Anet A8 Erfahrungsbericht

  • Vorneweg: sorry für die großen Bilder - batchskalierung ist zwar schnell aber nicht schnell genug. Das Limit für Anhänge habe ich erreicht, daher folgen einige Bilder in Beitrag #2.

    So, hier wie versprochen meine Erfahrungen mit dem Anet A8. Sicher, es gibt schon ein paar solche Berichte im Inet, aber für den einen oder anderen mag es doch interessant sein und vielleicht sogar helfen, eine Kaufentscheidung zu fällen. Und als Rückblick für mich ;)

    Gekauft wurden alle Teile in der Bucht, die letzte Bestellung ging am Sonntag, 15.10.2017 abends irgendwann raus. Um so erstaunter war ich, als am Dienstag darauf bereits einige Pakete ankamen. Am Mittwoch war die kritische Masse erreicht, alle "wichtigen" Teile waren da. Nur auf das blaue Krepp und den besseren Riemen warte ich heute noch...

    Also habe ich direkt am Mittwoch mit dem Aufbau angefangen. Alle Pakete waren unversehrt, lediglich das Styropor, in das die Druckerteile "eingelegt" waren hatte einige Risse. Nachdem alle Teile ausgepackt waren, sah das ganze erstmal ein bisschen nach IKEA aus - verschieden große popelige Sechskantschraubenzieher, neben der Elektronik diverse Platten mit vor gebohrten Löchern und hunderte Schrauben. Im Nachhinein kann ich sagen: IKEA Möbel sind ein Witz dagegen...

    Der Aufbau musste mangels Platz auf dem Schreib/Arbeitstisch (chronische) auf dem Boden stattfinden, es sind doch sehr viele Teile. Stundenlang im Arbeitskeller hocken wollte ich dann auch nicht... :daumendreh2:

    Mitgeliefert wurde wie schon erwähnt das notwendigste Werkzeug (nach ca. 50 Schrauben war der erste Schraubenzieher rund gedreht :bravo2:) und eine Anleitung. Nett gemeint, nicht zu gebrauchen:

    Das ist übrigens die Druckauflösung, nicht die Kameraauflösung, die da so mies aussieht. Ein Eineurostück zum Vergleich.

    Der Zusammenbau ging dann mit der Anleitung als PDF und bei einigen Details Videos zur Hilfe ganz gut. An manchen Stellen etwas fummelig, hakelig, die Führungsstangen der X-Achse ließen sich beim besten Willen nur mit einem Hammer und viel Gewalt durch die Löcher der Halterung bewegen - und natürlich waren da die Gleitlager noch nicht drauf also wieder runter gehämmert :wallbash:

    Zu meinem Erstaunen war sogar ein (rudimentärer) Filamenthalter dabei - ich wäre davon ausgegangen, selber einen bauen zu müssen.

    Für den Aufbau ohne Verkabelung und Installation der benötigten Software - Blender, Cura, ein OctoPi - benötigte ich etwa sieben Stunden.

    Verkabelung erfolgte Mangels Konzentration am nächsten Tag. Ich weiß nicht, ob das andere ebenfalls empfunden haben, aber nach vielen Stunden Bau eines frischen Chinadruckers riecht die Luft nicht mehr ganz so gut, ich zumindest hatte leichte Kopfschmerzen. Der Bauort sollte daher IMHO gut belüftbar sein.

    Nach diesem Zwischenstand wunderten mich zwei Dinge:

    • Warum sind da noch so viele Schrauben übrig? Was vergessen oder liefern die mit "Viel hilft viel" im Kopf?
    • Wieso ist echt alles und jedes so gut eingepackt? Am Ende des Tages blieben ein halbfertiger Drucker und ein nicht kleiner Müllberg übrig:

    Und da sind die ganzen Pappboxen, Styropor und wieder verschließbare Tütchen noch nicht dabei!

    Für die Verkabelung und Sortierung der Kabel (wichtig, übles Chaos!!) gingen noch einmal etwa zwei Stunden drauf.

