ambi-tv - Ambilight für HDMI Quellen

L I V E Stammtisch ab 20:30 Uhr im Chat
    • Offizieller Beitrag

    ambi-tv

    ambi-tv ist ein kleines Open-Source Paket, mit dem sich ein embedded Linux Board relativ einfach als Ambilight für einen Fernseher oder Monitor betreiben lässt. Das Raspberry Pi eignet sich hierfür exzellent.

    Ambilight ist eine von Phillips entwickelte Technologie, bei der RGB-LEDs an den rückseitig an den Kanten des Bildschirms angebracht werden, um das Bild farblich über die Monitorgrenzen hinaus auszudehnen. Ein (englischsprachiges) Demo-Video, wie das mit ambi-tv aussieht bzw. wie das Hardware-Setup zusammengesetzt ist, gibt es auf YouTube:

    [youtube]8cpQpGYtjR0[/youtube]

    ambi-tv unterscheidet sich von anderen Ambilight-Clones prinzipiell dadurch, dass das Gerät, mit dem die RGB-LEDs gesteuert werden (also in unserem Fall das Raspberry Pi) nicht gleichzeitig die Videoquelle sein muss. Stattdessen greift ambi-tv direkt auf einen HDMI-Videostrom zu, um die Farben abzuleiten. Deshalb kann man ambi-tv mit allen HDMI-Videoquellen verwenden, also z.b. Blu-Ray Playern, digitalen Satellitenempfängern, terrestrischen Digitalempfängern, Spielekonsolen, AppleTV, usw… Wenn alle HDMI-Geräte mittels eines HDMI-Switch an den Fernseher angeschlossen sind, müssen auch niemals Kabel umgesteckt werden.

    Dazu wird ein HDMI-Splitter verwendet, der das Signal an den Fernseher/Monitor sowie an einen HDMI-to-Composite Adapter sendet, der wiederum über einen USB-Videograbber mit dem Raspberry Pi verbunden ist. Ansonsten sind nur noch ein paar Kabel zu verlöten, um den RGB-LED-Streifen zu betreiben, wobei allerdings keine großartigen Lötkenntnisse notwendig sind.

    Grafik ps915

    Dieses Tutorial ist für diejenigen interessant, die Ambilight nachrüsten wollen UND es für verschiedenste Quellen (DVD Player, Reciever, AppleTV) nutzten möchten.
    Darum müssen für dieses Projekt auch verschiedene mehr oder weniger teure Bauteile gekauft werden. Wer allerdings nur XBMC mit Ambilight ausrüsten möchte ist mit dem Tutorial von dbv besser beraten, da es weniger Bauteile benötigt.
    Also bitte vorher überlegen, was ihr wollt! :P


    Benötigte Komponenten

    Folgende Komponenten werden benötigt. Ich habe Links hinzugefügt, wo die Komponenten innerhalb der EU (also zollfrei) bestellt werden können. HDMI Splitter, HDMI-to-Composite Adapter und Videograbber müssen nicht unbedingt die verlinkten sein – Es gibt eine ganze Reihe von vergleichbaren anderen!

    Alternative Hardware:
    USB Videograbber:
    - LogiLink Audio und Video Grabber USB 2.0 [Anzeige] Dieser läuft mit dem Fushicai Chipsatz Quelle

    HDMi-to-Composite:
    - Mini HDMI zu Composite Video AV Konverter [Anzeige] Quelle

    HDMI Splitter:
    - HDMI Splitter 2 fach 1x2 1080p auch für 3D 1:2 Verteiler HDCP Full HD 1 In 2 Out Quelle

    Netzteile:
    - Schaltnetzteil, geschlossen, 5V / 10A / 60W bezogen auf diesen Beitrag

    LEDS
    - WS2801 Link1 Link2 (Soll nach Änderungen im Sourcecode funktionieren -> Quelle1 Quelle2)


    Es ist besonders darauf zu achten, dass das 5V Netzteil zumindest auf 4A zertifiziert ist, da damit nicht nur das Raspberry Pi, sondern auch der RGB-LED Streifen betrieben werden soll: Ein schwaches Netzteil (z.b. 0.5A oder 1A) brennt sonst durch!

