Nas oder Cloud verwenden???

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hey Leute,


    ich bin ein Anfänger und kenne mich wirklich nicht gut mit dem Raspberry aus.

    Ich habe ein Raspberry 3B Modell und wollte diesen nutzen, um kleine Daten (Dokumente, Passwörter...) sowohl abzuspeichern als auch jederzeit von überall abzurufen(über VPN).

    Somit sollte das also sicher sein.

    Ich hatte mich damit mal damit beschäftigt, musste das jedoch abbrechen, da ich dann keine Zeit mehr hatte und alles "verlernt" habe.

    Deswegen ein neues Thread, weil sich eventuell auch vieles verändert habe und ich nicht up2date bin.

    Jetzt habe ich die Zeit und würde mich damit gerne beschäftigen.

    Über noobs habe ich bereits Raspbian installiert.

    Fragen:

    1.) Ist es besser, den Raspberrry als Cloud oder als NAS einzurichten, um meine Wünsche umzusetzen?

    2.) auf Frage 1 aufbauend, wäre die Frage, ob Ihr mir eventuell hilfreiche Links geben könntet, damit ich das ohne Probleme genauso umsetzen kann.

    Ich danke euch

  • ich bin ein Anfänger und kenne mich wirklich nicht gut mit dem Raspberry aus.

    Der RPi ist primär ein Computer auf dem Linux betrieben wird. Du kannst einen RPi fast 100% gleich zu einem sehr leistungsfähigen Home-Debian-Server einrichten. Ich empfehle deshalb hier anzufangen:

    Datenschutz vs. BigData - privat vs. kommerziell. Wie sicher ist...? Gedanken zur Einrichtung eigener Web-Dienste

    Das ist zwar kein Link mit Lösungsangeboten, aber einer, der das Bewusstsein für besondere damit einhergehende Probleme schärfen kann. Ich persönlich würde keine Cloud-Software auf dem PI einrichten, weil ich ihn dafür zu unterdimensioniert einschätze. Als NAS (Samba), Mail-Server (Postfix/Dovecot), Cal/Card-DAV-Server (Radicale) mit Zugriff von außen als VPN-Server funktioniert der PI aber durchaus perfekt.

    NOOBS ist allerdings der erste schwere Fehler... das geht gar nicht. Ein reiner Server braucht auch kein grafisches Desktop-Environment und sollte imho auch keines installiert haben. Nimm Raspian Lite und deinstalliere alle Dienste, die nicht gebraucht/verwendet werden, installiere nur Dienste, die tatsächlich verwendet werden. Für den Betrieb eines Mailservers, VPN-Servers und eines Paketfilters um den Server vor dem Internet zu sichern (und. ggf. auch vor dem eigenen Router), habe ich selber schon Artikel geschrieben... immer mit der Zielsetzung, das es kein "schnelles" HowTo sein soll, sondern primär ein auf Sicherheit basierendes und Sachverstand bildendes HowTo sein soll. Schaus Dir einfach mal an: http://www.thlu.de ....

    ...und wenn Dir das zuviel ist oder zu kompliziert, solltest Du immer im Hinterkopf behalten, dass anschließend permanent eine große Gefahr besteht, dass Du nach einer Öffnung Deines Netzwerkes ins Internet vielleicht nicht alleine Entscheidungen darüber triffst, wie Deine Hardware verwendet wird. Wenn ich Dir also einen Rat geben darf, verwende durchaus 1 ganzes Jahr (vielleicht sogar mehr) Dich mit den Besonderheiten von Linux vertraut zu machen. Und daran denken: Linux ist nicht Windows, Windows ist ein grafisches Betriebssystem, Linux ist das nicht. Du musst Dich also mit Linux vertraut machen und imho eher weniger mit den halbherzigen Versuchen eines beliebigen grafischen Desktop-Environments, über oft unzureichende grafische Dialog-Fenster Dein Linux ordentlich und sicher einzustellen.

    j.m.2.c.

  • Erstmals danke für deinen sehr ausführlichen Beitrag :).

    Ok sehe es ebenfalls ein, dass ich mich erstmal mit Linux vertraut machen sollte.

    Gibt es eventuell einen youtube Channel oder eine Website, wo alles wirklich sehr einfach und detailliert erklärt wird?
    Es gibt zwar viele aber viele erklären nicht, warum Sie manchmal dies oder jenes tuen(beispielsweise diese Packages usw.)

  • Kauf Dir ein Buch bzw. bietet das Netz unzählige Möglichkeiten. Such Dir was aus. Videos halte (nicht nur) ich für Zeitverschwendung. Was bringt es Dir, wenn Du betreutes sehen /hören übst? Einfach "machen" ist besser.

    Ein paar Ideen:

    https://www.raspberrypi.org/

    https://debiananwenderhandbuch.de/index.html

    https://ubuntuusers.de/

    https://www.debian.org/doc/
    ...

    Grüße, STF

  • Gibt es eventuell einen youtube Channel oder eine Website, wo alles wirklich sehr einfach und detailliert erklärt wird?

    Ich glaube nicht, dass Du ein bessers und aktuelleres Werk findest, als es dieses Forum ist. Du musst Dich nur von der Idee verabschieden, jetzt und sofort alles auf einmal ans laufen zu bringen. Splitte das ganze Projekt in Einzelschritte und löse jeden einzelnen Schritt für sich alleine, mit Recherchen im Web und mit Fragen zu konkreten Einzelproblem hier .... und lerne dabei.. also immer einen Schritt nach dem anderen.

    Nur mal so als Vorschlag:

    1. Richtiges Raspian installieren (Lite)

    2. Festlegen, welche Dienste gebraucht werden, welche weg können (sudo, rsyslog, ntp, avahi, networkmanager, alles Bullshit und kann weg)

    3. Umgang mit Paketen

    4. Umgang mit Benutzer und Datei/Verzeichnisrechten

    5. Router-Konfiguration

    6. Netzwerk-Konfiguration

    7. Samba einrichten

    8. Backup-Strategie

    9. Security-Maßnahmen

    Bis hierher waren das nur Basics.....

    10. ggf. Radicale einrichten

    11. ggf. den Mailserver einrichten

    Dabei für jeden Schritt reproduzierbare Dokumentation anlegen.

    Wenn Du den Anspruch an Dich selber hast, die Zusammenhänge auch wirlich zu verstehen (was ich hier immer zwingend empfehle), beschäftigt Dich das bestimmt bis zum nächsten Sommer. Und erst ganz zum Schluss, wenn alles sicher ist, wenn alles funktioniert und alles dokumentiert ist und Dir alle Zusammgenhänge klar sind, dann folgt noch

    12. OpenVPN einrichten

    j.m.2.c.

  • ... und für die Übergangszeit kaufst du dir ein (gebrauchtes) kleines "Entry"-NAS von Synology oder QNAP, stopfst da eine oder 2 Platten rein und hast deine Lösung (nach kurzer und relativ einfacher Konfiguration) sofort.

    Mit VPN und ggf. noch weiteren Diensten.

    Und besserer Performance.

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