Platine mit Schneidplotter ätzen

  • Hallo zusammen,

    ich möchte euch kurz von einer Idee erzählen und brauche einen kurzen Ratschlag hierzu. Ich bitte von Kommentaren zu der möglichen Auflösung abzusehen. Dass diese begrenzt ist, ist mir durchaus bewusst.

    Ich möchte mein Platinenlayout aus Folie mittels Schneidplotter schneiden und dann auf die Platine kleben und entgittern.

    Dann möchte ich die Platine ätzen. Ich gehe davon aus, dass die Folie hierbei nicht angegriffen wird. (Kommt auf nen Versuch an).

    Könnte mir jemand mit Erfahrung bitte ein Produkt zum Ätzen mit Link empfehlen? Vorzugsweise vom Anbieter mit dem großen A, Reichelt oder Pollin!?

    Ich Danke im Voraus!

    Einmal editiert, zuletzt von joka84 (19. September 2019 um 11:12)

  • Hab ich zwar noch nie gemacht, aber zum Ätzen muss die Kupferoberfläche Sauber und Fettfrei sein.

    Zum Ätzen selber bzw. Mittel, schau dir mal diese 2 Seiten an:

    Link

    Link

    Und ich würde da 1. nicht die besten Klamotten anziehen und 2. es auch nicht auf dem Küchentisch ätzen.

    Auch würde ich für den Anfang keine Unmengen an Ätzchemikalien anschaffen!

    Und die gebrauchte Menge musst dann auch Fachgerecht entsorgen!

    Auch gibt es Firmen, denen kannst dein Platinenlayout schicken und bekommst eine fertige Platine.

  • Danke ersteinmal für deine Antwort. Meine Idee war es spontan eine Platine Herstellen zu können. Die Möglichkeit mit PCB-Herstellern kenne ich schon.

    Wenn die Folie während des Ätzvorgangs auf der Platine verbleibt, könnte ich mir ja den Belichtungsvorgang sparen!? Das ist die eigentliche Grundidee.

    Oder sieht da jemand Hindernisse?


    Hier hat es scheinbar schon jemand gemacht. Ich frage mich nun nur noch von welcher Lösung er spricht.

    Hier der Link:

    https://wiki.raumzeitlabor.de/…en_mittels_Schneidplotter

    Natriumpersulfat vielleicht?

    2 Mal editiert, zuletzt von joka84 (19. September 2019 um 13:43)

  • Es geht doch auch viel einfacher. Das PCB Layout spiegelverkehrt mit einem Laserdrucker ausdrucken und dann per Bügeleisen einfach auf die Platine aufbügeln. Such mal nach Bügel- / Tonertransfermethode. Wenn die Erstellung der Platine unbedingt mit einem Schneidplotter erfolgen soll, könnte man bei geringer Komplexität des Layouts auch ein Negativ ausschneiden, dies auf die Platine kleben und die zu erhaltenden Stellen mit Sprühlack lackieren. Nach dem Trocknen die Folie abziehen und ätzen, dass hat m.M. eher Erfolg, als eine beklebte Platine zu ätzen. Aber vielleicht klappt ja auch deine Methode mit der Folie zu ätzen, das wirst Du wohl erst nach einem Test wissen.

    Einmal editiert, zuletzt von Fliegenhals (19. September 2019 um 15:17)

  • Danke Fliegenhals. Ich habe mir die Methode mit Laserdrucker & Bügeleisen gerade angeschaut. Kann man gut machen wenn man nen Laserdrucker und nen altes Bügeleisen hat.

    Auch die Idee mit der Negativform werde ich versuchen, wenn meine Methode nicht funktionieren sollte.

    Da das Prinzip von Tonertransfer und Folienabdeckung das gleiche ist, stellt sich weiterhin die Frage:

    Welche Ätzlösungen gibt es? Und von welcher geht die wenigste Gefahr aus mit der Folie zu reagieren?

