Ritter USV+ und Firmware mangelhaft bis untauglich

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  • Hallo zusammen,

    habe mir vor kurzem eine USV+ von Ritter gekauft, allerdings ist das Produkt in seiner Gesamtheit an sich ja mit mehreren Mängeln behaftet. Von normalen Features einer USV wie geschätzte Restlaufzeit die nicht umgesetzt sind spreche ich lieber erst gar nicht.

    Wollte euch einmal fragen, ob ihr ähnliche Probleme habt, oder ob ich ein Einzelschicksal bin. Auf jeden Fall hatte ich im Forum schon eine Alternative zum Monitoring gefunden (<Pi USV+ Monitoring Script>), aber bei einem kommerziellen Produkt für das die Firma Ritter weder Schaltpläne veröffentlicht haben möchte, noch die Firmware des Atmels bereitstellt (dort vermute ich irgendwo "Unschönheiten"), werde ich nicht auch noch entwickeln. Bei Ritter ist man nur insofern hilfsbereit, als dass man freundlich sagt "keine Ahnung, aber hier ist ein wenig Doku der I2C Schnittstelle, bastel dir selbst etwas und beschwer dich nicht". Angabe was, wann, wo vom Atmel Mega8 gemessen und/oder ausgewertet wird: Fehlanzeige.

    Fehler die bei meiner USV+ auftreten:

    • nachdem der LogLevel in der configuration einmalig auf debug hochgesetzt wurde und ein reboot erfolgte, lässt sich diser nicht mehr auf notice ändern (weder nach piupsmon stop und start, noch nach kompletten reboot des Pi). Mit aktivieren meine ich, dass bei Einstellung notice von jetzt ab an munter "debug und notice" Meldungen ausgegeben werden. Einzig der LogLevel error lässt sich noch alternativ aktivieren, d.h. ich kann die Ausgaben nur zwischen „error“ oder „debug & notice“ umschalten. Wenn das so tagelang läuft, dann ist der Speicher halt irgendwann voll...
    • es gibt immer mal wieder unmotiverte Einleitungen eines shutdowns (nutze den Weitbereichseingang und Spannung ist wirklich da (mehrere unterschiedliche Netzteile/Quellen probiert))
    • das Produkt wechselt auf einen unbekannten/undokumentierten Status 0 -> ist mir im Grunde egal, aber zeigt nur: da scheint wirklcih niemand zu wissen was der Atmel macht/ausgibt
    • es kommt zu IO Fehler auf dem I2C Bus, wobei die USV der einzige Teilnehmer am I2C ist und direkt auf den Pi aufgesteckt ist

    Aufgrund des Skripts gehe ich mal davon aus, dass ich nicht der einzige Betroffene bin, mich würden nur die konkreten Probleme interessieren warum das Skript ggf. bei euch genutzt wird.

    Ansosnten: wie bekommt man Fa. Ritter dazu ein vernünftiges Produkt zu entwickeln? Lt. Webseite haben sie ja die Kompetenzen, aber es scheint (wie an anderer Stelle auch) eher um den Gewinn zu gehen. Von meiner Seite aus kann ich nur sagen: bestellen und reklamieren. Und das so lange, bis sich da jemand hinsetzt und es verbessert...

    Gruß, Robert

  • Ritter USV+ und Firmware mangelhaft bis untauglich? Schau mal ob du hier fündig wirst!

  • Guten Morgen,

    kurze Info: Produkt ist mittlerweile getauscht, Support von Ritter war ein klein wenig bemüht, aber leider absolut nicht hilfreich und m.E. auch nicht kooperativ. Alle meine Angebote (bis hin zum Sniff über Logicanalyzer) wurden ignoriert und auf konkrete Fragen wird nicht eingegangen. Vielmehr gab es die Empfehlung "schreib dir selbst was, hier ist das I2C Protokoll" und das Produkt wurde nicht bei uns gekauft, bitte an den Händler wenden. Bin ernsthaft am überlegen, ob ich noch mal 10 Stück kaufe, sie auspacke, teste und dann zurücksende damit dieser Laden irgenwann einmal aufwacht und feststellt: nein, so ist das Produkt nicht verkaufsfähig. Bei so einem Verhalten soll dann jeder selber entscheiden ob er von so einer Firma wieder etwas kauft, oder ob er nicht ein Produkt von Mitbewerbern nutzt. Für mich ist die Firma gestorben, einziger Trost: die Vorgängerfirma schien ja noch schlimmer gewesen zu sein (aber das kann ich nicht praktisch bestätigen)...