    Die benötigte Länge des RGB-LED Streifens hängt natürlich vom Umfang des Bildschirms ab: Am Besten ist es, den Bildschirm auszumessen, weil man sich mit Pi mal Daumen sonst leicht verschätzt, und der Streifen ist nicht unbedingt billig.

    Bauanleitung
    Im ersten Abschnitt bringen wir den USB Videograbber auf dem Raspberry Pi zum Laufen. Danach wird der RGB-LED Streifen mit dem Raspberry Pi verbunden, und zuletzt wird ambi-tv konfiguriert.

    1. Raspbian auf RPi installieren
    ambi-tv wurde unter Raspbian entwickelt. Zwar funktioniert es auch unter anderen Distributionen (und sogar auf anderen Boards), aber für diese Anleitung wird Raspbian vorausgesetzt. Bitte benutz folgendes Image: 2013-07-26-wheezy-raspbian
    Bevor mit dem nächsten Schritt angefangen wird, sollte Raspbian installiert sein, sowie das Raspberry Pi mit einem Monitor verbunden sein.

    2. Videograbber-Kompatibilität testen
    Jetzt kommt der Teil, bei dem ihr die Daumen drücken müsst: Es gibt verschiedene Chipsets in diesen billigen Videograbbern, wobei ich aber nur einen einzigen zum Laufen gebracht habe, indem ich einen alpha-Treiber aus dem linux-next tree modifiziert habe. Alle neueren Chargen der "LogiLink" oder "EasyCap" gebrandeten Gräber sollten dieses Chipset haben – Ältere Modelle verwenden ein anderes Chipset, das auf Raspberry Pi nicht so gut funktioniert.

    Deshalb testen wir jetzt, ob der Videograbber das "richtige" Chipset verwendet.

    • Das usbutils Paket muss installiert sein: `sudo apt-get install usbutils`
    • Der Videograbber wird an einen USB-Port des Raspberry Pi gesteckt: Das LED auf dem Grabber sollte aufleuchten.
    • Das Kommando `lsusb` wird nun ausgeführt.


    Innerhalb des Output von `lsusb` sollte nun irgendwo der Text `ID 1b71:3002` vorkommen – Das ist die ID des fushicai usbtv Chipsets, das für mich gut funktioniert. Seht ihr diesen Output, ist alles in Ordnung.

    Seht ihr diesen Output nicht, könntet ihr probieren, es selbst zum Laufen zu bekommen (meine Anleitung bezieht sich leider nur auf das fushicai Chipset). Alternativ könnt ihr den Grabber auch zurückgeben und einen anderen probieren: Leider kann von außen bzw. von der Packung nicht auf das verwendete Chipset schließen, aber wie gesagt, die neueren Modelle der Grabber, die optisch so aussehen wie der von mir verzinkte weiter oben, sollten das fushicai Chipset verwenden.
    Viel Glück!

    3. ambi-tv Respository herunterladen
    Ist sichergestellt, dass der Videograbber unterstützt wird, kann der ambi-tv Quellcode heruntergeladen werden. Erfahrene User oder Entwickler, die vorhaben, ambi-tv zu modifizieren, können direkt das git repository clonen https://github.com/gkaindl/ambi-tv

    Alle anderen laden die Software besser als ZIP-Datei herunter und entpacken sie anschließend:

    Code
    wget https://github.com/gkaindl/ambi-tv/archive/master.zip
    unzip master.zip
    cd ambi-tv-master


    4. Videograbber-Treiber installieren
    Nun kann der Treiber für den Videograbber installiert. Allerdings muss dafür das modifizierte Kernel-Modul gebaut werden.
    Am besten jetzt einmal `sudo rpi-update` ausführen, damit die aktuellste Raspberry Pi Firmware installiert ist. Scheint zu Problemen zu führen, also bitte weglassen.
    Dann werden die aktuellen Kernel-Quellen sowie das Symbol-File installiert, um out-of-tree Module bauen zu können.

    Code
    cd misc
    sudo bash get-kernel-source.sh

    Anschließend wird nun das Modul gebaut und installiert.

    Code
    cd usbtv-driver/
    make
    sudo mkdir -p /lib/modules/`uname -r`/extra
    sudo cp usbtv.ko /lib/modules/`uname -r`/extra
    sudo depmod `uname -r`

    Nun kann das Modul mit seinen Abhängigkeiten in den Kernel geladen werden.

