Probleme beim Netzwerkfestplatte einbinden (Raspbian Stretch)

  • Hallo zusammen,

    ich habe meinen Raspberry Pi (aktuelles Modell) mit Raspbian Stretch neu aufgesetzt. Mein vorheriges System (Jessie) hat es mir leider zerschossen. Und, einmal mehr, habe ich jetzt das Problem, daß sich meine Netzwerkfestplatte (WD MyBook Live Duo) mal wieder nicht einbinden läßt.

    Unter Jessie hat das, nach mehreren Tagen Arbeit und einer Kombination verschiedenster Lösungen, irgendwann geklappt. Dummerweise kann ich nicht mehr sagen, welche Kommandos zuvor ausgeführt wurden, welche Pakete evtl. von mir nachinstalliert wurden und wie die entsprechende Zeile in der fstab genau formuliert war. Ich kann das Vorgehen von damals also nicht einfach replizieren... Nun also wieder der extrem nervige Kampf mit dem besch... Raspbian, damit es einfach nur das tut, was unter Windows mit zwei Mausklicks erledigt ist. :cursing:

    Zur Sache: Ich habe, neben zig Anleitungen und anderen Threads im Internet, auch diesen Thread schon durchgearbeitet: Hilfe: Netzwerkfestplatte bindet sich nicht ein

    Alles, was dort als mögliche Lösung beschrieben wird, hat nicht gefruchtet, ausgenommen der Zugriff per FTP - aber der leider auch nur bei händischer Eingabe in der Konsole, nicht automatisch per Zeile in der fstab.

    Zuvor habe ich bereits Ordner angelegt, alles aktualisiert (apt-get update und upgrade) und alle möglichen Sachen installiert (irgendwelches Zeug mit CIFS, NTFS usw. - für mich größtenteils böhmische Dörfer) usw.

    Kann mir bitte jemand sagen, welche Sachen bei Stretch nachinstalliert werden müssen und wie genau die Zeile in der fstab formuliert sein muß, damit es läuft? Eigentlich sollte das doch bei jedem Raspberry mit quasi jungfräulichem und aktuellem Stretch genau eine Lösung geben, die bei allen Raspberries gleichermaßen funktionieren müßte?! Ist doch immer das gleiche OS und die gleiche Hardware?!

    Hier noch der Befehl, der zumindest per Putty funktioniert hat: sudo curlftpfs 192.168.178.100 /home/pi/ORDNERNAME/ -o user=BENUTZERNAME:PASSWORT,allow_other

    Die entsprechende Zeile für die fstab hat nicht funktioniert: curlftpfs#BENUTZERNAME:PASSWORT@192.168.2.1 /home/pi/ORDNERNAME fuse auto,user,uid=1000,tlsv1,allow_other,disable_eprt,_netdev 0 0

    Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen!

    PS: Ist es eigentlich normal, daß Stretch weder herunterfährt, noch neustartet, wenn man es über die grafische Benutzeroberfläche versucht? Klappt bei mir nur per Konsole (bei beiden Installationen, die ich gemacht habe).

  • Probleme beim Netzwerkfestplatte einbinden (Raspbian Stretch)? Schau mal ob du hier fündig wirst!

  • Nun also wieder der extrem nervige Kampf mit dem besch... Raspbian, damit es einfach nur das tut, was unter Windows mit zwei Mausklicks erledigt ist. :cursing:

    Na na erstmal ruhig bleiben und durchatmen ;), würdest du von klein auf mit Linux anstatt Windows arbeiten würd die Sache anders herum aussehen.

    Das wird schon, normalerweise würde ich ja jetzt die Lösung mit systemd vorschlagen. Aber wir wollen ja nichts überstürzen.

    Teilen wir das ganze mal in mehrere Schritte auf. Schritt 1 ist, wir versuchen den Befehl so zusammenzusetzen dass das mounten über Konsole erfolgreich verläuft:

    Falls noch nicht geschehen bitte vorab:

    Code
    sudo apt-get install cifs-utils 

    Sollte aber standardmäßig installiert sein.

    Code
    sudo mkdir /media/mount_test
    nano /home/pi/.smbcredentials

    Hier dann Datei mit folgenden Inhalterstellen: (aber mit den richtigen Daten ausfüllen)

    Code
    username=<USERNAME>
    password=<PASSWORD>

    Anschließend:

    Code
    sudo mount -t cifs -o credentials=~/.smbcredentials //192.168.178.100 /media/mount_test 

    Und dann bitte berichten ob der Schritt erfolgreich verlief

  • Hallo Hofei,

    erst mal vielen Dank für die Beruhigung (bitter nötig nach zwei Tagen des Herumärgerns) und die Schritt-für-Schritt-Anleitung. ;) Nicht, daß ich mich mit Windows nicht auch schon hätte ärgern müssen (sogar reichlich und oft!), aber so nervig, fehlerhaft, datenschutzrechtlich bedenklich usw. die Software auch ist - sie ist immerhin intuitiv in der Benutzung. Bei Linux ist Letzteres meines Erachtens kaum der Fall, und besonders ärgerlich finde ich auch immer wieder, daß teilweise die gleichen Vorgehensweise und Befehle zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Aber nun gut, das trägt nun auch nichts weiter zur Lösung des Mount-Problems bei... Von daher mal zur Sache!

