RaspberryPi-NAS mountet manchmal read-only

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Guten Tag zusammen,

    ich habe hier ein etwas merkwürdiges Problem, bei dem ich nicht weiterkomme. Vielleicht kann mir jemand helfen, dahinter zu kommen (Leider ein bisschen Text)!

    Ich habe in meinem Netzwerk zwei Raspberry Pi 3 hängen (via Ethernet):

    Der erste hat zwei Überwachungskamera eingebaut (eine USB-Web-CAM und eine Pi-Cam) und auf ihm läuft motioneye. Das Betriebssystem ist Linux 4.14.52-v7+ #1123 SMP Wed Jun 27 17:35:49 BST 2018 armv7l GNU/Linux. Sobald eine Camera Bewegung erkennt, zeichnet sie Videos auf. Über den Speicherort gleich mehr.

    Der zweite Pi dient als NAS. Er läuft 24/7 mit debian Linux 4.14.62-v7+ #1134 SMP Tue Aug 14 17:10:10 BST 2018 armv7l GNU/Linux. An ihm hängt eine SSD, die wie folgt gemountet ist:

    /dev/sda1 on /media/RaspiNAS type ext4 (rw,nosuid,nodev,noexec,noatime,data=ordered,user).

    Auf beiden Pis läuft SAMBA.

    /media/RaspiNAS ist als Netzlaufwerk freigegeben und auf dem ersten Pi (Überwachungs-Pi) gemountet:
    mount gibt aus:

    //192.168.1.60/Servey on /media/RaspiNAS type cifs (rw,relatime,vers=1.0,cache=strict,username=pi,domain=,uid=0,noforceuid,gid=0,noforcegid,addr=

    192.168.1.60,soft,unix,posixpaths,serverino,mapposix,acl,rsize=1048576,wsize=65536,echo_interval=60,actimeo=1)

    Das läuft soweit und funktioniert auch (meistens)!

    Allerdings kommt es manchmal vor, dass das SSD-Laufwerk plötzlich nur noch read-only gemountet ist.

    Das Absetzen des mount-Befehls liefert dann nur noch:

    /dev/sda1 on /media/RaspiNAS type ext4 (ro,nosuid,nodev,noexec,noatime,data=ordered,user)

    Speichern ist dann natürlich nicht mehr möglich. Erst wenn ich das NAS neu boote, ist die SSD wieder read-write gemountet. Umount funktioniert auch nicht, Fehler habe ich gerade nicht präsent.

    Ich kann nciht genau sagen, wann dieses Phänomen wirklich auftritt (Während der Aufzeichnung, bei Kollisionen zweiter Videostreams, oder wann auch immer).

    Kann mir jemand sagen, wie ich herausfinden kann, was die SSD plötzlich nur noch ro mountet? In welchem Log könnte das stehen? Hier wäre es vielleicht schon hilfreich, zu wissen, zu welcher Zeit das auftritt.

    Für einen Tip wäre ich dankbar, da ich nicht der absolute Linux-Crack bin.

    Viele Grüße

    STefan

  • Die Voreinstellung für ein EXT4 Filesystem ist "errors=remount-ro"

    Die Ursache des fehlerhaft gewordenen EXT4 Filesystem findest Du wahrscheinlich schon in /var/log/syslog.

    Es kann auch an der Stromversorgung liegen.


    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

  • Danke RTFM! Das f*cking manual ist aber auch so dick und dazu so kurzweilig wie der Duden...

    Die Voreinstellung für ein EXT4 Filesystem ist "errors=remount-ro"


    Die Ursache des fehlerhaft gewordenen EXT4 Filesystem findest Du wahrscheinlich schon in /var/log/syslog.


    Es kann auch an der Stromversorgung liegen.

    Kann wohl tatsächlich sein, dass es an der Stromversorgung liegt! Habe zwar ein Original Pi-Netzteil mit 2500 mA, aber die SSD hängt an einem USB-SATA-Konverter, und der braucht auch noch Strom. cat /var/log/syslog hat ein paar Einträge mit "under-voltage":

    Jan 29 09:58:53 RaspiNAS kernel: [219709.309004] Under-voltage detected! (0x00050005)

    Jan 29 09:58:59 RaspiNAS kernel: [219715.549016] Voltage normalised (0x00000000)

    Die korrellieren auch mit den Zeiten, wenn die Videos aufgezeichnet wurden. Auch wenn das NAS heute noch nicht abgestürzt ist, so ist das doch wohl nicht ok. Werde das beim nächsten Absturz mal ansehen.

