Wildkamera Projektumsetzung

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hallo Experten,
    Habe mich auf verschiedenen Internetseiten und auch hier im Forum ein wenig über die Machbarkeit einer Fotofalle mit dem Raspberry Pi eingelesen.
    Grundsätzlich wird auf den Seiten immer von Modell A und größer gesprochen und dabei wird die hohe Stromaufnahme bemängelt.
    Mein Versuch wäre nun eine Wildkamera für Tag- und Nachtaufnahmen mit dem Raspberry PI Zero (W) zu bauen.
    Dabei sollte bei der Projektumsetzung berücksichtigt werden, dass die Batterie ca. 1 Woche (inkl. IR LEd) halten.
    Hat bereits jemand Erfahrung damit?
    Kennt jemand eventuell Alternativen für die Projektumsetzung ohne eine fertige Wildkamera kaufen zu müssen.
    Ich wäre über jeden konstruktiven Beitrag dankbar.

    Grüße

  • Hast du schon mal ermittelt, wie viel Strom du für IR-Dioden brauchst? Ich nehme an, die sollen sich auch nur einschalten, wenn ein Tier in die Fotofalle geht? Insofern ist das eher vernachlässigbar.
    Ein Pi Zero oder A+ braucht 100 mA im Leerlauf. Wenn du mal im Schnitt mit 250 mA rechnest, brauchst du 0,25*5*24*7=210 Wh. Wenn du das Ganze mit 12V-Akkus (Autobatterie) versorgst, brauchst du also 210/12 = 17,5 Ah (zuzüglich Wandlerverluste, Sicherheit usw.). Eine halbwegs vernünftige Autobatterie sollte das locker können.
    Wie willst du feststellen, ob sich ein Tier im Sichtfeld der Kameral befindet? Die Überwachung sollte möglichst stromsparend sein.

    Oh, man kann hier unliebsame Nutzer blockieren. Wie praktisch!

  • Hallo Gnom,
    vielen Dank schon mal für deiner Antwort. :bravo2:
    Meine Ausgangsfrage bezieht sich auf die grunsätzliche Machbarkeit einer stromsparenden Wildkamera mit dem Raspberry Pi Zero mit einer Batterieautonomie von circa einer Woche. Als Kamera soll die NoIR Raspberry Pi Camera Module v2 verwendet werden, welche auch für Nachtaufnahmen geeignet ist.
    Wie du bereits erwähnt hast ist zur optimalen Optimierung eine Bewegungserkennung mit einem stromsparenden Bewegungsmelder (PIR-Sensor) ein unbedingtes Muss. Zum einen, dass die IR Leds nur in bestimmten Fällen für einen bestimmten Zeitraum einschalten. Zum anderen ist die Bewegungserkennung wichtig, damit nur in bestimmten Fällen Fotos oder ggf. Videos gemacht werden. Die Bewegungserkennungs könnte vielleicht auch mit der Software Motion umgesetzt werden.
    Die Daten sollen auf eine SD Karte abgespeichert werden. Ein Display soll die Kamera nicht haben. Eine evetuelle Konfiguration des Raspberry soll mit einem externen Zugriff von einem Tablet erfolgen. Weitere Einzelheiten werden Step by Step berücksichtigt und versucht umzusetzen. Erst einmal die Rahmenbedingungen sammeln und klein anfangen... :cool:
    Über einer passenden stromsparenden Linux Distribution muss ich mich auch noch informieren.
    Oder kennt jemand vielleicht Alternativen um die beschriebene Sachlage zu realisieren.
    Würde mich freuen, wenn ihr mir bei der Umsetzung meiner Wunschvorstellung behilflich sein könnt. :helpnew: :danke_ATDE:

  • Ich arbeite an einem ähnlichen Projekt und habe mich dafür entschieden:
    https://www.amazon.de/XCSOURCE%C2%AE-einstellbarem-Widerstand-Nachtsicht-TE586/dp/B01M134YAX?tag=psblog-21 [Anzeige]
    Habe die beiden LED auf einem Raspi3 installiert mit der Noir V 2.1 installiert. Da bei den Leuchten keine Anleitung dabei war, komme ich nicht richtig weiter.
    Müssen diese explizit aktiviert werden?
    Es gibt an jeder Lampe eine kleine Einstellschraube, aber ich kann keine Veränderung festellen. Im Dunkel zeigt die Kamera kein Bild -ansonsten funktioniert die Übertragung.