    Code
    sudo modprobe videobuf2_core
    sudo modprobe videobuf2_vmalloc
    sudo modprobe usbtv


    spi-bcm2708 aus der Blacklist austragen. Raute davor setzten

    Code
    sudo nano /etc/modprobe.d/raspi-blacklist.conf
    #spi-bcm2708

    Wenn alles geklappt hat, sollte es nun das Videodevice `/dev/video0` geben.
    Es empfiehlt sich auch, die drei Module `videobuf2_core`, `videobuf2_vmalloc` und `usbtv` in dieser Reihenfolge in `/etc/modules` einzutragen, damit sie bei einem Neustart von nun an automatisch geladen werden.

    Code
    sudo nano /etc/modules
    Code
    spi-bcm2708
    videobuf2_core
    videobuf2_vmalloc
    usbtv


    5. Raspberry Pi mit Videosignal verbinden
    Das HDMI-Kabel, das zum Monitor/Fernseher führt, wird nun abgesteckt und in den Input des HDMI-Splitters gesteckt. Output 1 des Splitters kommt an den Monitor. Output 2 des Splitters wird mit dem HDMI-to-Composite Adapter verbunden. Schließlich wird der Composite-Ausgaben des Adapters mit dem Composite-Eingang des Videograbbers verbunden.
    Wichtig ist, dass der HDMI-to-Composite Splitter auf PAL eingestellt ist, sofern euer Modell dafür einen Umschalter hat.
    Natürlich macht ambi-tv am meisten Spaß, wenn ihr eure HDMI-Geräte über einen vorgeschalteten HDMI-Switch mit dem Monitor verbindet, denn dann könnt ihr alle Geräte damit nutzen, ohne jemals Kabel umstecken zu müssen.

    Ist das Raspberry Pi mit einem Monitor verbunden, kann man das jetzt den Videograbber auch mit `mplayer` testen.

    Code
    sudo apt-get install mplayer
    sudo mplayer tv:// -tv device=/dev/video0 -hardframedrop

    Wenn alles funktioniert, sollte man nun den (möglicherweise gequetschten) Videostrom sehen können.
    Sind dabei Bildstörungen sichtbar, ist es wohl notwendig, das Raspberry Pi zu übertakten. Dies kann deshalb der Fall sein, weil das RPi über keinen "echten" USB-Controller verfügt und daher vieles in Software erledigen muss, weshalb die USB-Bandbreite nicht ideal ist.
    Es empfiehlt sich, nun einen Kühlkörper auf die beiden großen, gut sichtbaren Chips an der Oberseite des Raspberry Pi zu kleben.

    Anschließend wird das Raspberry Pi übertaktet: Dazu verwendet man am besten das Programm `raspi-config`.

    Code
    sudo raspi-config

    Dort folgt man den Anweisungen auf dem Bildschirm, um den Punkt "Overclock" auszuwählen, wo man das Raspberry Pi auf dem höchsten auswählbaren Setting übertaktet. Anschließend wird das Raspberry Pi neu gestartet.
    Wird jetzt noch einmal mit `mplayer` getestet, sollten keine Störungen mehr sichtbar sein.

    6. Kabel verlöten
    Als nächstes werden die Kabel verlötet, mit denen das Raspberry Pi mit dem RGB-LED Strip verbunden wird.
    Zuerst wird das Micro-USB Kabel zerschnitten und die Isolierung an der Schnittstelle ein wenig zurückgezogen. Weitergearbeitet wird nun mit der Kabelhälfte, an der sich der Micro-USB Stecker befindet (also der Stecker, der ins Raspberry Pi passt).
    Ist die Isolierung zurückgezogen, so sieht man 4 Kabel, wobei eines rot, eines schwarz ist. Die anderen beiden Kabel sind hier nicht relevant.

    Nun wird das positive Ende des 5V Netzteils mit dem roten Kabel verlötet, das negative Ende mit dem schwarzen Kabel – Die Polarität des Netzteilkabels sollte auf dem Netzteil aufgedruckt sein. Entweder kann das Netzteilkabel zerschnitten werden, um des direkt an das Micro-USB Kabel zu löten, oder (wenn verfügbar) kann auch ein passender Stecker verwendet werden, mit dem sich das Micro-USB Kabel an das Netzteil stecken lässt.
    Danach wird jeweils ein weiteres Kabel (sozusagen als Weiche) an die Lötstellen gehängt, sodass der RGB-LED Strip von demselben Netzteil wie das Raspberry Pi betrieben werden kann.
    Die anderen Enden der beiden Kabelweichen werden nun mit dem RGB-LED Strip verbunden: Ist an eurem Streifen ein Stecker dran, kann man die Kabel an ein Stück Stiftleiste löten, um diese als Stecker zu verwenden. Ansonsten werden die Kabel direkt an den positiven bzw. negativen Versorgungspin des LED Streifens gelötet.