    Gibt es eine Möglichkeit, das EXT4 bei Fehlern mit remount-rw zu mounten oder macht das keinen Sinn, weil es u.U. zur Zerstörung des FS führt? Wo würde man das einstellen?

    Servus zurück!

  • Wenn du das mit der Stromversorgung verifizieren kannst, dann wäre es wohl am besten dort anzusetzen. Wenn noch nicht geschehen, den USB Port auf maximale Stromzufuhr setzen. Oder die SSD mit einer eigenen Stromquelle versorgen.

  • Das wäre aber kontraproduktiv, wenn bei einem Fehler die HD wieder rw mounten würde. Zuerst muss das Filesystem "repariert" werden. Das geschieht beim Pi bei jedem Booten, wenn das sechste Feld in der /etc/fstab Zeile auf 2 eingestellt wird (siehe < man fstab >).

    Ein Filesystem, das 24/7/365 läuft, wird ausser beim Booten (mit fs_passno > 0) nie überprüft, wenn nicht im Filsystem Header der Admin einen check-Intervall eingetragen hat.

    Und das error-behavior kann sowohl beim EXT4 Filesystem, als auch bei einem kernel-panic vom Admin verändert werden.

    Möglicherweise hilft ein aktiver USB Hub schon, wenn ausser dem Unterspannungsfehler kein anderes Ereignis das ro der SSD veranlasst hat.

    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

    • Offizieller Beitrag

    den USB Port auf maximale Stromzufuhr setzen

    Das bringt nichts, wenn der RPi dabei zu wenig Saft bekommt:

    Jan 29 09:58:53 RaspiNAS kernel: [219709.309004] Under-voltage detected! (0x00050005)

    Wenn Du mit

    die SSD mit einer eigenen Stromquelle versorgen.

    einen aktiven (mit eigener Stromversorgung) USB-Hub meinst, dann stimme ich Dir absolut zu. ;)

  • Danke für eure Hinweise! Wieder ´was gelernt.

    Ich werd das mal ausprobieren. Der USB-SATA-Adapter hat einen Stromanschluss, so dass man ihn extern versorgen kann. Da sollte (z. B. an einem Notebook) nur bei Festplatten mit beweglichen Teilen notwendig sein. Vielleicht hilft es aber auch in diesem Fall.

    Einziger Nachteil: Das schmucke kleine NAS-Gehäuse braucht dann zwei Netzteile, was nicht gerade toll aussieht.

    Die 2,5 A Strom, die das Netzteil liefert, wird das ganze System aber wohl nicht ziehen. Auch das werde ich mal nachmessen.

    Vielleicht kann ich auch eine Bridge vom Power-Eingang der RPi zum Versorgungseingang des Adapters einlöten, so dass nicht alles über den USB-Port gespeist werden muss.

    BTW: Wie setzt man den USB-Port auf maximale Stromzufuhr? In raspi-config habe ich das nicht gefunden.

    VG Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Wie setzt man den USB-Port auf maximale Stromzufuhr? In raspi-config habe ich das nicht gefunden.

    In der sudo nano /boot/config.txt fügst Du die Zeile max_usb_current=1 ein. Wie gesagt, wird Dir das vermutlich nicht helfen, da der RPi himself zu zu wenig "Saft" bekommt / von ihm "abgesaugt" wird.

    nur bei Festplatten mit beweglichen Teilen notwendig sein

    Das spielt keine Rolle. Eine SSD zieht manchmal sogar noch mehr als eine HDD. Beide versuchen ihre benötigte Energie aus dem USB-Port zu holen, auch wenn die SSD/HDD mit einem eigenen Netzteil versorgt werden. Genau deshalb wäre meine Empfehlung ein aktiver USB-Hub.

  • da der RPi himself zu zu wenig "Saft" bekommt / von ihm "abgesaugt" wird.

    Wird nicht "nur" ca. 0,5A "abgesaugt"? Ich meine hier im Forum schon gelesen zu haben, das bei dem Einen oder Anderen die Erhöhung durch max_usb_current=1 funktioniert hat, bzw. es dadurch keine Nebenwirkungen gegeben hat.

