SD Karten sterben ...

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  • Hallo zusammen,

    ich habe es schon in einem anderen Thread beschrieben, aber es macht wohl mehr sinn einen eigenen dafür zu starten.

    Bei mir sind in den letzten 6 Monaten zwei Karten hinüber.

    Die letzte war irgendwann so defekt, dass man nicht mehr schreiben konnte. Also das Betriebssystem dachte es kann schreiben, es wurde aber nichts geschrieben. Einhergehend mit defekten inodes etc.

    Nun ist vor ein paar Tagen ähnliches passiert: Beim starten eines Programms kamen Fehlermeldungen, dass libs nicht gefunden werden können. Ohne relevante google Ergebnisse. Ein Reboot brachte das System dann zum stillstand, der Kernel wurde noch geladen, aber ab dem init Prozess gab es Fehler ala smbol fileno, version not defined in GLIBC_2.4 mit anschließender kernel panic.

    Auf einem anderen System konnte ich fsck laufen lassen, der zich inode Fehler beseitigt hat. Und jetzt läuft es auch lange nicht rund.

    Apt funktioniert nicht mehr richtig etc.

    Da muss also irgendwas systematisch nicht in Ordnung sein. Das System habe ich vor einem Monat von raspbian stretch neu auftesetzt und jetzt meiner Meinung nach keine kuriosen Packete installiert, die auf der SD rumhacken.

    Kann es vielleicht an der Stromversorung liegen? Habe ein größeres Netzteil und keine zusätzlichen Verbraucher (https://www.pollin.de/p/schaltnetzte…pec7188b-350012).

    Gibt es damit Probleme?

    Kann es anderen Störeinflüsse geben? Habt ihr Erfahrung damit gemacht, dass sich das auf die SD Karte auswirken kann?

    Die SD Karte war neu und lief anfangs ohne Probleme.

    Irgendwelche Ideen?

    Danke!

  • Wie im anderen Thread auch schon erwähnt:

    1) welche SD überhaupt zum Einsatz kommt

    2) was mit dem Pi gemacht wird

    3) welche Programme/Scripts laufen

    4) wie man genau vorgeht um das System einzurichten

    5) wie man den Pi ausschaltet

  • Bei SD-Karten gibt es unterschiedliche Qualitäten:

    Der NAND-Speicher, welcher von den diversen Herstellern produziert wird, wird nach verschiedenen Test in diverse Qualitätsklassen eingeteilt:

    Die besten Zellen gehen in die SSD-Fertigung, die nächste Qualitätsstufe kommt in die (USB-)Sticks und der Rest in die SD-Karten... (War mal so in der c't beschrieben worden).

    Lebensdauer reduzierend für den Speicher sind neben zu hohe Spannungen (worauf man selbst wenig Einfluss hat) auch hohe (Umgebungs-)Temperaturen: SD-Karten, welche ständig "heiß" sind, halten nicht lange...

    ... und natürlich auch die Datenmengen, die geschrieben werden:

    Kann es sein, dass du bei deinem RasPi Prozesse hast, welche ständig große Mengen an Daten auf die SD-Karte schreibt (und auch wieder löschen)?

  • Danke für eure Rückmeldungen, anbei noch ein paar Infos:

    Karte:

    Kingston SDC10G2/16GB microSD Klasse 10, UHS-1

    Schrott? Die vorherige muss ich nochmal schauen, was das war.

    An Prozessen kann ich nix ausmachen, wie gesagt frisch installiert, Net-image raspbian stretch.

    Dann noch homebridge und kleinkram. Kann mir nicht vorstellen, dass es daher rühren würde.

    Warm wird die Karte nicht, ist alles gut belüftet. Pi ist meistens im Leerlauf.

    Ausgeschaltet wird der fast nie, wenn dann nach poweroff.

  • Wieso nur auf 3 von 5 Fragen geantwortet :conf:

    An Prozessen kann ich nix ausmachen, wie gesagt frisch installiert, Net-image raspbian stretch.

    Dann noch homebridge und kleinkram. Kann mir nicht vorstellen, dass es daher rühren würde.

    "kleinkram"... Zufällig irgend etwas was ständig auf der SD herumschreibt und sei es nur temporärer Müll?

    homebridge schreibt zumindest Logfiles und das nicht zu knapp, je nach installierten Plugins sogar noch mehr.