    Die Lötstellen auf dem LED Streifen sind beschriftet, also bitte genau nachschauen, dass die Kabel an die richtige Stelle gelötet werden!
    Zum jetzigen Zeitpunkt solltet ihr nun ein Kabelkonstrukt haben, mit dem das 5V Netzteil sowohl das Raspberry Pi, als auch den LED Streifen mit Spannung versorgt.
    Jetzt wird das Steuersignal des LED Streifens mit dem Raspberry Pi verbunden: Dazu lötet man zwei weitere Kabel an den LED Streifen, und zwar an die Stellen, die mit `CLK` und `DAT` beschriftet sind.

    Man bricht nun ein Stück von der Steckerleiste ab, das drei Eingänge hat: Die Signalkabel für `CLK` und `DAT` werden an der anderen Seite nun an die äußeren beiden Pins der dreibeinigen Steckerleiste gelötet. Hier muss man vorsichtig sein, dass man mit dem mittleren Pin keinen Kurzschluss zusammenlötet: Der mittlere Pin muss frei bleiben!

    Jetzt steckt man die Steckerleiste in den Header P1 auf dem Raspberry Pi, sodass das `DAT` Signal mit Pin 19, das `CLK` Signal mit Pin 23 verbunden ist. Dazu gibt es auch ein Bild, um das besser zu illustrieren.


    Hat man nun noch den optionalen Drucktaster, lötet man jeweils ein Kabel an die beiden Seiten des Tasters. Die anderen Enden der Kabel lötet man an ein Stück Steckerleiste mit 2 Pins.
    Anschließend wird die Steckerleiste in die Pins 5 und 6 des P1 Headers auf dem Raspberry Pi gesteckt (das ist ebenfalls auf dem Bild eingezeichnet).
    Übrigens, nicht erschrecken, falls während des Zusammensteckens der Kabel plötzlich einige LEDs auf dem Streifen angehen: Das ist normal, da das Raspberry Pi möglicherweise in einem Zustand ist, in dem die Steuersignale für den LED Streifen undefiniert sind.

    RGB Streifen aufkleben
    Jetzt muss noch der RGB-Streifen an den Monitor oder Fernseher geklebt werden.

    Der verzinkte LPD8806 wird in einer wasserdichten Plastikverkleidung geliefert: Diese kann man aber aufschneiden und entfernen, wenn man will, damit der Streifen deutlich schmäler wird.
    Ziel sollte es sein, den LED-Streifen möglichst gleichmäßig an alle 4 Kanten des Fernsehers zu kleben. Idealerweise sollte der Streifen so geklebt sein, dass die LEDs nach hinten zeigen, nicht so, dass die LEDs seitlich vom Bildschirm weg zeigen.
    Zum Aufkleben eignet sich doppelseitiges Klebeband sehr gut, wobei man besser ein stärkeres Klebeband aus dem Baumarkt oder Bastelgeschäft verwenden.
    Lässt sich der RGB Streifen nicht gut um die Ecken des Bildschirms knicken, kann man den Streifen auf den dafür aufgedruckten Linien auch mit einer Schere zerschneiden: Anschließend verbindet man die Schnittstelle über die Ecke wieder, in dem man 4 kleine Stücke Signalkabel dazwischen lötet.


    ambi-tv installieren
    Nachdem der Aufbau nun abgeschlossen ist, wird die ambi-tv Software installiert. Dazu gehen wir wieder in das Verzeichnis mit dem zuvor heruntergeladenen Repository und führen `make` aus:

    Code
    cd ambi-tv-master
    make

    Danach wird die Konfigurationsdatei für ambi-tv angelegt: Im Repository ist bereits eine Beispieldatei vorhanden, die einfach nach `/etc/` kopiert werden kann.

