Raspi als Mediaplayer an Touch-TV

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  • Hallo Forum,

    hat jemand Erfahrung mit dem Betrieb eines Raspi als Mediaplayer an einem "richtigen" 40" oder größer TV mit Touch? Ich überlege den Einsatz als Ersatz für einen Mini-PC.
    Er müsste also Full-HD liefern und per USB Touch-Kommandos auswerten. Bislang habe ich das nur mit Displays gesehen, die extra für den Raspi gemacht sind. Abspielen würde ich eine HTML-Präsentation mit Links.


    Geht sowas?

    Vielen Dank schon vorab und viele Grüße
    Dirk

  • hierfür ist zu klären, ob der Touch-TV als USB-Slave betrieben werden kann, d.h. dass er als Touchcontroller arbeitet, wenn er an einen PC angeschlossen wird. Auf die Schnelle ist so etwas daran zu erkennen, dass der TV keine USB-A-Buchsen hat, an denen man z.B. USB-Memorysticks anstecken kann, sondern stattdessen/zusätzlich eine USB-B-Buchse (eher quadratisch) bzw. eine Micro-USB-Buchse (die von den Android-Smartphones oder am RPi als Spannungsversorung verwendet wird) oder eine Mini-USB-Buchse (sieht wie eine Micro-USB-Buchse aus, bloß höher).

    Falls ja, den Fernseher an einen PC oder an den RPi an dessen USB-A-Buchse anstecken und schauen, was passiert. Wenn das Touchpanel HID-konform ist, kann man in der Regel ohne Treiberinstallation durch Wischen auf dem Touchbildschirm den Mauszeiger bewegen.


    Edit1:

    Bei meinem yamuplay habe ich so etwas mit einem Siemens Industrial Flat Panel umgesetzt. Das ist der Beschreibung nach genau so etwas wie Dein Fernseher, nur für Industrieanwendungen: Ein Display mit DVI-Eingang und ein Touchcontroller über USB.


    Edit2:
    In der (zugegebenermaßen alten) Anleitung auf github können die Hardwarekapitel aber durchaus als Anregung verwendet werden...
    (Den ligawo Audio-Extraktor braucht's mittlerweile nicht mehr, da der omxplayer mittlerweile ALSA unterstützt. Der ligawo wurde mittlerweile durch einen HifiBerry DAC+ ersetzt)

    Edit3: ganz wichtig!

    Es ist zu klären, ob der RPi das richtige Gerät für das Abspielen von HTML-Seiten mit Videos(?) über einen Browser ist. Dafür gibt es potentere Lösungen!

  • Moin und danke schon mal für die vielen Infos!

    Der TV kann das definitiv. Ich überlege halt einen Mini-PC durch einen Raspi zu ersetzen. Zu 3.: Welche anderen Lösungen kennst Du denn noch?
    Aktuell kommt ein CSL-Mini-PC zum Einsatz. Den finde ich pers. schon zu kräftig. Und mit je 250€ auch deutlich teuerer...

    Viele Grüße
    Dirk

  • Wenn Dein Fernseher die von mir oben beschriebenen Anforderungen erfüllt, dann steht seiner Anwendung als Touchpanel für den RPi eigentlich nichts im Wege und wenn es sich dabei um ein Gerät handelt, dessen Touchcontroller nicht allzu exotisch ist, wird er unter Raspbian wahrscheinlich standardmäßig erkannt und mit den richtigen Parametern initialisiert, ohne dass eine manuelle Treiberinstallation und -einstellung erforderlich sein wird.

    Zu 3.:

    Es stellt sich natürlich die Frage, was Du genau machen willst ("HTML-Präsentation mit Links").

    Eine reine Vermutung meinerseits ist, dass Du die Anzeige von FullHD-Videos (z.B. von Youtube oder einer anderen Netzwerk-/Internetquelle) über den integrierten Chromium-Browser ausführen willst. So etwas führt eben auf dem RPi gerne zu Bildaussetzern/Ruckeln. Die Gründe dafür sind vielfältig:

    * Der Flaschenhals am RPi ist die Datenübertragungsrate, da sich LAN und alle USB-Ports die theoretisch mögliche Übertragungsrate des USB2.0-Standards (480Mbit/s) teilen müssen

    * Die WLAN-Anbindung auf den 3er-Modellen läuft zwar über einen separaten IC, aber auch der ist nicht auf höchste Geschwindigkeit optimiert

    * Die in Raspbian enthaltene Variante des Chromium-Browsers nutzt zwar die Hardwarebeschleunigung der GPU des RPi für die Videowiedergabe, was aber die Ausbremsung durch eine langsame Netzwerkverbindung nicht wettmachen kann.

    * Ein moderner Browser, der alle aktuellen HTML-Standards unterstützt, ist ein sehr resourcenintensives Programm, bei dem die im RPi verwendete ARM-CPU durchaus an ihre Grenzen stoßen kann. Dies kann natürlich bei der konkreten Umsetzung der "HTML-Präsentation" durch Verwendung möglichst einfacher HTML-Strukturen positiv beeinflusst werden.

    Das alles soll jetzt nicht heißen, dass ein solches Vorhaben auf dem RPi generell nicht (zufriedenstellend) funktionieren kann. Als Lösungsansatz ist vielleicht auch kodi denkbar oder aber eine (evtl. sogar selbst programmierte) Anwendung, die den omxplayer verwendet (so etwas wie mein yamuplay, aber für HTML-Unterstützung). Auch der vlc-Player (der mit dem Verkehrsleitkegel) wurde mittlerweile für den RPi portiert, so dass er dessen Hardwarebeschleunigung bei der Videowiedergabe unterstützt. Seitdem ist er in Raspbian enthalten.

    Wenn die Videos lokal auf der SD-Karte oder auf einem USB-Stick gespeichert werden und nicht aus dem Internet heruntergeladen werden müssen, ist dies für die Wiedergabequalität von entscheidendem Vorteil.

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