    Im Vergleich zu anderen SD Karten ist Deine ziemlich lahm => http://www.pidramble.com/wiki/benchmarks/microsd-cards

  • "kleinkram"... Zufällig irgend etwas was ständig auf der SD herumschreibt und sei es nur temporärer Müll?

    homebridge schreibt zumindest Logfiles und das nicht zu knapp, je nach installierten Plugins sogar noch mehr.

    Nein nein, ich hätte das schon erwähnt. Aber es kann doch wohl nicht sein, dass nach einem Monat die SD Karte defekt ist nur weil homebridge loggt? Da wären aber nun schon mehrere Foren Beiträge über sowas zu lesen.

    Ich meine ich hätte alle Fragen beantwortet, was fehlt dir noch an Infos zur Analyse?

    Hilft es hier die Paketliste zu posten? Installiert hab ich es per netinst image, standard-Einstellungen.

    Gibt es sowas wie top für Schreibzugriffe, oder kann top das?

    hyle: die erste Karte war defekt, die zweite hatte jetzt "nur" Dateisystemfehler. Bin nicht sicher, ob die alle repariert werden konnten. Gibt es einen Paketcheck oder sowas?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zackdvd,

    im Normalfall wird das System automatisch beim Booten geprüft. Hier mal was zum lesen: https://wiki.ubuntuusers.de/Dateisystemcheck

    Ist Dein Ordner /lost+found leer oder gibt es dort Dateien?

  • Hi, also fsck hab ich händisch laufen lassen und er hat haufenweise inodes korrigiert. Ob er alles richtig korrigiert hat, weiß ich nicht.

    Das meinte ich mit meiner Aussage.

    Tatsächlich sind zwei Dateien im lost+found, zwei c files.

    rpi-firmware/triangle2.c und firmware/Makefile at master · raspberrypi/firmware konnte ich rausfinden.

    • Offizieller Beitrag

    Tatsächlich sind zwei Dateien im lost+found, zwei c files.

    Dann ist IMHO die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass nicht alles korrekt wiederhergestellt werden konnte. Ich würde zur Sicherheit das letzte Backup zurück auf die SD schreiben. Du machst doch regelmäßig Backups, seit Dir eine SD gestorben ist oder? :-/

  • Ja das passt schon. Viel mehr geht es mir aber darum rauszufinden was dazu führen kann.

    Ich hätte ja gedacht, dass hier solche Fehler schon mal aufgetreten wären und dann an Spannungsschwankungen, äußere Einwirkungen oder sowas was gelegen haben.

    Aber davon habt ihr ja noch nichts erwähnt. D.h. zusammengefasst kann man sagen, dass wenn es Probleme gab es an zu vielen Schreibzugriffen lag?

    • Offizieller Beitrag

    Ja und ja. ;) SD-Karten sterben hauptsächlich an zu vielen Schreibzugriffen (auch löschen ist schreiben).

    Ein kaputtes Dateisystem kann mehrere Gründe haben. Das kann an Netzstecker ziehen ohne vorherigem vollständigen Shutdown liegen oder an Stromschwankungen, bei denen der RPi wärend eines Schreibvorgangs "Unterspannung" hat oder aber die SD schon im sterben liegt.

    Wenn ein RPi nur Aufgaben hat, bei denen keine Schreibzugriffe nötig sind z.B. Internetradio oder LED ansteuern u.s.w., kann man das System read only mounten. Damit lebt die Karte länger und ein Stromausfall beim nächsten Orkan zerstört nicht gleich das Dateisystem.

  • Aber davon habt ihr ja noch nichts erwähnt.

    Doch, etliche male - ich hinterfragte dazu auch gezielt Hintergründe, eben weil diese Probleme mit der SD Karte hervorrufen können.

    Zu Unterscheiden gilt aber:

    1. Beschädigung der SD Karte.

    2. Beschädigung des Dateisystems.

    Das erste ist eine Beschädigung der Karte an sich, also der Hardware - durch zB Abnutzung der Speicherzellen und nicht reparabel.

    Das zweite betrifft das Betriebssystem bzw die Daten an sich und ist reparabel.

    Den Pi ohne vorherigem vollständigen Shutdown auszuschalten beschädigt nur 2.. Und natürlich ist ein herausnehmen der SD Karte im laufenden Betrieb ebenso schädlich - aber über so offensichtliches brauch man hoffentlich nicht reden?

    Das erste betrifft übrigens allgemein alle NAND-Flash Speicherzellen, also auch USB-Sticks und SSD's.

    Das zweite betrifft allgemein alle mehrfach beschreibbaren Datenträger, völlig egal ob NAND-Flash oder Magnetscheiben, ebenfalls egal ist ob Pi oder PC; Linux Mac oder Windows.