    Code
    sudo cp sample.conf /etc/ambi-tv.conf


    ambi-tv konfigurieren
    Einmal wird es jetzt noch knifflig: Zwar sind die Default-Einstellungen alle verwendbar, aber die konkrete Geometrie eures LED Streifens müsst ihr doch noch selbst einstellen.
    Dazu sucht man in der Datei `/etc/ambi-tv.conf` nach den Zeilen `leds-top`, `leds-bottom`, `leds-left` und `leds-right`.
    Diese Konfigurationszeilen müssen nun so editiert werden, dass jeweils alle LEDs festgelegt sind, die sich bei eurer Installation eben oben, unten, links und rechts auf dem Monitor befinden.
    Die LEDs fangen bei 0 an und hören bei n-1 auf:
    Hätte eure Installation also 100 LEDs, so wäre das erste LED 0, das letzte LED 99.
    Das erste (also eigentlich 0-te) LED ist das LED, das sich direkt neben den Signalkabeln befindet, die mit dem Raspberry Pi verbunden sind.
    Die Reihenfolge der horizontalen Konfiguration ist stets von links nach rechts, die der vertikalen Konfiguration von oben nach unten.
    Gibt es einen Bereich, wo ihr keine LEDs aufgeklebt habt (zum Beispiel dort, wo der Monitor den Standfuß hat), so kann man mittels des Postfix "X" eine Anzahl an LEDs angeben, die an dieser Stelle ausgespart wird (damit die interne Geometrie wieder stimmt).
    Dies ist ein bisschen kompliziert, weshalb ich das (hoffentlich) besser erklären kann, indem ich die Default-Einstellung aus `sample.conf` (also meine eigene Einstellung) erkläre:

    Code
    leds-top          34-63
    leds-bottom       13-0,4X,97-84
    leds-left         33-14
    leds-right        64-83
    • An der Oberseite meines Fernseher befindet sich ganz links das LED Nummer 34, ganz rechts das LED Nummer 63.
    • An der linken Seite ist das oberste LED die Nummer 33, das unterste LED die Nummer 14.
    • Auf der rechten Seite ist das oberste LED die Nummer 64, das unterste die Nummer 83


    Ich habe meinen LED Streifen also im Uhrzeigersinn um den Fernseher geklebt.

    Die Unterseite ist ein bisschen komplizierter:
    Hier ist das linke LED die Nummer 13, das rechte LED die Nummer 84.

    Allerdings gibt es in der Mitte eine Lücke, wo sich der Standfuß meines Fernsehers befindet:
    Dort wollte/konnte ich keine LEDs hin kleben, weshalb sich eine Lücke ergibt. Diese Lücke ist in etwa so breit, dass dort 4 LEDs hin passen würden. Diese Lücke wird durch das "4X" beschrieben, das also bedeutet "Hier sollten 4 LEDs sein, sind sie aber nicht".

    Indem diese Lücke ambi-tv mitgeteilt wird, kann die Software die LED Geometrie erkennen und weiß nun, dass LED 0 und LED 97 eben nicht direkt nebeneinander sein, sondern räumlich durch in etwa 4 LEDs getrennt, wodurch die korrekte Zuordnung der LEDs zu Bildschirmpositionen gewährleistet ist.

    Alles klar? Falls nicht, bitte den Absatz nochmals durchlesen: Es ist sehr wichtig, dass die LED Geometrie korrekt definiert ist, da es sonst zu allerlei unerwartetem Verhalten kommen kann.

    ambi-tv verfügt über eine ganze Reihe weiterer Konfigurationsmöglichkeiten, die hier aber den Rahmen sprengen würden: Die Parameter sind aber in der Dokumentation auf der Github-Seite (auf Englisch) beschrieben. Falls die LED Geometrie nicht richtig mit dem Bildschirmbild ausgerichtet ist, empfiehlt es sich, sich diese Parameter anzusehen.

    ambi-tv ausprobieren
    Nun sollte alles so weit eingerichtet sein, dass man ambi-tv ausprobieren kann. Dazu startet man die Software, und zwar so

    Code
    cd ambi-tv-master
    sudo bin/ambi-tv --button-gpio 3

    (Falls ihr ein älteres RevA Raspberry Pi habt, verwendet bitte eine 1 anstatt der 3).

