Anfängerfrage Motor

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hallo!

    Ich bin seit einiger Zeit dabei und habe auch schon ein paar Standardschaltungen zusammen gebracht und auch zum Teil verstanden.

    Ich möchte mich nun mit Motoren beschäftigen. Ich habe in meinem FreeNove Starter Kit einen kleinen DC-Motor. In einem ersten Schritt habe ich den einfach direkt und ohne Motortreiber an die 5V/3,3V Versorgungspin und einen GND Pin gehängt. Ich weiß, dass man das so nicht tun soll, aber der Motor dreht.

    Im nächsten Schritt habe ich statt des 3.3V Pins einen sonstigen GPIO als Versorgungsquelle angeschlossen und mit einem kleinen Python-Programm kann ich zwischen LOW und HIGH schalten.

    Auf diesem Wege läuft der Motor aber auch bei HIGH nicht. Mein Mulitmeter zeigt auch - wenn der Motor angehängt ist - , dass keine Spannung da ist. Wenn ich den Motor abhänge und bei High die Spannung am Jumper messe habe ich die 3.3V. Mir geht es hier nur um mein Verständnis. Warum ist das so??

    Christoph

  • Weil dein Motor Unmengen an Strom braucht im Verhältnis zu den, was der GPIO liefern kann. Womit wir bei dem “ich weiß, man soll das nicht machen” wären. DAS ist der Grund. Und wenn’s schlecht läuft, hast du dir deine Pins zerstört. Wobei das messen von HIGH das unwahrscheinlich macht.

    Um Motoren anzusteuern braucht es einen Motortreiber. Der liefert die Ströme, und geht auch mit ein paar unangenehmen Aspekten von Spulen um. Es gibt tausende Anleitungen, wie das geht.

  • Hallo Christoph, willkommen im Forum.

    Also wenn Du so weiter machst, wirst Du mangels (funktionierender) Raspberry nicht lange in dem Forum sein und das wäre wohl schade.

    Du solltest beim Raspberry wirklich ganz vorsichtig sein. Der Raspberry ist bei solchen Aktionen schneller kaputt als Du *ups* denken kannst.

    Wenn Du basteln und experimentieren willst, würde ich Dir empfehlen einen Adruino (clone) - wie z.B. den NANO [Anzeige] zu verwenden: Der ist bei weitem nicht so zimperlich und falls er doch mal stirbt, ist der Schaden deutlich geringer...

    Der Pi hat seine Stärke in der grafischen Oberfläche, der Datenträgervielfalt und der verhältnismäßig großen Rechenleistung - dafür sollte man ihn auch primär einsetzen. Arduinos sind meiner Meinung nach besser für Experimente ausgelegt...

    PS: Ein gutes neues Jahr und möge Dein Raspberry auch dieses überstehen ;)

    ...wenn Software nicht so hard-ware ;) ...

    Freue mich über jeden like :thumbup:

  • Ein einfacher (pipolarer) Transistor (plus einen Widerstand) wird schon ausreichen für das Motoerchen.

    GPIO --- Widerstand (z.B. 1kOhm) --- Basis (des Transistors).

    +5V (oder 3V) --- Motoerchen -- Emiiter (des Transistors) -- Transistor -- collector -- GND

    Nur ein Beispiel... Wenn der Motor zu viel Strom braucht, wird der Transistor evtl warm (oder raucht ab). In dem Fall musst Du einen anderen Transitor nehmen (der mehr Strom verkraftet).

  • Hallo Christoph,

    Deine Feage blieb noch offen. Warum misst Du keine Spannung, auch wenn HIGH = 3.3 V softwareseitig anliegen sollten?

    Über GPIO kannst Du 3.3 V erzeugen. Hier im Forum haben wir uns geeinigt, dass ein GPIO-Pin mit max 2 mA belastet werden sollte.

    Du kennst das Ohmsche Gesetz. Danach hängen Spannung, Strom und Widerstand zusammen.

    Bei einem schlechten Spannungserzeuger lässt die Spannung nach, wenn dieser mit einer zu großem Entnahme von Stromstärke belastet wird.

    Wenn Du gar keine Spanmung hast messen können, dann hast Du diesen GPIO-Pin max. belastet.

    Und saumäßig viel Glück gehabt, wenn dieser Pin und das gesamte GPIO überhaupt noch funktioniert.