    Desweiteren muss man beachten dass ein Datenträger auf dem ein Betriebssystem installiert ist, anders belastet wird als wenn er in zB einer Foto-Kamera stecken würde, oder nur hin und wieder mal ein paar MP3 Dateien drauf kopiert/gelöscht werden.


    Möchtest du jetzt eine allgemeine Auskunft oder gezielt deinen Fall behandelt haben?

  • Möchtest du jetzt eine allgemeine Auskunft oder gezielt deinen Fall behandelt haben?

    Hallo, danke für eure Antworten.

    Ich denke dass muss man von beiden Seiten anpacken. Das Problem ist ja, dass es nicht so einfach reproduzierbar ist, was ein einfaches Testen erschwert.

    Generell kenne ich die Hintergründe zu Schäden bei SD-Karten (häufiges schreiben) und Dateisystemschäden. Mich wunderte aber, dass nach einem Monat die Sd-Karte schon Probleme machte. Meiner Meinung nach kann das nicht von zu vielen Schreibzugriffen kommen. Denn auf dem System passiert doch ziemlich wenig. Wenn es von der normalen Nutzung kommen würde hätten einfach viel viel mehr User auch diese Probleme mit.

    Aus diesem Grund wollte ich hören, was es für allgemeine Probleme neben vielem Schreiben geben kann, wie z.B. Spannungsschwankungen.

    Vielleicht sollte ich es nochmal mit einem "normalen" micro-SD Steckernetzteil probieren und beobachten.

    Wie gesagt, die erste Karte ist ganz defekt, nicht nur das Dateisystem, und nun bei der zweiten neuen Karte nach einem Monat schon Dateisystemfehler, ohne dass es zum Absturz oder hartem Abschalten gekommen ist.

    Dank euch.

    • Offizieller Beitrag

    Ja. Einfach mal ganz lapidar ausgedrückt: Du löschst ein Datei auf einer SD-Karte, dann isse wech. Du steckst die Karte in einen anderen Rechner und die Datei bleibt weg... Wo wurde also jetzt die Information geschrieben, dass die Datei nicht mehr da ist? Im Grund ist es doch logisch oder. ;)

  • Hallo, dazu wollte ich nochmal nachfragen: Für die SD Karte geht es nur ums Schreiben, daher meinst du dass beim Löschen das Journal geändert wird und es daher zum Schreibzugriff kommt?

    Lies einwenig bei wiki:

    Du solltest mal Verzeichnis, Datei, Dateisystem recherchieren. Dann spielt da noch die Freispeicherverwaltung von Datenträgern eine Rolle, da steht welche Blöcke auf dem Medium noch nicht belegt sind.

  • Das mit den Schreibzugriffen ist ja alles richtig...

    Wenn der TO jedoch "versichert", dass nix schreibintensives bzgl. der SD-Karte installiert bzw. ausgeführt wird, die SD-Karte jedoch nach wenigen Monaten korrupt wird, ist etwas anderes im Spiel.

    (Bei mir laufen RPs mit NoName-SD-Karten seit JAHREN, und da wird Datenlogging betrieben (Schreibzugriffe alle paar Minuten + Logging + MySQL/Maria-DB)...)

    • Das Netzteil, welches du im #1 verlinkt hast (Polin-Teil): Ist das dass, welches aktuell dran ist?
    • Hast du mal die Spannung am RP gemessen?
    • Kannst du die Spannung am Eingang des RP mit einem Oszilloskop messen? (Verdacht von Spannungsschwankungen im Betrieb..)
    • Hast du / Kannst du mal einen Netzfilter vor das Netzteil schalten?
    • Hast du in der Umgebung (Stromtechnisch gesehen) Verbraucher, welche ggf. starke Spannungsschwankungen im 230V Netz verursachen könnten (Heissluftduschen aka "Fön", Mikrowelle, alte Bohrmaschinen usw...)?

    Mein Verdacht bezieht sich auf die Tatsache, dass Spannungsschwankungen auf der Versorgungsleitung des RP zu "mysterischem" Verhalten führen können
    (Es gibt hier im Forum einen langen Thread zum Thema, Stichwort "Mysterium", wo wir damals lange und breit über die Probleme der Stromversorgung debatiert hatten... (Finde jetzt spontan den Link nicht)... )

    Edit: Hab gegraben:

    Pi nicht mehr per Netzwerk erreichbar, aber aktiv

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