    • Offizieller Beitrag

    Ich meine hier im Forum schon gelesen zu haben, das bei dem Einen oder Anderen die Erhöhung durch max_usb_current=1 funktioniert hat, bzw. es dadurch keine Nebenwirkungen gegeben hat

    Ja, aber bei denen war keine Rede von Under-voltage, bzw. es wurde nicht danach gefragt oder der RPi hat nicht negativ reagiert. Die andere Fraktion wundert sich über einen gelben Blitz auf dem Desktop. Dann wird es dann schon deutlicher.

    BTW. Wir wissen nicht was noch alles am RPi hängt oder welche Software so läuft und ggf. die Kerne auslastet. ;)

  • Moin!

    nach meinen Informationen ist es seit dem RPi3 vorbei mit diesem Befehl. Die liefern immer 1,2 A auf denUSB-Ports. Aber als Summe und nicht auf jedem Anschluss.

    Ich kann leider den offiziellen Nachweis nicht liefern )) -;

    Gruss Bernd

    Ich habe KEINE Ahnung und davon GANZ VIEL!!
    Bei einer Lösung freue ich mich über ein ":thumbup:"
    Vielleicht trifft man sich in der RPi-Plauderecke.
    Linux ist zum Lernen da, je mehr man lernt um so besser versteht man es.

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd666 (30. Januar 2019 um 10:22) aus folgendem Grund: "nicht" eingebaut

  • Eine SSD zieht manchmal sogar noch mehr als eine HDD. Beide versuchen ihre benötigte Energie aus dem USB-Port zu holen, auch wenn die SSD/HDD mit einem eigenen Netzteil versorgt werden

    Das erste stimmt, das zweite ist einfach nur Unfug.

    Denn eine SSD, die wie eine HDD, über einen USB-zu-SATA Anschluss angebunden ist (siehe TO), zieht ihren Strombedarf aus ihrem Stromversorgungsanschluss.

    Und der bekommt seine Energie, wenn er ein Netzteil hat, aus diesem Netzteil, nicht über den USB-Port.

    Computer ..... grrrrrr

    • Offizieller Beitrag

    Und der bekommt seine Energie, wenn er ein Netzteil hat, aus diesem Netzteil, nicht über den USB-Port.

    Das kannst Du meiner 3,5" HDD mit eigenem NT gerne mal klar machen, auf mich hört die nämlich nicht, wenn ich der das erzähle. :shy:

  • Guten Abend!

    Problem scheint wirklich das Netzteil gewesen zu sein.

    Habe mit

    tail -f /var/log/syslog

    den Syslog permanent überwacht. Sobald ein Speicherzugriff auf das NAS stattgefunden hat, kam

    Jan 30 09:58:01 RaspiNAS kernel: [ 2389.997332] Under-voltage detected! (0x00050005)

    Jan 30 09:58:05 RaspiNAS kernel: [ 2394.157383] Voltage normalised (0x00000000)

    Jan 30 09:58:10 RaspiNAS kernel: [ 2398.320197] Under-voltage detected! (0x00050005)

    Jan 30 09:58:16 RaspiNAS kernel: [ 2404.557381] Voltage normalised (0x00000000)

    Jan 30 09:59:39 RaspiNAS kernel: [ 2487.757631] Under-voltage detected! (0x00050005)

    Jan 30 09:59:43 RaspiNAS kernel: [ 2491.917622] Voltage normalised (0x00000000)

    Die gespeicherten Files waren aber trotzdem noch da und mount zeigte trotzdem noch an, dass das Laufwerk noch rw gemountet ist.

    Wie gesagt: Der Fehler trat vorher ja auch nicht immer bei jedem Zugriff auf, sondern nur manchmal. Vielleicht führt "ein bisschen" Undervoltage noch zu keinem Fehler, etwas mehr dann aber schon.

    Jetzt habe ich das Netzteil getauscht und der Under-voltage Fehler trat seither nicht mehr auf. Werde das mal über längere Zeit beobachten...


    Nochmals vielen Dank an euch

    VG Stefan

  • Die liefern immer 1,2 A auf denUSB-Ports. Aber als Summe und nicht auf jedem Anschluss.

    Ich kann leider den offiziellen Nachweis nicht liefern )) -;

    Hier (Punkt: What are the power requirements?) zu finden, zusammen mit weiteren interessanten Informationen...

    Grüße, STF

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