    Hätte es den Motor dagegen zum Drehen gebracht, dann hätte es Dir beim Abschalten den Raspberr Pi zerlegt. Bei Spulen baut sich eine sog. Induktionsspamnung auf, die der angelegten Spannung entgegengesetzt ist. Fehlt eine sog. Freilaufdiode in der Schaltung, dann rummst es in der Elektronik des Raspberry gewaltig. Und er iss hi - der Pi.


    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

  • Hätte es den Motor dagegen zum Drehen gebracht, dann hätte es Dir beim Abschalten den Raspberr Pi zerlegt.

    Wobei ich ergänzend hinzufügen möchte, dass der Motor gar nicht drehen muss, dass hier eine Induktionsspannung entsteht. Die Induktionen im Motor sind auch aktiv, wenn der Motor nicht dreht....

    ...wenn Software nicht so hard-ware ;) ...

    Freue mich über jeden like :thumbup:

  • Hallo Christoph,

    ich empfehle Dir ein paar Grundlagen der Elektrotechnik zu lernen.

    Das mit dem Motor war nur ein Anfang, der ja jetzt geklärt ist, hast Du es aber auch wirklich verstanden?

    Such Dir mal was im Netz über:

    Der einfache Stromkreis.

    Regeln zu Spannungsmaschen und Stromknoten.

    Ohmsches Gesetz, das gilt nämlich für den ganzen Stromkreis (Quelle, Leiter, Verbraucher).

    Ein paar grundlegende Infos über Bauteile schaden auch nicht (Motor, Spule, Widerstand, LEDs, Kondensator etcpp.).

    Leistungsverteilung im Stromkreis

    Du wirst bald merken die Liste ist bei weitem nicht vollständig.

    Ja ich weiß das ist mühselig, bringt Dich aber bestimmt schneller weiter wie bei jedem Problemchen hier eine Anfrage zu stellen.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo zusammen.

    Ich möchte mich nun mit Motoren beschäftigen. Ich habe in meinem FreeNove Starter Kit einen kleinen DC-Motor. In einem ersten Schritt habe ich den einfach direkt und ohne Motortreiber an die 5V/3,3V Versorgungspin und einen GND Pin gehängt. Ich weiß, dass man das so nicht tun soll, aber der Motor dreht.

    Falls du trotzdem einen Motortreiber sucht, hätte ich dir einen guten und günstigen von Joy-It.

    Nur falls du es dir anderst überlegts.

    https://joy-it.net/de/products/SBC-Motodriver2

    Die Hand voller Asse, doch das Leben spielt Schach.


    Erfolg besteht aus drei Buchstaben: Tun

    Goethe

  • Danke auch für die ergänzenden Infos.

    Die links habe ich schon gebookmarkt. Für die Grundkenntnisse wälze ich seit einiger Zeit das hier:

    https://www.amazon.de/Raspberry-Pi-umfassende-Handbuch-Tekkies/dp/3836269333/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=raspberry+pi+buch&qid=1609929556&sr=8-1&tag=psblog-21 [Anzeige]

    Das ist echt gut und hilft ua sehr beim Verständnis von Bauteilen.

    Aktuell kann ich berichten, dass mein Motor kontrolliert läuft. Ich habe einen L293D eingesetzt und zum Ansteuern verwende ich die GPIOZero-Bibliothek.

    Dazu habe ich eine GUI programmiert, mit der man mittels Slider die Geschwindigkeiten vorwärts und rückwärts steuern kann.

    Beste Grüße

    Christoph

  • Ich habe für 12V DC-Motoren jahrelang diese H-Brücke verwendet: https://www.exp-tech.de/motoren/motors…al-tb6612fng-1a

    Wichtig ist nur der Chip selbst. Gibt noch andere Hersteller, die diesen Chip verbauen.

    Funktionen:

    • Geschwindigkeitsregelung durch PWM-Signal (PWMA - Motor 1, PWMB - Motor 2)
    • Stromloser Zustand ohne Kurzschluss
    • Bremsen (Kurzschluss)
    • Drehrichtungsumkehr

    Ganz wichtig: Beim Anschließen auf gar keinen Fall VM und VCC vertauschen.

    VM = Versorgungsspannung für den Motor

    VCC = Versorgungsspannung für den Chip

    Der VCC muss mit 3.3V versorgt werden.

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