SD-Karte beschädigt?

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  • Hallo zusammen,

    ich steh gerade vor ein paar Fragezeichen:

    Im August hatte ich einen Raspberry Pi 3 im AUßeneinsatz, der möglicherweise auch von einem Gewitterchen (oder eher: Weltuntergang) was abbekommen haben könnte.

    Seitdem lag der Pi in einer Ecke und eben hab ich ihn wieder hervorgekramt und wollte an einem Projekt weiter arbeiten.

    Wieder an Strom angesteckt, rote LED geht an, sonst rührt sich nichts. Hängt auch mit LAN-Kabel über Switch am Router, aber: nix tut sich. Im Router geschaut: wird auch nicht als Gerät im Netzwerk angezeigt.

    Also SD-Karte am Laptop eingesteckt, geht sofort auf (Ubuntu) und kann die Dateien durchklicken. Da ist nicht viel zu finden, und sind auch nur ein paar 100 MB (RaspiOS ohne GUI), von einem User-Ordner mit Daten aber keine Spur.

    Also die SD-Karte wieder ausgeworfen und in einem Pi 4 eingesteckt und gestartet: Pi leuchtet rot und blinkt manchmal grün, Netzwerk-Dose blinkt auch, aber trotzdem nicht über SSH erreichbar und wird auch nicht im Rounter in der Netzwerkübersicht angezeigt.

    Nächster Versuch: SD-Karte aus dem Pi 4 in den Pi 3 gesteckt: Läuft alles einwandfrei.

    Meinte Vermutung ist jetzt also, dass die SD-Karte ne Make hat. Aber warum seh ich dann Ordner und Dateien am Laptop? Sollte das nicht eher a la "ganz oder gar nicht" sein? Kann ich da noch irgendwie Daten retten? Da ist eine Datenbank drauf, von der ich kein Backup hab (ja, ich weiß, kein Backup, kein Mitleid), aber irgendwie schaut mir der Inhalt der SD seltsam aus.. seh da nur n Haufen Ordner "*snap*" und sonst nichts, was groß Sinn ergibt..

    Liebe Grüße eines leicht irritierten :conf::conf:

    FIpsi

  • Also die SD-Karte funktioniert in einem anderen Raspi einwandfrei und lässt sich auch am Laptop problemlos einsehen, aber Du denkst es liegt an der Karte und nicht am Pi der damit nicht funktioniert? Ganz ausgeschlossen ist es natürlich nicht, aber so wirklich logisch ist die Schlussfolgerung auch nicht.

    Wenn Du einen Datenträger in Verdacht hast, solltest Du immer so schnell wie möglich ein Image davon ziehen. Weil weiterbenutzen dann ja immer die Gefahr birgt, dass noch mehr Daten kaputt gehen, oder gar der Datenträger selbst komplett nicht mehr ansprechbar werden kann, wenn beispielsweise der Controller in der Karte das zeitliche segnet.

    Den verdächtigen Pi würde ich einfach mal versuchen neu aufzusetzen, mit einer neuen/anderen Karte.

    “Dawn, n.: The time when men of reason go to bed.” — Ambrose Bierce, “The Devil's Dictionary”

  • Nein, das hast du falsch verstanden:
    Die SD-Karte bootet in keinem Raspberry Pi, der Pi, in dem die SD-Karte beim Gewitter war, funktioniert aber mit anderen SD-Karten.

    Wenn ich die SD-Karte, die nicht in den Pis bootet, am Laptop einstecke, kann ich aber im Dateibrowser rein schauten, nur die boot-Partition ist nicht da, ist mir eben noch aufgefallen.

  • Damit der PI von der SD starten kann, muss natürlich auch das /boot-Dateisystem fehlerfrei und vollständig sein.

    So ist es schon häufiger hier zur Sprache gekommen, dass bei einem Update das /boot-Dateisystem nicht mehr alle Dateien enthielt.

    Hatte man den PI nach diesem Update nicht neu gestartet, ist einem das nicht sofort aufgefallen.

    Das /boot-Dateisystem ist ein FAT32-System und liegt auf der ersten Partition der Karte.

    Computer ..... grrrrrr

  • Die boot Partition ist auf Deinem Laptop unter "Datenträger 64 Mb" erreichbar.

    Wenn auf der root Partition Verzeichnisse und Dateien nicht anzeigt werden, ist das EXT4 Filesystem korrupt. Im /var/log/syslog dürfte dort auch "run fsck manually" stehen [und das solltest Du auch tun].

    Allerdings ist Deine Grundinstallation ziemlich alt und hat, neben Verzeichnissen aus 2014, noch eine 64 Mb grosse boot Partition (aktuell Buster: 256 Mb).

    Da Du den Linux (Laptop) Vorteil hast, kannst Du die beiden SD Karten-Partitionsimages auch einzeln auf die Laptopplatte schreiben und dort reparieren (bzw. die Datenbankfiles extrahieren.