    Ausstattung:
    Raspi3
    Debian Stretch lite
    Software Motion (hat eine Bewegungserkennung integriert)
    Noir V 2.1
    XCSource Infrarot Lampen

    Leistungsaufnahme liegt bei 19 mA und 1,81 W (sorry kenne mich mit diesen Begriffen nicht so gut aus)
    Wenn du das ganze über Tablet steuern willst muss noch das WLAN Modul aktiviert werden, dass wir die meiste Leistung in Anspruch nehmen.

    Meine Fragen, wie aktiviere ich die Lampen, dass ich ein Nachtbild bekomme.
    Ansonsten lasst uns einfach gemeinsam tüfteln.

    Bild 1: Aufbau

    Bild 2: Kamera mit Lampen

    Bild 3: Screenshot von zwei Kameras
    Links: USB-Webcam am Raspi1
    Rechts: Noir an Raspi2

    Einmal editiert, zuletzt von Frank Reiser (14. September 2017 um 17:54)

  • Habe die beiden LED auf einem Raspi3 installiert mit der Noir V 2.1 installiert. Da bei den Leuchten keine Anleitung dabei war, komme ich nicht richtig weiter.
    Müssen diese explizit aktiviert werden?

    Hallo @all,

    diese IR LED müssen nicht aktiviert werden, sie schalten sich bei mit dem Poti einstellbarer Helligkeit ein bzw. aus. Der Pfeil im Bild zeigt auf den dafür verwendeten Fotowiderstand.

    Das zeigt eins der Probleme auf. Unabhängig von Bewegung wird im Auslieferungszustand der IR Dioden bei Erreichen der eingestellten Schwelle die LED aktiviert, bis es wieder hell genug ist. (Ob sie leuchten, kannst Du im Vorschaubild einer Digitalkamera erkennen). Das heißt, die angegebenen 3W (oder was auch immer sie für eine Leistung "verbraten") werden ununterbrochen benötigt. Mit den von Dir angegebenen 18mA kommst Du nicht hin, das wird wohl eher das mehr als das 10fache sein - pro LED. Dann handelt es sich bei der NoIR Variante der Kamera keineswegs um eine "echte" Nachtsichtkamera. Ihr fehlt lediglich der IR Sperrfilter, so dass sie auch unter IR Beleuchtung Bilder fabriziert. Diese sind am Tag unabänderlich farbverfälscht (je nach IR Anteil) und in der Nacht auf die zusätzliche Beleuchtung angewiesen. Für letztere sind die Lämpchen nur sehr bedingt geeignet. Schon nach kurzer Distanz - afaik ein paar 10cm - herrscht Finsternis wie im Bärenhintern.

    motion ist sehr gut geeignet, um Bewegungen zu erkennen. Allerdings beruht diese Erkennung auf Unterschieden zwischen aufgenommenen Bildern der Kamera. In praxi bedeutet das: die Kamera nimmt ständig und in schneller Folge Bilder auf und reicht diese weiter an die Bewegungserkennung. Ist der Unterschied zwischen aufeinanderfolgenden Bildern groß genug, wird ein event ausgelöst, der dafür sorgt, dass eine definierte Aktion ablaufen kann , z.B. Bilder/Video speichern, versenden oder sonst irgendwas. Das Gleiche passiert am Ende der erkannten Bewegung. Von außen läßt sich dieser Vorgang nicht (durch einen PIR z.B.) triggern.

    In dem Fall, dass das Sparen von Energie eines mehr oder minder autarken Systems an erster Stelle steht, würde ich versuchen, einen PIR Sensor zu nutzen, der bei Bewegung (und Dunkelheit) die LED anschaltet (dazu müssen sie so umgebaut werden, dass Du sie mit einem GPIO schalten kannst) und dann Bilder aufnimmt. Im "Ruhezustand" nimmt die Kamera nichts auf, die LED sind aus und ob WLAN bzw. weitere Verbraucher immer angeschaltet sein müssen, ist auch fraglich.

    Ich möchte Euch hier nicht entmutigen, ein System, was über eine geeignete Stromversorgung verfügt, lässt sich auf jeden Fall so bauen. Nur im Batteriebetrieb wird das schwierig.

    Gruß, STF

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!