    ### Bilder in nächsten Beitrag ###

    So, jetzt etwas wichtiges: eine der einfachsten und ersten Sicherheitsmaßnahmen gegen Steckerschmelzen scheint diese kleine Platine mit entsprechendem MOSFET und Anschlüssen zu sein. Kurz und Gut, man braucht zwei weitere, nicht im Lieferumfang enthaltene Kabel, die bei dem großen Strömen zum Heizbett nicht gleich abfackeln. Ich konnte partout keine Finden, die dieses Kriterium erfüllen wurden, nur normale Litzen für kleine Lötarbeiten :wallbash:

    Also wieder ein Tag später... Kabel sind da, alles verbaut. Dann der große Moment: Stecker einstecken. Zackbumm, Sicherung raus, Zweifel, die ganze Story lest ihr hier: Anet A8 Sicherung fliegt.

    Also an einem anderen Stromkreis getestet.

    Mhh, Sicherung bleibt drin, Netzteil LED leuchtet, sonst passiert nix. Also Multimeter raus, alles mal durchmessen. Aus dem Netzteil kommen 12V raus, am MOSFET liegen besagte 12V auch an. Nur am Mainboard nicht. :denker:

    Dann ein Geistesblitz. Schnell noch mal den Schaltplan rausgesucht: https://3dprint.wiki/_detail/reprap…Aheatbed_mosfet

    Des Problems Lösung: Da habe ich doch glatt die Stromversorgung des Mainboards auf den geschalteten Ausgang des MOSFETs gelegt - kein Wunder dass da nichts zuckt! :dau1:

    Lag ja kein Steuersignal an...

    Zu viel Euphorie am Ende ist nicht gut, das war nämlich einer der letzten Arbeitsschritte...

    So, alles wunderbar, das Display geht an, Lüfter surren. Mission accomplished!

    Im Nachhinein stellte ich übrigens fest, der Drucker geht sehr wohl auch am "problematischen" Stromkreis mit 16A. Wie auch immer, es läuft!

    Dann das Heizbett ausgerichtet und den ersten Druck angeworfen - hier kommt der nächste Fallstrick. Dieser Aufsatz, der den Extruder bzw. Nozzle kühlen soll habe ich beim leveling abgemacht und beim ersten Druck nicht mehr dran gemacht. Funktioniert hat es trotzdem, und dann muss es mit ja noch besser werden. :)

    Aus Ungeduld habe ich das erstbeste von der mitgelieferten SD-Karte genommen - eine "Box". Im Nachhinein fällt mir auf, ich hätte mir auch erst die STLs anschauen können ;)

    Und dann fängt das Teil tatsächlich an zu drucken... schon ein tolles Gefühl!

    ### Bilder im nächsten Beitrag ###

    Ja, und 3h 11m und 7 Komma nochwas Meter Filament später musste ich mir dann Gedanken machen wie ich die Box (es wurde tatsächlich eine) vom Druckbett bekomme. Das Tachenmesser hilft gerne, aber das geht noch eleganter :denker:

    Im Moment druckt er einen Calibration Cube, dann Benchy, dann mal schauen. Diesmal mit Nozzlekühlung durch den Lüfteraufsatz ;)

    Bin sehr gespannt, wie das weitergeht. Im Moment restlos begeistert. Das war jeden Euro wert. Apropos Euro: Gesamtkosten lagen bei 240€ für Drucker und alles Zubehör/Tauschteile, zwei kg PLA. Alles aus DE.

    OctoPi ist wie gesagt schon fertig aber im Moment drucke ich direkt von der SD-Karte. Als nächstes kommen dann die "Auswertung" von Calibration Cube und Benchy, außerdem diverse Kleinteile, die sich der Drucker selber druckt.

    So, jetzt dürft ihr mir noch sagen, was ich falsch gemacht habe, sollte da was sein... :D

    Ach, wie immer bei so langen Beiträgen hab' ich sicher was vergessen, also gerne mal melden, wenn da eine entscheidende Sache fehlt...