    Der Parameter teilt ambi-tv mit, wo der Taster zu finden ist.
    Wenn alles klappt, solltet ihr nun den Ambilight-Effekt basierend auf dem HDMI-Signal sehen. Falls es nicht klappt, empfiehlt es sich, die Anleitung nochmal zu lesen, ob sich nicht wo ein Fehler eingeschlichen hat.
    Mittels des Tasters kann man ambi-tv pausieren (also ausschalten): Dazu drückt man den Taster einmal. Drückt man den Taster erneut, so wird der Effekt wieder eingeschaltet.

    Ist ambi-tv nicht pausiert, kann man den Taster auch zweimal schnell hintereinander drücken, um zwischen den definierten Effekten durchzuschalten: Derzeit sind 3 Effekte vorhanden, nämlich der Ambilight-Effekt (also die Weiterführung der Kantenfarben durch die LEDs), ein Durchschnittfarb-Effekt (wobei die LEDs alle in der gemittelten Farbe des Videobilds leuchten) und ein Moodlight-Effekt, bei dem die LEDs durch die Regenbogenfarben schalten (dieser Effekt funktioniert auch, wenn kein Videosignal vorhanden ist).

    Experimentieren
    Damit ist ambi-tv nun einsatzbereit. Man kann nun experimentieren, indem man mit verschiedenen Parametern spielt, oder ambi-tv zum Beispiel automatisch starten lassen, wenn das Raspberry Pi gebootet wird.

    Für Programmierer ist es auch relativ einfach möglich, ambi-tv mit weiteren Effekten auszustatten: Dazu sieht man am besten in der Github-Doku nach.

    Konklusio
    Hoffentlich hat die Installation geklappt, und ihr seid mit dem Effekt zufrieden! Zwar kann ich natürlich jetzt keinen technischen Support dafür anbieten (und ganz so einfach ist das Setup ja nicht), aber für kurze Fragen kann man mich auf Twitter als @gkaindl erreichen.

    Falls jemand Lust hat, eigene ambi-tv Effekte als Komponenten zu implementieren, freue ich mich auch über Pull-Requests auf Github.

    Viel Spaß!

    Hinweis von ps915: Dieses Tutorial wurde von gkaindl verfasst. Ich habe es nur veröffentlicht und ein wenig angepasst.


    Du hast Fragen rund um das Thema Ambilight?


    Well in my humble opinion, of course without offending anyone who thinks differently from my point of view, but also by looking into this matter in a different way and without fighting and by trying to make it clear and by considering each and every one's opinion, I honestly believe that I completely forgot what I was going to say.

    Einmal editiert, zuletzt von ps915 (3. Januar 2014 um 11:17)

  • Hi,

    das wurde gerade auf FB verlinkt. Kurze Frage wie verhält es sich mit HDCP Content, gibt es da Probleme wenn die Kette "aufgebrochen" ist? Desweiteren kam noch die Frage auf wie es sich mit 3D Verhält, bekannterweise hat man da ja 2 Streams zu verarbeiten.

    Ansonsten super Anleitung und schöne Idee!

  • Hey,

    ich habe diese Anleitung auch gerade auf fb gesehen und finde die Idee echt gut.
    Allerdings frage ich mich, ob das auch funktioniert, wenn ich zum Fernsehen einen Reciever verwende, der in meinem Fernseher integriert ist? Ich denke eigentlich, dass das nicht geht weil ich ja dann kein hdmi kabel habe, an das ich den raspberry anschliessen könnte.
    Sollte das mit einem integrierten Reciever trotzdem irgendwie funktionieren, fände ich es gut wenn mit jemand sagen könnte wie das geht.

    • Offizieller Beitrag


    Allerdings frage ich mich, ob das auch funktioniert, wenn ich zum Fernsehen einen Reciever verwende, der in meinem Fernseher integriert ist? Ich denke eigentlich, dass das nicht geht weil ich ja dann kein hdmi kabel habe, an das ich den raspberry anschliessen könnte.
    Sollte das mit einem integrierten Reciever trotzdem irgendwie funktionieren, fände ich es gut wenn mit jemand sagen könnte wie das geht.


