So … hat jetzt etwas länger gedauert als ursprünglich geplant, aber jetzt bin ich erst mal durch.
Nach meinen ersten Versuchen mit ABS habe ich feststellen müssen, dass die notwendigen Temperaturen bei meinem Drucker nur ganz knapp oder gar nicht erreicht werden.
Einer der Gründe ist, dass das mitgelieferte Netzteil zu schwach ausgelegt ist. Man hört deutlich, wie die Lüfterdrehzahl sich verringert, sobald das Heizbett aktiviert wird ( gerade beim Aufheizen fällt das auf, wenn man mal genau hinhört ).
Hinzu kam das bekannte Problem mit dem Stecker der Stromversorgung des Heizbetts.
Um diese Probleme zu beheben, habe ich jetzt ein erstes Upgrade des Druckers durchgeführt.
Folgende Maßnahmen habe ich dazu ergriffen:
1. Hotend isolieren
Dazu kann man sich ein fertig isoliertes Hotend ( in meinem Fall für einen MK8 Extruder ) zulegen (z.B. so was hier → https://www.ebay.de/itm/Reprap-3D-…se/232439938167 ).
Für Bastler bietet sich an, die Isolierung selbst anzubringen. Dazu gibt‘s fertig vorgeschnittene Streifen aus Isoliermaterial ( z.B. solche → https://www.ebay.de/itm/2mm-3D-Dru…le/253226586309 ).
Die kann man mit etwas Kapton-Band ( so was hier → https://www.ebay.de/itm/10mm-100ft…pe/172410783836 ) dann am Hotend befestigen.
Ich habe die zweite Variante gewählt, weil ich den Sensor und das Heizelement noch mit Wärmeleit-Paste/-Kleber versehen habe.
Ausserdem habe ich eine Filament-Zuführung mit einem Einstich verwendet, der den Abtransport von Wärme verringern sollte ( die sehen z.B. so aus → https://www.ebay.de/itm/Throat-mit…nt/332274655064 ).
2. Stromversorgung des Heizbetts direkt mit den Anschlüssen des Heizbetts verlöten.
Hierzu habe ich mir, wegen der besseren Flexibilität Silikon-Kabel für bis zu 20A zugelegt ( z.B. solche hier → https://www.ebay.de/itm/Silikon-Ka…mt/332438531667 ).
Damit ich Heizbett und Sensor leichter auswechseln kann, wurden die Kabel noch über einen Hochstrom-Steckverbinder verbunden ( z.B. so was → https://www.ebay.de/itm/5-Paar-10-…et/222296690620 ).
Das Sensor-Kabel habe ich ebenfalls mit gecrimpten Steckverbindern verbunden.
3. Isolierung des Heizbetts
Das war der aufwändigste Posten.
Zunächst mal habe ich den Rest des Steckers komplett entfernt. Nach einigen Versuchen habe ich herausgefunden, dass sich ein billiger Gas-Lötbrenner hervorragend dazu eignet auf der Aluminium-Platte zu löten ( → https://www.ebay.de/itm/80000-L%C3…ar/361903811944 ).
Eine 100 W Lötpistole reicht da nicht aus, weil die Wärme sofort abgeleitet wird.
Anschliessend wurden die Anschluss-Leitungen (aus 2.) sowie kurze Anschlusskabel für den Sensor direkt auf die Platine gelötet.
Als nächstes habe ich ein Stück einer Rettungsdecke aus dem Erste-Hilfe-Kasten mit doppelseitigen Kapton-Tape auf die Unterseite des Heizbetts geklebt.
Zur Isolierung habe ich mir sog. Verbundschaumstoff zugelegt. Das ist das Material, das z.B. auch in Sitzbänken von Motorrädern verbaut wird ( → https://www.ebay.de/itm/Verbundsch…er/253135440261 ).
Ich hab‘ das Material mit 10 mm Stärke genommen und daraus zwei Stücke mit 210x210 mm ausgeschnitten. Aus einer der beiden Platten musste ich dann noch eine Aussparung ausschneiden, weil sonst der Stepper für die Y-Achse im Weg gewesen wäre.
Ein passend zugeschnittenes Stück Pertinax mit 2mm Stärke ( → https://www.ebay.de/itm/Kunststoff…mm/152242655006 ) dient als Unterlage, damit das Material nicht nach unten durchhängt und den Schlitten blockiert.
In die Pertinax-Platte müssen noch passende Löcher gebohrt werden, damit sie auf der Heizplatten-Halterung sauber aufliegt.
Achtung! Bitte unbedingt "Federkappen" verwenden und die Schrauben ( M3x30) gegen längere austauschen (M3x35). Ich hab' welche mit Innensechskant genommen, weil der nicht so schnell kaputt geht wie ein Kreuzschlitz.
Im Folgenden findet ihr ein paar Fotos, die den Umbau veranschaulichen sollen:
4. Austausch des Netzteil
Hier habe ich ein Netzteil mit 40 A Ausgangsleistung verwendet. Summa summarum komme ich bei der benötigten Mindest-Leistung auf etwa 250 W ( 10 A für das Heizbett, ca. 3 A für das Hotend und etwa 1.8 A pro Stepper, also nochmals gut 7 A, weil ja nur max. 4 Stepper gleichzeitig laufen können ).
Das mitgelieferte Netzteil hat nur eine Ausgangsleistung von 250 W ( 20.8 A ) und wird demzufolge permanent im Grenzbereich gefahren.
Zum Einsatz kommt jetzt ein solches Schaltnetzteil mit 40 A ( → https://www.ebay.de/itm/DIY-Schalt…HL/152748036902 ).
5. Austausch des Lüfters am MK8-Extruder
Den mitgelieferten Lüfter, der zur Kühlung des Extruders verwendet wird, habe ich gleich noch mit gecrimpten Anschlusskabeln versehen und gegen einen superleisen ( knapp 18 db ) ausgetauscht.
Das Ergebnis sieht so aus:
Als ersten Versuch habe ich PETG mit 220° auf das mit 90° beheizte Druckbett ausprobiert.
Die Temperaturen werden locker erreicht und gehalten, selbst bei laufendem Lüfter.
Auch geht das Netzteil nicht mehr in die Knie.
Erster Eindruck: hat sich gelohnt ...
Bitte beachten:
Die verlinkten Komponenten stellen keineswegs eine Kaufempfehlung dar sondern sollen nur der Veranschaulichung dienen.
Cheers,
-ds-