Ich schlage folgenden Aufbau vor:
- Filamentbezeichnung (mit Material ABS, PLA, PETG, ...)
- Hersteller (Material4Print, JANBEX, ...)
- Durchmesser (1,75 oder 3mm).
- Details zur Filamentrolle (Durchmesser, Dicke, Innendurchmesser, Gewicht).
- Farbe
- Preis pro Kilogramm
- Flexibilität
- Plastisch verformbar
- Erfahrung (auch welches Hotend)
- Geruch
- Link zum Shop
Jedes Filament hat andere Eigenschaften, je nach Temperatur der Düsen und des Druckbetts. Die Druckgeschwindigkeit spielt leider auch eine Rolle.
Eure Beiträge werde ich dann hier oder in einer googledocs Tabelle einpflegen.
Wenn ihr nicht alle Details kennt ist zumindest der Link zum Shop wichtig.
Bei Flexibilität gibt es gewisse Unterschiede, bezieht sich hierbei aber nicht aufs Druckergebnis. Wie wir das später unterscheiden müssen wir noch sehen, mir ist da kein offizieller Standard bekannt.
Für das Druckergebnis werden die Begriffe "Plastisch verformbar" verwendet.
Traditionell ist das Druckmaterial in Fadenform auf einfachen Rollen aufgewickelt. Obwohl es naheliegt, wird die Menge pro Rolle nicht in Metern oder einem anderen Längenmaß angegeben, sondern das Gewicht des Materials wird genannt. Übliche Rollengrößen sind 750 g und 500 g.
Die Rollengrößen sind für den Kauf aber nicht relevant - der Filament-Durchmesser dagegen sehr wohl. Hier gibt es zwei Standards: 1,75 mm und 3 mm. Welcher Durchmesser besser ist, ist wie schon beim Nozzle-Durchmesser fast eine Glaubensfrage - keine Preisfrage. Kleine Drucker erfordern praktisch immer einen 1,75-mm-Durchmesser, denn der dünnere Plastikfaden ist weniger steif und ermöglicht deshalb stärker gebogene und damit kürzere Zuführungen. Schnelle Drucker hingegen arbeiten mit dem größeren Durchmesser, denn dabei lässt sich mehr Material in kürzerer Zeit dem Druckkopf zuführen.
Über den Durchmesser entscheidet sich auch die Qualität eines Filaments, die Preisunterschiede bei einem sortenreinen Allerweltsmaterial wie PLA müssen schließlich einen Grund haben. Die Fäden werden per Extrudierung produziert, dabei wird das Rohmaterial durch ein Lochgitter zu endlos langen Fäden gepresst, genauso wie bei einer Spaghettipresse. Bei hochwertigen Filamenten schwankt der vorgegebene Durchmesser maximal um 0,05 mm, bei mittelmäßigen bis schlechtem Filament können es schon mal 0,1 mm und mehr sein. Das führt zu einem unregelmäßigen Materialfluss beim Druck und zu sichtbar schlechten Druckergebnissen bis hin zum Ruin des Drucks.
Wer glaubt, bei einem Drucker für 3-mm-Filament auch 1,75-mm-Filament nutzen zu können, der irrt leider - auch wenn dem Versuch nichts im Wege steht. Häufig hat das 1,75-mm-Filament dann zu viel Spiel in der Zuführung, die kontrollierte, gleichmäßige Materialzuführung wird somit zum Glückspiel und damit auch die Druckqualität.
Anders als im Markt für 2D-Drucker spielen die 3D-Druckerhersteller keine Rolle bei der Produktion und dem Verkauf des Filaments. Es gab und gibt immer wieder Versuche von Herstellern, die einfachen Rollen in spezielle Container zu packen oder gar ganz vom Rollensystem wegzukommen und so auch über den Filament-Verkauf zu verdienen. Doch solche proprietären Ansätze konnten sich am Markt bislang nicht durchsetzen. Zum einen waren solche Drucker bislang nicht deutlich billiger als ihre Konkurrenz, zum anderen können diese Hersteller mit der Innovationskraft der spezialisierten Filament-Hersteller nicht konkurrieren. Deshalb Hände weg von allen Druckern, die nur herstellereigene "Druckerpatronen" unterstützen.
Für Einsteiger etwas verwirrend ist die Angabe, welche Filament-Sorte ein Drucker verarbeiten kann. Leider verwenden viele Hersteller einfach die Bezeichnungen PLA oder PLA und ABS. Diese Unterscheidung beruht auf den unterschiedlichen technischen Anforderungen der Materialien beim Druck. PLA wird bei einer Schmelztemperatur zwischen 180 und 210 Grad Celsius verarbeitet, ABS hingegen bei 230 bis 250 Grad Celsius. Außerdem erfordert ABS aufgrund seiner Eigenschaften meist ein beheizbares Druckbett, damit sich das Druckobjekt beim Druck nicht verzieht. Allerdings gelingt Druckprofis durchaus auch der ABS-Druck ohne ein beheizbares Druckbett, so einfach ist die Angelegenheit also nicht.
Wird nur PLA als unterstütztes Material angegeben, kann das also bedeuten, dass der Druckkopf entweder die erforderlichen Temperaturen für ABS nicht erreicht oder dass die hohe Hitze nicht gut genug abgeführt werden kann und das Risiko besteht, den Drucker zu schädigen - oder dass der Drucker einfach nur kein beheizbares Druckbett hat. Hier hilft ebenfalls meist nur eine Recherche in Anwenderforen weiter. Dort finden sich häufig nicht nur die Informationen, welche Filamentarten funktionieren, sondern auch welche Druckereinstellungen oder gar Modifikationen notwendig sind.