    Hallo Daniel,

    das wird nicht funktionieren. Denn diese Variante benötigt die Bildinformationen in Form eines HDMI "Signals". Wenn du allerdings einen Fernseher hast der einen HDMI Ausgang besitzt wäre auch das möglich.
    Ich glaube aber, dass die meisten Fernseher keinen Ausgang besitzten! ;)

    Well in my humble opinion, of course without offending anyone who thinks differently from my point of view, but also by looking into this matter in a different way and without fighting and by trying to make it clear and by considering each and every one's opinion, I honestly believe that I completely forgot what I was going to say.

  • Super Arbeit :)
    Danke

    edit: kurze Frage vorne weg, ist der Drucktaster automatisch irgendwo definiert ? macht der schon was oder muss ich den vollkommen selbst konfigurieren?
    Danke

    edit2:
    um das Netzteil nicht zerschneiden zu müssen sollte folgendes auch passen

    http://www.watterott.com/de/Female-DC-P…-terminal-block

    und das Netzteil auf Wattenrot ist nicht lieferbar, ähnliches bei Farnell gefunden

    http://at.farnell.com/ideal-power/25…-20w/dp/2334612


    edit3:

    ich hab jetzt mal alle preise zusammengerechnet:

    190 € für alles
    ist schon super happig wenn man überlegt wieviel ein original ambilight Fernseher "mehr" kostet

    Einmal editiert, zuletzt von StillResonance1614 (15. August 2013 um 14:15)

  • fett :D :D

    klappt das auch mit den ws2801 led´s ?

    lg

    PS: kann man rein theoretisch nicht auch den compositeausgang eines Fernsehers abgreifen, oder muss es unbedingt der hdmi > Composite Adapter sein?

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe (18. August 2013 um 02:47)

  • kaufen kann jeder, basteln nicht


    Außerdem ist der einzige Anbieter dieses Features Philips. Mein Hersteller Favorit ist jedoch LG. Diese Bastelei bietet mir also die Möglichkeit ein geniales Feature von Philips mit einem genialen Fernseher von LG zu verbinden. Für mich die eierlegende Wollmilchsau...

  • Gerade die Kompatibilität getestet: Ich hab den Logilink mit STK1160; vor ca. 5Monaten bei Conrad gekauft. Und gerade dies gefunden:

    Zitat


    Note: if you can get a distribution for the raspberry pi which has already the 3.7.x kernel you do not need to compile the driver by yourself because it is in the 3.7 kernel.

    Demnäch wäre hier diesbzgl. keine weitere Schritte erforderlich. Mal weiter ausprobiren.

    Geniale Lösung: Ambi mit unabhängiger HDMI-Quelle; das hatte mich bei der anderen Ambi-Lösung mit XMBC gestört.

    (sehr gutes Tutorial! :bravo2: )

    Einmal editiert, zuletzt von Raven (18. August 2013 um 13:10)

    • Offizieller Beitrag


    Kurze Frage wie verhält es sich mit HDCP Content, gibt es da Probleme wenn die Kette "aufgebrochen" ist? Desweiteren kam noch die Frage auf wie es sich mit 3D Verhält, bekannterweise hat man da ja 2 Streams zu verarbeiten.

    Das hängt beides hauptsächlich vom HDMI/Composite Adapter ab, weil der Splitter die Daten einfach nur durch reicht.
    Das heißt wenn man Support für diese dinge braucht, sollte man beim Kauf des Adapters darauf achten, dass er das unterstützt.
    Da hilft nur testen.


    kann man rein theoretisch nicht auch den compositeausgang eines Fernsehers abgreifen, oder muss es unbedingt der hdmi > Composite Adapter sein?


    Wenn dein Fernseher über HDMI und Compositeausgang das selbe Bild ausgibt, kannst du dir diesen Adapter sparen! ;)

    Well in my humble opinion, of course without offending anyone who thinks differently from my point of view, but also by looking into this matter in a different way and without fighting and by trying to make it clear and by considering each and every one's opinion, I honestly believe that I completely forgot what I was going to say.

  • Also Neuling auf dem Raspberry Pi wollte ich das ganze gleich mal ausprobieren.
    Videograbber mit der richtigen ID ist vorhanden also gleich los.

    Jetzt hab ich aber folgendes Problem:
    Nach dem Befehl

    Zitat


    sudo modprobe usbtv


    bekommen ich die Ausgabe:

    Zitat


    ERROR: could not insert 'usbtv': Exec format error

    Kann mir jemand helfen?
    Vorher sieht alles gut aus und es treten eigentlich keine sichtbaren Fehlermeldungen auf.