    Ich habe die von Dir genannten Schritte durchgeführt.

    1) CIFS ist bereits die neueste Version - es wurde nichts installiert.

    2) Ich habe den zweiten Schritt übersprungen, da ich bereits einen Ordner namens "PALADIN01" (=Name meines NAS) unter home/pi angelegt habe.

    3) Die Credentials-Datei habe ich nach Anleitung angelegt. Darin steht also nichts weiter als die beiden Angaben zu Username und Paßwort, jeweils ohne die eckigen Klammern (hoffentlich richtig?).

    4) Der Befehl sudo mount -t cifs -o credentials=~/.smbcredentials //192.168.178.100 /home/pi/PALADIN01 (=angepaßt auf mein Verzeichnis) führt zu dem bereits bekannten Fehler: mount error 22 (invalid argument).

  • Und evtl. mit Option "vers=x.y" (1.0, 2.0, 2.1, 3.0...) spielen.

    //EDIT:

    ver in korrektes vers geändert. Danke Hofei

    Wenn du nichts zu sagen hast, sag einfach nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von llutz (17. August 2018 um 15:32)

  • Und den vollen Pfad für .smbcredentials angeben mal versuchen. Wenn alles funktioniert soll man die Rechte und Besitzer anpassen. Ich meine ich hätte nach Anleitung Besitzer auf root und w/r Rechte auch nur für root.

    Währen der Testphase kannst du auch das Argument -v mit dem mount Befehl angeben um ggf. bessere Fehlermeldungen zu bekommen.

  • Hofei: Ja, das ist die IP meines NAS. Ich wollte das komplette NAS einklinken, nicht nur Ordner und Unterordner. Den Fehler 22 hatte ich allerdings auch, wenn ich konkrete Ordner benannt habe. Im Befehl selbst ist ja kein Fehler drin, oder?

    @Ilutz: Wo genau sollen diese Parameter in den Befehl eingefügt werden? Ist es egal, was ich da verwende, also einfach mal durchprobieren, oder ist ver. 3 "besser" als 2 etc.?

    daxb: Wo bzw. wie genau trage ich den vollen Pfad zu den Credentials ein? Würde der Befehl dann korrekterweise so aussehen? sudo mount -t cifs -o credentials=~/home/pi/.smbcredentials //192.168.178.100 /home/pi/PALADIN01

    Was hat es mit -v auf sich? Wo (an welcher Stelle) trage ich das im Befehl ein? Einfach ans Ende stellen?

  • Wo genau sollen diese Parameter in den Befehl eingefügt werden? Ist es egal, was ich da verwende, also einfach mal durchprobieren, oder ist ver. 3 "besser" als 2 etc.?

    ... -o credentials=/absoluter/Pfad/zu/.smbcredentials,vers=x.y //192....

    Es geht nicht um besser oder schlechter, es geht um die benutzte smb-Protokoll Version. Fritz-Boxen können z.B. nur uraltes ver=1.0, was deine WD kann weiss ich nicht. Aber wenn alle anderen mount-Parameter ok sind, lohnt ein Blick hierauf.

    Wenn du nichts zu sagen hast, sag einfach nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von llutz (17. August 2018 um 15:32)

  • @ 2) Ich habe den zweiten Schritt übersprungen,

    Es ist immer derselbe Rechtefehler (am Mountpoint), der Windows-Home User verzweifeln lässt. Der kann auch nicht mit chmod 777 beseitigt werden, im Gegenteil, es wird schlimmer.

    Dabei hat der mount Befehl genügend Optionen, um sich an die richtigen Optionen heranzutasten. Kein Admin kann alle Befehle und deren Optionen auswendig. Jeder Befehl zeigt die gängigsten Optionen direlkt an, wenn -h (oder --help) als Option angegeben wird. < mount -h > Zur Fehlersuche sehe ich da einen verbose mode, der alles anzeigt, was mount tut, und/oder die fake Option, die einen dry-run veranlasst (und ein umount erspart).

    Wenn "For more details" < man mount > aufgerufen wird, sticht mir im Kapitel FILESYSTEM-INDEPENDENT MOUNT OPTIONS x-mount.mkdir[=mode] ins Auge, womit der Mountpoint (richtig) erstellt wird.

    Mit < sudo mount -fv -t cifs -o credentials=~/.smbcredentials //192.168.178.100 /home/pi/PALADIN01 > kannst Du erkennen, wo noch ein Fehler vorhanden ist.

    Mit < sudo mount -v -t cifs -o x-mount.mkdir,credentials=~/.smbcredentials //192.168.178.100 /home/pi/PALADIN02 >

    wird der Mountpoint richtig erstellt.

    Ich weiß aber nicht, ob die vredentials nicht doch einen absoluten Pfad erfordern und ob "//192.168.178.100" alleine, ohne Verzeichnisangabe, schon funktioniert (habe kein Windows/NTFS/CIFS).