    Gruß, Robert

  • Ich habe mal mit der seinerzeit teuersten Variante gespielt, der olmatic S-USV Pi advanced. Da hatte ich mit Version 2.x auch mal das Problem, dass bei Anschluss des großen 3000mAh-Akkus ein IC auf der Baugruppe abgeraucht ist. Aber hier hatte sich die Firma kooperativ gezeigt und war bemüht, den Schaden zu begleichen.:thumbup:

    Dass ich sie dann letztendlich (im Raspiblaster) nicht verbaut habe, lag schließlich eher an meiner Faulheit bzw. an den anderen wirklich massiven Problemen bei diesem Projekt :baeh2:

    Ansosnten: wie bekommt man Fa. Ritter dazu ein vernünftiges Produkt zu entwickeln? Lt. Webseite haben sie ja die Kompetenzen, aber es scheint (wie an anderer Stelle auch) eher um den Gewinn zu gehen. Von meiner Seite aus kann ich nur sagen: bestellen und reklamieren. Und das so lange, bis sich da jemand hinsetzt und es verbessert...

    Coole Idee!

    Ferner rate ich auch vom StromPi ab. Das ist so ein Produkt, bei dem an den echten Anforderungen an eine USV konsequent vorbeientwickelt wurde. Siehe hier: Da musste sich schon jemand furchtbar über den StromPi2 wundern (ärgern). Ich unterstelle mal, dass der StromPi3 nicht wirklich besser ist...

  • ehrlich gesagt, weiß ich kein wirklich empfehlenswertes Produkt:

    * Die S-USV ist (für den Bastler) zu teuer und selbst damit hatte ich Probleme (EDIT: aber davon bin ich am ehesten noch ein Fan)

    * Die PiUSV ist -- wenn man diversen Forenbeiträgen hier Glauben schenkt -- immer wieder problematisch und der Service der Herstellerfirma ist offenbar unter aller Kanone, wie Robert leidvoll erfahren musste...

    * Der StromPi ist -- gelinde gesagt -- ein echter Murks, siehe obiger Link zum Thread von Oldsmobile

    * andere Produkte kenne ich gar nicht...

  • Ich habe in einem System den S.USV in der Basic-Version.

    Bis auf den Umstand, dass sie einmal kein richtige systemd-Unit dabei hatten, funktioniert er.

    Ich benutze ihn (besser will ihn dann benutzen) nur als 'Ausschalter'.

    Derjenige, der den PI bekommt, kann dann einfach den Stecker ziehen, und der PI schmiert nicht ab.

    Sie liefern immer noch Software (Programm und FW) für die ersten Module, und die Beschreibung ist nachvollziehbar (was ja auch nicht immer gegeben ist ;)

    Computer ..... grrrrrr

  • Problem ist, dass der Raspberry Pi so günstig ist und dadurch versucht wird alles drumherum ebenfalls günstig zu halten. Sowas bereitet dann Probleme wie der Raspberry Pi selbst auch. Man muss aber bedenken, das der ursprüngliche Sinn des Ganzen ein ganz anderer war.

  • Hallo Freunde!

    Ich erlaube mir mal, diesen alten Thread zu "kapern". (Bitte nicht allzusehr hauen ;-))

    Ich betreibe meine beiden dauerlaufenden RasPi 2 und 3 an je einer der genannten "Ritter-USV". Eigentlich auch nur, um Unfälle beim Ziehen des falschen Steckers unter dem Tisch zu vermeiden ... . Das und das saubere Runterfahren beherrscht diese kleine USV - und das reicht mir auch.

    Jetzt meine Frage:

    Ich suche jetzt eine USV für meinen RasPi 4. Von der Funktionalität her reicht die von Ritter voll aus. Nur, wenn der Strom die max. 2A übersteigt, reicht sie wohl nicht mehr.

    Weiß vielleicht jemand von den Wissensträgern, ob eine USV mit einem Ausgangsstrom von 3A in Planung ist?

    MfG Peter

  • Weiß vielleicht jemand von den Wissensträgern, ob eine USV mit einem Ausgangsstrom von 3A in Planung ist?

    Nicht bei Ritter bzw. jetzt Hanza gmbH Deutschland.