    Danke!

    • Offizieller Beitrag

    In der Anleitung war ein Fehler.
    bei ".sh" fehlte das "h" -> sudo bash get-kernel-source.sh
    Bitte Punkt 4 noch ein mal abarbeiten, falls du es falsch ausgeführt hast!

    Well in my humble opinion, of course without offending anyone who thinks differently from my point of view, but also by looking into this matter in a different way and without fighting and by trying to make it clear and by considering each and every one's opinion, I honestly believe that I completely forgot what I was going to say.

  • Den Fehler habe ich bereits selbst bemerkt und ausgebessert gehabt.
    Habe jetzt nochmal System auf ner anderen SD-Karte neu aufgesetzt.

    Das hier ist das einzige was mir aufgefallen ist, was mir komisch vorkommt.
    https://www.dropbox.com/s/u9ajj1wq2941w8f/raspifehler.png
    Laut Visual Studio gehts dabei um ne structentwurf in Zeile 561 steht : .vidioc_s_std = usbtv_s_std,

    Hilft des was, bzw kann ich da selbst was dran ändern?

    Einmal editiert, zuletzt von fishx (19. August 2013 um 22:01)


  • PS: kann man rein theoretisch nicht auch den compositeausgang eines Fernsehers abgreifen, oder muss es unbedingt der hdmi > Composite Adapter sein?

    die Frage stelle ich mir auch gerade.....

    angenommen das Signal kommt aus dem HD-Recorder durch den HDMI in den TV oder aus dem Kabel über DVB-C, gibt der TV dieses am AV out auch raus ?

    hilft wohl nur Videograbber bestellen testen :s

    sonst wird das ja eine Materialschlacht:

    HDMI Splitter x2 für 2 HDrecorder oder x3 mit PI
    2 bis 3 HDMI zu AV Konverter
    einen AV Umschalter oder 2-3 USB AV Grabber, wobei fraglich ist ob alle am PI nebeneinander laufen können

    einen PI am TV oder lange LED Strippen, mein PI und die HDrec sind 10m vom TV weg

    lasst die PIs & ESPs am Leben !
    Energiesparen:
    Das Gehirn kann in Standby gehen. Abschalten spart aber noch mehr Energie, was immer mehr nutzen. Dieter Nuhr
    (ich kann leider nicht schneller fahren, vor mir fährt ein GTi)

  • Also ich habe zu meiner Frage folgendes gefunden. ( hier )

    Zitat


    [font="Helvetica"]Apart from the hardware issue, adding support shouldn't be too hard: you need to implement another "sink" component pretty much identical to the current lpd8806 sink (the only sink right now), which implements the WS2801's "protocol". then register your new component in registrations.c like all the other components, and finally add the new sink to your ambi-tv configuration file.[/font]

    Kann mir das bitte einer erklären :helpnew::helpnew: ? :danke_ATDE:


    jar
    das funktioniert leider nicht. Alle (jdf. lt. eines befreundeten TV Technikers) Fernseher, geben nur das interne Signal auf dem "Monitor-out" aus. Also Analog, DVB-C/S/T ... alles was HD ist oder von den HDMI Quellen kommt, wird leider nicht analog ausgegeben.

    LG


  • jar
    das funktioniert leider nicht. Alle (jdf. lt. eines befreundeten TV Technikers) Fernseher, geben nur das interne Signal auf dem "Monitor-out" aus. Also Analog, DVB-C/S/T ... alles was HD ist oder von den HDMI Quellen kommt, wird leider nicht analog ausgegeben.
    LG


    hmmm komisch (ich möchte das ja gerne glauben) warum sollte
    ein digitales DVB-C/S/T nach analog gewandelt werden für AV out aber
    ein digitales HDMI aber nicht ?

    Das scheint mir unlogisch, aber gut.........

    Da muss ich wohl meinen letzten CRT TV an den Samsung stellen und AVout mit AVin verbinden um selber zu testen

    lasst die PIs & ESPs am Leben !
    Energiesparen:
    Das Gehirn kann in Standby gehen. Abschalten spart aber noch mehr Energie, was immer mehr nutzen. Dieter Nuhr
    (ich kann leider nicht schneller fahren, vor mir fährt ein GTi)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!