    Nach Recherche habe ich von Eisen-III-Chlorid gelesen und Natriumpersulfat. Jetzt weiß ich nur nicht welches ich nehmen soll und wie ich es anmische. (Mit dest. Wasser? 220g/l bei Natriumpersulfat)

    4 Mal editiert, zuletzt von joka84 (19. September 2019 um 15:28)

  • Ich hab schon Tonertransferplatinen gemacht - mit Eisenchlorid. Geht ganz gut.

    Die Ätzlösungen sind Laugen oder Säuren oder Salze - die greifen Kunststoff eher nicht an (sind ja selbst oft in Kunststoffflaschen verpackt). Da sehe ich eigentlich kein Problem.

    Die Tonerschicht muss aber möglichst dick sein. Also Drucker auf möglichst dunkel stellen.

    Es geht auch nicht mit jedem Papier. ein relativ dünnes Bilderdruckpapier ist gut. Empfohlen wird immer wieder das Papier vom Conrad-Katalog. Damit hab ich es auch gemacht. Leider frisst der Drucker das nicht (oder vielmehr, er frisst es eben doch ; -). Deshalb das Papier auf ein normales A4-Blatt kleben - ein Streifen Klebeband - lieber ein Papierklebeband (Kreppband) als ein Kunststoffband (Tesa). Der Durchlauf durch den Drucker ist trotzdem oft nicht so einfach und es knittert. Aber irgendwie hab ich es hinbekommen.

    Der Transfer soll außer mit dem Bügeleisen auch mit Aceton (Nagellackentferner) gehen. Googel mal danach. Der löst den Toner und nach dem Trocknen klebt er an der Platine.

    Die Kupferoberseite muss sauber sein und glatt - also nicht schrubben (mit Stahlwolle oder sowas). Der Toner kommt nicht in die Riefen und es gibt schlechte Leiterbahnen.

    Das mit der Folie ist ohnehin schwierig - wenn du das Trägerpapier abziehst, zerlegt sich dein Motiv in Einzelteile. Du musst also vorher auf der Oberseite eine andere Trägerschicht aufkleben. Die muss dann wieder runter, wenn die Klebeseite der Folie auf der Platine ist. Und das wird sicher auch ein Gefummel.

    Viel Erfolg!

    Oh, man kann hier unliebsame Nutzer blockieren. Wie praktisch!

  • Mit Eisen-III-Chlorid und Natriumpersulfat habe ich schon Platinen geätzt. Ob diese deine Folie angreifen glaube ich eher nicht, aber das hängt ja auch von der Zusammensetzung der Folie ab. Verwendet habe ich für die Lösung immer Leitungswasser. Auch sollte die Ätzlösung eine bestimmte Temperatur haben i.d.R. geht es schneller, je wärmer die Lösung ist. Das Problem was ich sehe ist, ob die Folie auch fest und unter vollständigem Abschluß des Kupfers auf der Platine klebt, was bei feinen Leiterzügen oft ein Problem ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Fliegenhals (19. September 2019 um 15:49)

  • Wenn es nur ein Paar Kontaktflächen für ein Touchpad sind, dann würde ich aber eher preiswerte kapazitive Sensormodule aus der Bucht verwenden. Die gibt's als Einzelmodule oder für mehrere Taster und lassen sich ohne Probleme unter einer nicht metallischen Abdeckung betreiben.

  • Ich würde vorher eh ein paar Tests machen, ob die Folie hält und wie sie das Ätzmittel verträgt oder wie schnell das ätzen geht.

    Denn je nach Platinen Material setzt man auch die Konzentration des Ätzmittels an.

    Und für ein gutes Ergebnis würde ich pers. etwas langsamer Ätzen, mit also geringerer Konzentration des Ätzmittels.

    Ich habe nie mit dem Ätzen angefangen, denn für die Sachen, die ich so als Hobby Elektroniker so früher machte, gab es schon fertige Platinen.

    Mittlerweile ist dieses Hobby auch etwas eingeschlafen, vor allem weil ich nach 2 Augenoperationen "grauer Star" nicht mehr so gut sehe.

    Aber ab und an wird doch mal was gebastelt, aber nicht mehr viel.

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