    Es gibt inzwischen eine überarbeitete Version, die Software und Hardware ist im Grunde aber gleich geblieben.

    Soweit ich sehen konnte, ist nur das Layout der Leiterplatte überarbeitet worden.

    Ausgeliefert wird die USV über Reichelt: https://www.reichelt.de/raspberry-pi-u…sv-p169883.html

    Ich habe hier eine ältere PIUSV+ an einem RPi 4B 4G und SSD eingesetzt, bis jetzt hat der RPi einen maximalen Strom von 1491 mA nicht überschritten.

    Kurzfristige Spitzenwerte kann ich im Moment aber nicht messen.

    Einen Belastungstest habe ich mit der Kombination noch nicht gemacht.

    MfG

    Jürgen

  • Ich habe mal einen Stresstest mit dem RPi4 incl. einer SSD gemacht.

    Dies war der höchste Strom, den ich messen konnte:

    Code
    1 | 4.160 U_Batt (V) | 1.386 I_Rasp (A) | 5.101 U_Rasp (V) | 4.906 U_USB (V) | 0.029 U_ext (V)
    StatusByte Bedeutung
    0000.0001 Spannungsversorgung von Micro-USB-Buchse

    Messintervall 2s, ausgelesen mittels I2C über die PIUSV+.

    Die CPU-Temperatur mit passiven Amorgehäuses lag bei max. 65,2°.

    Ein Undervoltagefehler tauchte in der /var/log/syslog nicht auf.

    Im Leerlauf pendelte sich der Strom auf 1A +- 100mA ein.

    Die Kommandozeile des Stresstests:

    stressberry-run Amor_raspi25.dat -n Amor_SSD -t /sys/class/thermal/thermal_zone0/temp -f /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_cur_freq -d 1200

    Und wenn der Plot schonmal da ist:

    Montage senkrecht, Umgebungstemperatur 21.5°

    Nur, wenn der Strom die max. 2A übersteigt, reicht sie wohl nicht mehr.

    Ich würde sagen, probiere es einfach mal aus. Außer Du müsstest sie neu kaufen, 35€ sind nicht wirklich billig.

    MfG

    Jürgen

    P.S.: Das ist im Moment (noch) mein einzigster RPi 4 mit einer PIUSV+ den ich hier am laufen habe, seit Anfang Dez. 2019.

  • Hallo Jürgen,

    und vielen Dank für deine "Untersuchung" und die superschnelle Information!

    Ich habe mich bis jetzt (obwohl ich schon ein sehr alter Linuxer bin) noch nicht mit dem Abgreifen und Auswerten der vielen vom RasPi ausgegebenen Informationen befasst.

    Nachdem ich meinen bislang auf dem RasPi 3 laufenden Seafile-Server und den pi-hole auf dem RasPi 4 neu installiert habe (*), habe ich mal mit meinen Mitteln (ein USB-Kabel mit integriertem U/I-Messgerät) den Strom gemessen oder besser schätzen lassen. Es war unter einem A, natürlich mit sehr träger Anzeige. Spitzen bekomme ich so garantiert nicht mit. Also weit unter dem kritischen Bereich.

    Das erste, was ich dann gemacht habe ist, die Pi-USV auf den RasPi 4 zu stecken. Auch ein Ziehen des Netzsteckers für ein paar Minuten hatte wie jetzt erwartet keinerlei negative Effekte.

    (*) Ich synchronisiere (keine Datensicherung, das mache ich per Duplicati aufs NAS) die fast vollständigen /home meiner drei Rechner mit je 2 Usern per Seafile. Datenträger und /root ist ein größerer USB-Stick, /boot liegt noch auf einer SD. Falls ich mal einen der beiden Klapprechner benutze, ist nach wenigen Sekunden das /home aktuell. Zum Test habe ich heute mal drei Film-isos per cat aneinandergefügt und die entstandene Datei mit ~15GB mit dem RasPi synchronisiert. Der Strom stieg dabei kaum merkbar an. => Damit habe ich wirklich keinen Grund zur Sorge.

    BTW:

    Auf dem RasPi 2 läuft lediglich der eine bei mir zu Hause betriebene Wireguard-Server. Seine drei (Server-)Gegenstellen befinden sich bei Freunden in Dänemark und im Rheinland sowie bei meinem Sohn in Sachsen. Auch hier nutze ich aus Gründen der Verfügbarkeit eine Pi-USV.

    MfG Peter

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