Verzögertes Ausschalten on Power Loss / Stromausfall

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hallo zusammen,

    nachdem mein "AmbiPi" fertig ist, suche ich nach Komfortlösungen für den letzten Feinschliff.

    In diesem Falle konkret:

    Ich habe eine Schaltbare (Funk)Steckdose an dem z.B das Netzteil für die LEDs hängt.

    Dort - egal ob ans Netzteil oder an die Steckerleiste - würde ich den Pi gerne mit dranhängen, um einfach alles komplett gedankenlos ausschalten zu können.

    Um nicht immer dran denken zu müssen, den Pi vorher sauber runterzufahren suche ich daher nach einer wartungsfreien Lösung (also z.B. ohne Batterie), die einen Powerloss detektiert, meinem Pi noch 1-2 Minuten Saft gibt, und ihn dann sauber per Shutdown ausschaltet.

    Ich habe einige theoretische Ansätze gelesen (Kondensator), aber nie wirklich eine (einfache) praktische Umsetzung. Gerne auch als Kaufprodukt; löte nur im Notfall :)

    Gibt es jemanden, der das (in welcher Art auch immer) gelöst hat? Oder hat jemand einen Hinweis?

    Danke schon mal!

    Beste Grüße

    B.

  • Verzögertes Ausschalten on Power Loss / Stromausfall? Schau mal ob du hier fündig wirst!

  • Um irgendeine Art der Stromspeicherung wirst Du nicht umhin kommen. Es müssen ja keine Batterien sein, aber ein Akku wohl schon. Mit Kondensatoren würde das Konstrukt vermutlich zu groß ausfallen?! Was spricht gegen eine USV, die sich geordnet herunterfährt, anstelle dauerhaft eingeschaltet zu bleiben?

  • Hallo BeeFit,

    zunächst möchte ich schnasseldag zustimmen: Eine Lösung mit einem Akku ist vielseitiger als irgendetwas mit Kondensatoren.

    Ich traue es mich fast nicht vorzuschlagen, denn bei dieser Lösung musst Du den Lötkolben in die Hand nehmen! Es bleibt aber überschaubar :)

    Bei meinem OSMC-Mediacenter stand ich vor dem gleichen Problem, dass der RPi an einer über einen Lichtschalter schaltbaren Steckdose hängt und damit "bequem" und fehlerfrei ausgeschaltet werden soll. Ich löste es über eine von mir selbst entworfene Billig-USV auf Basis von Supercaps. Diese Schaltung hat nur den Sinn, den RPi beim Ausschalten der Netzspannung sauber herunterzufahren und das funktioniert problemlos.

    schlizbäda

    EDIT:

    Manche lösen das Problem mit den korrupten Dateisystemen beim gewaltsamen Ausschalten auch damit, dass die das Dateisystem read-only mounten und den Strom einfach abschalten. Bei Deiner Anwendung könnte ich mir vorstellen, dass nach dem Einrichten keine Daten mehr auf der SD-Karte gespeichert werden müssen. Das wäre für diese Lösung nämlich eine Grundvoraussetzung.

    Ich weiß allerdings nicht, wie zuverlässig dieser Lösungsansatz wirklich ist und ich weiß auch nicht, wie es geht (Linux-Noob).

  • Hallo BeeFit,

    ein Vorschlag unter der Voraussetzung, daß nichts Kritisches am Raspi hängt:

    • Read only OS + Deine Anwendung (erfordert Linux-Kenntnisse) und
    • wenn alles läuft, ein Backup Deiner SD-Karte auf Festplatte

    Mein newtron-radio läuft seit mehr als einem Jahr so im Bad. Den Backup habe ich noch nicht gebraucht.

    Gruß kle

  • Hallo BeeFit,

    bei meinen ersten Raspberries (2012/2013/2014) habe ich je einen Taster angeschlossen, ein kleines Programm im Hintergrund laufen gelassen, dass diesen Taster abfragt. Bei kurzem Tasterdruck macht das Teil einen Reboot, bei längerem Drücken einen Shutdown.

    Ich habe mich da nicht informiert, aber ich könnte mir vorstellen, dass es sowas auch gibt, was auf Deine Fernbedienung reagiert. Das heißt, Du drückst eine Taste, auf die der Raspberry Pi reagiert und sich herunterfährt. Danach schaltest Du über die Fernbedienung die Funksteckdose aus.

    Das scheint mir irgendwie einfacher zu sein...

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

  • Ich habe mich da nicht informiert, aber ich könnte mir vorstellen, dass es sowas auch gibt, was auf Deine Fernbedienung reagiert.

    Wenn Die Fernbedienung für die Steckdosen eine IR-Fernbedienung ist, funktioniert es vielleicht mit LIRC?

  • Hallo schlizbäda,

    ja, LIRC ist das Schlüsselwort... ein IR-Empfänger, das richtige Protokoll - und schon läuft sowas.

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

  • Genau ... der Pi schaltet die Steckdose per IR ab, nachdem er sich heruntergefahren hat ;)

    Imho kommst Du um eine USV nicht herum.