    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

  • Ich habe mal 3.0, 2.0 und 1.0 versucht - es bleibt der mount error 22.

    Habe übrigens das WD MyBook Live an eine Fritzbox 6490 angeschlossen, falls das trotzdem noch irgendwie relevant sein sollte. Der Pi hängt an einem älteren Fritz Powerline-Adapter.

  • Das hier wird mir ausgespuckt!

    RTFM: Ich habe ehrlich gesagt leider nur recht wenig von dem verstanden, was Du mir geschrieben hast... Der erste von Dir genannte volle Befehl hat ja leider nichts gebracht. Habe ich das richtig verstanden, daß der zweite einfach ein entsprechendes Verzeichnis erstellt, wenn beim Pfad etwas falsch sein sollte?

  • Gucke mal bei man mount nach. Da steht oben bei SYNOPSIS wie die Syntax des mount Befehls aus zu sehen hat: mount [-fnrsvw] [-t fstype] [-o options] device dir

    Das -v also nach mount. Kann aber sein, das es auch an anderer Stelle funktioniert. Habe ich nicht getestet.

    Bei Credentials musst du die Tilde (~) weglassen. Die steht, soweit mir bekannt für den Benutzer Pfad. Sprich mit der Tilde wird bei /pi/home/pi/... gesucht. Der Pfad existiert aber wahrscheinlich bei dir nicht.

    vers= ist eine mount.cifs Option. Sie gibt die SMB Version an. Ob, oder welche Version nötig ist, hängt davon ab was dein NAS unterstützt. Fritz.NAS z.B. unterstützt nur Version 1.0. Siehe man mount.cifs. Die gehört also hinter dem Schlüsselwort -o. Wenn mehrere Optionen hintereinander stehen, werden die mit einem Komma (,) getrennt.

    Es würde dann ungefähr so aus sehen:

    sudo mount -v -t cifs -o vers=1.0,credentials=/home/pi/.smbcredentials //192.168.178.100 /home/pi/PALADIN01

    Edit:

    Ich war etwas langsam und vieles wurde schon geschrieben. Ich lasse das aber mal so stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von daxb (17. August 2018 um 13:58)

  • nicht ver sondern vers ist die passende Option:

    https://wiki.ubuntuusers.de/Samba_Client_cifs/#SMB1-Support


    Ja, das ist die IP meines NAS. Ich wollte das komplette NAS einklinken, nicht nur Ordner und Unterordner.

    Ich weiß aber nicht, ob die vredentials nicht doch einen absoluten Pfad erfordern und ob "//192.168.178.100" alleine, ohne Verzeichnisangabe, schon funktioniert (habe kein Windows/NTFS/CIFS).

    Ist denn das unter Windows möglich oder musst du dort auch einen Ordner mit angeben??

  • Ich habe mir die man mount und mount -h durchgelesen. Letztere war für mich halbwegs verständlich, erstere eher nicht. Habe dann auch mal mit einigen der Optionen herumexperimentiert und natürlich auch all die Vorschläge hier ausgetestet (z.B. Tilde weg und voller Pfad der Credentials), aber leider alles wieder ohne Erfolg. Es kommt entweder überhaupt nichts Brauchbares oder nur wieder Fehler 22 heraus. Ich denke, am Befehl dürfte es nicht liegen.

    Komischerweise hatte ich, wie eingangs erwähnt, mit dem FTP-Zugriff ja immerhin schon mal vorübergehenden Erfolg - insofern würde es wohl Sinn machen, den erfolgreichen Befehl vielleicht mal etwas näher unter die Lupe zu nehmen und von diesem aus dann an die fstab heranzugehen, was meint Ihr?

    Hier nochmal der Befehl, der geklappt hat: sudo curlftpfs 192.168.178.100 /home/pi/PALADIN01/ -o user=BENUTZERNAME:PASSWORT,allow_other

    Oder kann es sein, daß ich für den Zugriff auf ein NAS mit (vermutlich) NTFS-Dateisystem ohne FTP (nennt sich wohl Samba?) noch irgendetwas nachinstallieren oder freigeben muß?

    PS: Hofei, unter Windows kann ich das NAS auch direkt als Quelle einbinden, also ohne Ordner zu benennen.

  • >>

    Oder kann es sein, daß ich für den Zugriff auf ein NAS mit (vermutlich) NTFS-Dateisystem ohne FTP (nennt sich wohl Samba?) noch irgendetwas nachinstallieren oder freigeben muß?

    Ja, Samba muss freigegeben sein ;)

    FTP ist was anderes wie Samba.

    Dachte du hast in Windows das Laufwerk schon eingebunden?

  • Also das NAS ist freigegeben - ich greife schon länger täglich mit meinem Windows-Rechner, FireTV usw. darauf zu. Habe unter in der Credentials-Datei unter user und password ja auch meine entsprechenden Zugangsdaten für das NAS hinterlegt. Ich meinte nur, ob ich in Raspbian da noch irgendetwas einstellen oder installieren muß, damit ein Zugriff auf das NAS "erlaubt" oder ermöglicht wird.

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