier tut sich beim Anlauf der Platte gar nichts.

    SMART-Test: Da habe ich einen Cron-Job der einmal am Tag die SMART-Daten rausloggt. Aber nur einmal am Tag, nicht alle 30 Minuten. Interessanterweise läuft der Job zur Minute 50, habe das mal sicherheitshalber verschoben.

    Cron--Jobs: Abgesehen von dem SMART-Check gibt es keine Cron-Jobs die zu den Minuten 20 oder 50 laufen würden.


    D.h. exim4 erscheint mir hier die heißeste Spur, wenn auch nicht zwingend wegen der kleinen Zeitabweichung. Kennt sich damit jemand aus?

  • Hallo lomes !

    Das dürfte schon vom Exim kommen.
    Mach mal brutal ein kill auf die Prozess-ID von EXIM+CO (ID laut ps -axu), dann merkst Du ja, ob die Platte offline bleibt.

    Möglich wäre auch ein veränderter EXT4 Filesystem-Header (auf der Platte). Mit < sudo dumpe2fs -h /dev/sda1 > bekommst Du den EXT4-Header der Partition1 von /dev/sda angezeigt. Da sollte bei Check interval: 0 (<none>) stehen, weil üblicherweise beim Booten extern ein fsck durchgeführt wird.


    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

    Einmal editiert, zuletzt von RTFM (25. Juni 2017 um 20:37)

  • Hallo RTFM,

    es scheint doch nicht am Exim zu liegen. Nachdem ich den Prozess gekillt hatte, blieben zwar die Logmeldungen "Start/End queue run" aus, aber die Platte lief weiter alle 30 min an.

    Check interval der Platte steht auf "0".

    Ich bin jetzt wieder ratlos. Ich finde gerde keine leere Micro-SD, sonst würde ich mal ein neues System aufsetzen und damit prüfen. Wobei ich das eigentlich erst vor wenigen Wochen gemacht habe, und mich bei der Installation von Packages stark zurückgehalten habe.

    Was kann ich denn noch tun, um die Ursache zu finden?

    Danke, Limes

  • Ich habe noch mal Package-Updates gemacht (haben nichts verändert) und dabei den Raspi neu gestartet. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Takt nicht fest Minute 20/50 ist, sondern vom Systemstartzeitpunkt abhängt. D.h. die Platte startet im Takt alle 30 Minuten nach Systemstart, aktuell Minute 15 und 45.

    Exim ist per Default auf einen Queue-Check von 30 Minuten eingestellt und macht das offenbar genauso. Daher passierte beides quasi gleichzeitig (die Platte leicht später). Ich habe nun Exim anders eingestellt und beide Ereignisse laufen entsprechend auseinander. Glaube nicht, dass es an Exim liegt. Vielleicht werfe ich es trotzdem mal runter, wüsste nicht, wozu ich das hier brauche.

    Im Moment des Plattenstarts schaut TOP so aus:

    Ein Docker-Image lief zu dem Zeitpunkt nicht. Was ist denn rcu_sched? Könnte das eine Spur sein?

    Danke und Gruß, Limes

  • Hallo limes !

    RCU dient zur Syncronisierung der Kernelmeldungen/-Ereignissen im geschützten Bereich. Hat jedes Linux, ab Kernel 2.6
    Auch bei mir gibt es PID7 - [rcu_sched]

    Ein Dockerdämon "dockerd" läuft bei mir keiner. Ich habe auch keine Man-Pages dafür installiert. Docker ist eine Art kleiner virtueller Maschine, die auf den Docker-Container beschränkt ist. Möglicherweise soll EXIM darin ausgeführt werden. Mit < apropos docker > < man dockerd > < man docker > sollte eine genauere Beschreibung aus Deinem pi-linux abrufbar sein.

    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

  • Docker habe ich selbst installiert. Die meisten meiner "Projeke" auf dem Raspi lasse ich in Docker-Containern laufen. Zum einen vermeide ich so Quereffekte zwischen den Projekten, zum anderen sollte es so recht einfach sein, den Raspi neu aufzusetzen ("nur Docker installieren und alle Images neu bauen lassen"). Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht, sonst würde es jetzt tun.

    Was ich sagen wollte war, dass zum Zeitpunkt des Plattenstarts bzw. TOP-Snapshots zwar zwei Docker-Prozesse auftauchen, aber keiner der Docker-Container lief, der ggf. den Plattenstart verursacht haben könnte. Zumal die Container sowieso keinen Zugriff auf die Platte haben sollten. Aber vielleicht sollte ich doch mal zur Sicherheit Docker abschalten und prüfen, was mit der Platte passiert.

  • Das Problem ist inzwischen gelöst:

    Ich hatte mir das Tool smartctl installiert, um damit die Smart-Parameter der Platte einmal am Tag herauszuloggen. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass die Platte öfter anläuft als es sein muss und mir lieb ist. Ich wusste aber nicht, dass mit smartctl auch der Dienst smartd mitkommt. Dieser Dienst führt per Default alle 30 Minuten einen Check aller Festplatten durch und verschickt Mails oder so. Dies war die Ursache für meine regelmäßigen Plattenstarts. Das deaktivieren des Dienstes smartd hat somit auch das Problem behoben.

    Die Ironie der Geschichte: Ich habe mir ein Tool installiert, um die Anzahl der Plattenstarts zu überwachen. Erst damit hatte ich die vielen Starts verursacht, vorher waren es (sehr wahrscheinlich) viel weniger...

  • Moin!

    Das hatte ich in Beitrag #3 schon angedeutet.

    Gruss Bernd

    Ich habe KEINE Ahnung und davon GANZ VIEL!!
    Bei einer Lösung freue ich mich über ein ":thumbup:"
    Vielleicht trifft man sich in der RPi-Plauderecke.
    Linux ist zum Lernen da, je mehr man lernt um so besser versteht man es.

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