    Reguläres Ausschalten per WLAN über ein SONOFF-Modul könntest Du mit dieser Kombination lösen:

    -> ESP Firmware für ein SonOff-Modul

    und

    -> Daemon zum Herunterfahren des Systems als systemd-unit

    Bei Stromausfall hilft Dir aber nur entweder der Vorschlag von kle ( -> Verzögertes Ausschalten on Power Loss / Stromausfall ) oder eben eine USV.


    cu,

    -ds-

  • BeeFit: Noch eine Idee - wenn Du schon eine Funksteckdose schalten kannst, dann vielleicht auch zwei?! Dann schaltest Du mit der zweiten Steckdose eben ein 220V Relais, welches Dir "runterfahren" am Pi signalisiert. Ist der unten, dann knipst Du den Rest aus.

    Mit einem Treppenlichtautomat, der von Deiner Hauptfunksteckdose "aufgezogen" wird, läßt sich auch noch Zig min Strom für den Pi besorgen. Das wäre vermutlich die einfachste Lösung. Alternativ zum Treppenlichtautomat tut's auch ein Nachlaufrelais (so in etwa: https://www.ebay.de/itm/Zeitschalt…~wAAOSwBLlU5KFx). Hier ließe sich die Zeit sogar so timen, daß das Relais kurz nach dem Pi stromlos geht und das "Aussitzen" bis zum nächsten Neustart nicht zu lange dauert.

    Zur "Strom-da-Erkennung" kann entweder ein RC-Glied dienen (siehe verlinkter Artikel von Schlitzbäda) oder o.g. Relais.

    schlizbäda: Die Lösung mit Kondensatoren (und ein paar Schottky-Dioden) hatte ich mir absichtlich verkniffen, weil hier das Problem der Ladung/Entladung der GoldCaps (o.ä.) berücksichtigt werden muß. Und das hinsichtlich der Ströme und der "Aussitzzeit".

    Deinen verlinkten Artikel habe ich soeben gelesen - gefällt mir die Lösung! Insbesondere auch Deine objektiven Schilderungen! :thumbup:

  • Nabend zusammen!

    Erstmal mega fettes Danke an alle für Eure echt guten und vielseitigen Ideen. Read-Only mounten scheint mir eine valide Option. Allerdings kann ich das wohl wirklich erst machen, wenn das Ambilight genau justiert ist. Danach kann ich wie der Name schon sagt, ja nix mehr ändern (Konfiguration wird im Dateisystem abgelegt). Aber grundsätzlich ne gute und einfache Option. Linux-Kenntnisse sind vorhanden, so dass ich das noch hinbekommen würde (Bin ein Softwerker, kein Löter, daher definitiv eine gute Option ^^)

    Die Idee mit der Treppenlichtautomatik, bzw. Nachlaufrelais gefällt mir allerdings auch gut. Da muss ich vielleicht nochmal ne Minute auf zwei drüber nachdenken.

    Ich halte Euch auf dem Laufenden.

    Falls aber noch jemand weiteren Input hat, ist der natürlich gerne gesehen.

    Beste Grüße

    B.

  • zunächst möchte ich schnasseldag zustimmen: Eine Lösung mit einem Akku ist vielseitiger als irgendetwas mit Kondensatoren

    wobei Akkus mehr altern, weniger Ladecyclen haben und regelmäßig getauscht werden müssen, ich würde irre werden müsste man Kondensatoren so oft tauschen.

    Nur wenige Sekunden bei shutdown würde ich lieber mit Kondensatoren überbrücken.

    lasst die PIs & ESPs am Leben !
    Energiesparen:
    Das Gehirn kann in Standby gehen. Abschalten spart aber noch mehr Energie, was immer mehr nutzen. Dieter Nuhr
    (ich kann leider nicht schneller fahren, vor mir fährt ein GTi)

  • Hallo zusammen,

    kurzes Feedback: Ich habe mich für die Variante mit dem Read-only OS entschieden, und teste das jetzt die nächsten Wochen mal. Einen harten Power-Off hat das System auf jeden Fall schon überlebt :D Danke nochmal an alle für den Input.

    Details zur Umsetzung:

    Ich habe sigi28's Image mit dieser Anleitung auf Read-Only getrimmt: https://kofler.info/raspbian-lite-…d-only-betrieb/

    Hat einwandfrei funktioniert.

    Als Zusatz habe ich noch per ln -s /tmp/screenshot.png /home/pi/screenshot.png einen Link angelegt, damit HyperCon einen Screenshot vom Grabber holen kann.

    Modifikationen (z.B. Farbjustierungen) können dann immer durch (temporäres) "schreibbar machen" des Systems per mount -o remount,rw / manifestiert werden. Nach dem nächsten Reboot (oder nach mount -o remount,ro / ist wieder alles read-only. Rumspielen in HyperCon geht aber natürlich erstmal so. Nur zum Upload der hyperion-config benötigt man natürlich ein rw-System.

    Beste Grüße

    B.

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