  • Hi,

    das hatte ich anfangs auch mal ...

    Da ist der Zahnriemen der Y-Achse "gesprungen" ... nachgespannt, seit dem ist Ruhe.

    Btw: ich hab' mir solche Federn besorgt ( -> https://www.ebay.de/itm/3x-Zahnrie…k-/162529831478 ).

    Im Moment ist nur eine in X im Einsatz. Klappt aber super.

    cu,

    -ds-

  • Ja, genau so ist es bei mir. Gesprungen.... Das Boot druckt und druckt und sieht im Schatten seines Druckers ziemlich geil aus. Denke auch, dass es das gewesen ist.

    Aber noch was anderes: im Laufe der Bauarbeiten habe ich plötzlich einen Schreck bekommen, das Display leuchtete auf. Dabei war das Netzteil noch gar nicht verbaut... Induktion lässt grüßen, ich hatte eine Achse zu schnell bewegt!

  • Ein schön zu lesender und interessanter Erfahrungsbericht - Danke

    Dieser trägt wieder ein kleines Stückchen bei, dass ich irgendwann mir auch einen kaufen werde :)

    Neben dem Zeitproblem, steht bei mir aktuell auch noch ein Platzproblem dem ganzen gegenüber, deshalb meine Frage zu dem Drucker, welchen Platz nimmt das ganze bei dir ein?

  • Joa, das haut ganz gut hin... der kommt wie gesagt auf den Schreib/Arbeitstisch. Da liegen aber noch zu viele Basteleien, Kabel, Laptops, Bildschirme, Mikrocomputer und Controller als dass man noch nen Drucker drauf packen könnte. Die eigentliche Werkelbastelecke ist im Keller, da möchte ich ihn nicht hinstellen.

    Noch kann ich den "Krach" übrigens ganz gut ab, mal sehen, vielleicht sinkt meine Effizienz in der nächsten Zeit um ein vielfaches, wenn da dauernd der Drucker surrt ;)

    Es gibt auch welche, die packen das Filament mir Halterungen auf den Drucker, ist mir aber von den Kräften her nicht ganz geheuer (je nach Installation kann das IMHO übel enden).

  • Servus,

    also das Filament ist bei mir auch auf dem Drucker oben drauf ( -> [Anet A8] Filamentrollen-Halter zum Aufstecken ).

    Der Drucker selbst passt gerade so auf diesen kleinen Rollwagen ( -> http://www.ebay.de/itm/Beistellti…ch/161452197051 ).

    Da ist noch eine 50x40 cm grosse Dämm-Matte drauf - der Wagen ist sonst ein prima Resonanzkörper ;)

    Hoch ist das Ganze inkl. Filament-Rolle ca. 1.20 m.

    cu,

    -ds-

  • Also, nach sieben Drucken bin ich echt begeistert. Im Moment sind #8 und #9 (Pi Modelle) an der Reihe. Neben "Box", calibration Cube (den ich nochmal drucken sollte!) und Benchy habe ich auch eine Filamentführung, alternative Nozzle-Luftkühlungsführung (wie heißt dieses Plastikteil?) und ein kleines Modellauto inkl. Rädern gedruckt. Alles top!

    Den ersten Filamentwechsel habe ich auch schon hinter mir (nein, rot ist noch nicht leer! ;) ), und der Drucker meldet 13 Druckstunden und 16 Meter Filament.

    • Offizieller Beitrag

    lternative Nozzle-Luftkühlungsführung (wie heißt dieses Plastikteil?)

    Noozle-Lüftungsführung find ich ein tolles Wort. Im englischen heissen die Cooling duct. Ich mag die Runden Teile nicht, da sieht man nicht was an der Nozzle passiert. Ich nutze diesen, auch wenn ich gern mal vergesse ihn anzubauen und so komplett ohne geführte Lüftung drucke

    Dein Benschie sieht schick aus.

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