    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

  • Das einzige, was im "Datenträger 64 Mb" angezeigt wurde, war der Ordner "System Volume Information".

    Hab jetzt über das "Laufwerke"-Programm in Ubuntu die zwei Partitionen auf dem Laptop gesichert und dann die Boot-Partition über selbiges Programm repariert (ist übrigens ein FAT32-Filesystem).

    Jetzt sind in dem Laufwerk etliche "FSCK*" und "FSCK*.REC"-Dateien. Hab die SD-Karte wieder in den Pi gesteckt, aber er hat trotzdem nicht gebootet.

    -> SD-Karte noch mal in Laptop, Laufwerk überprüft = Laut Ubuntu nicht beschädigt.

    Bin jetzt noch mit

    Code
    sudo fsck.fat -v /dev/mmcblk0p1

    drüber, aber auch hier keine Veränderung - Pi bootet immer noch nicht.

    Was kann ich noch tun? Außer formatieren? :gk1:

    VIelen Dank und

    liebe Grüße

    Fipsi

  • Wenn Du die Boot Partition Nr.1 "reparierst" ist es unter FAT nicht ungewöhnlich, dass zwar die Dateien, nicht aber die zugehörigen Dateinamen wiederhergestellt werden können. Nur mit den durchnummerierten FSCK* kann der Pi nicht booten, Du musst den einzelnen FSCK* Files wieder ihren ursprünglichen Dateinamen verpassen, z.B. anhand der (identen) Dateigrösse aus einer Datensicherung.

    Und solange die root Partition nicht repariert ist, wird auch eine volkommen intakte boot Partition kein Booten am Pi ermöglichen.

    Ich dachte, es geht Dir primär um die zu rettenden Datenbankfiles, die befinden sich auf der Rootpartition P2. Und da EXT4 alle Dateiänderungen in einem Journal mitprotokolliert, werden die Dateien unter ihrem Dateinamen wiederhergestellt, schlimmstenfalls im Verzeichnis /lost+found.

    Die Partitionstabelle der SD würde ich auch mitsichern, wenn Du nur je ein Partitionsimage gezogen hast.

    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

  • Ich denk, die Daten auf der Karte sind verloren. die ursprünglichen Dateinamen hab ich natürlich nicht.

    Ja, ich wollte die Datenbankfiles retten, aber auch die zweite Partition scheint wohl n Schlag zu haben, auch wenn ich die mit dem Laufwerke-Programm nicht prüfen kann (Feld ist ausgegraut). Es sind da zwar einige Ordner vorhanden, aber die sind entweder leer oder haben zu 90 % irgendwas mit snap zu tun.

    Ich kann auch nicht mal auslesen, welches Filesystem die Partition hat.

    Na ja, nich so schlimm.. ging mir mehr um die DB-Strukturen als um deren Inhalt und die hab ich zum Glück in meinen PHP-Klassen auch hinterlegt.

    Vielen Dank trotzdem für eure Mühe.

    Liebe Grüße

    Fipsi

  • Was kann ich noch tun? Außer formatieren?

    Bei der alten Installation? Nicht viel.

    Erstelle eine komplett neue SD-Karte mit einem neuen PI-OS, wenn du das eingerichtet hast, kannst du die Daten, die du von der /-Partition deren /boot-Partition kaputt (für den PI nicht nutzbar) ist, dir auf die neue Karte kopieren.

    Die neu installierten Programme sollten normalerweise mit den alten Daten zurechtkommen.

    Da du diese Partition als Reserve hast, kannst du auch alle weiteren Konfigurationseinstellung nachsehen. Du kannst nur nicht, wenn ein Programm seine Konfiguration nicht in einer Klartext-Datei geschrieben hast, diese nicht so leicht übertragen.

    Aber vielleicht, wenn das Programm eine Importfunktion für die Konfiguration, diese so wieder einlesen.

    Computer ..... grrrrrr

  • Das Problem an der Sache ist ja eben, dass ich keine Konfigurations- oder Datendateien finden konnte. Ich hab nur die zig FSCK-Files und in der anderen Partition n haufen leere Ordner oder snap-Files. Könnte fast meinen, da wär nie was drauf gewesen - das war's aber definitiv.

    Liebe Grüße

    Fipsi

  • Du musst nicht das Ubuntu-Frontend verwenden, Du kannst auch direkt auf die Filesystem Tools zugreifen, die das Frontend auch nur verwendet.

    Mit < sudo e2fsck -pfv /Pfad/zur/P2Datei > kannst Du eine einfache Wiederherstellung des root-EXT4-Filesystems starten und später für stärkerse Optionen laut < man e2fsck > verwenden.

    Bevor die Partition2, die root Partition nicht wiederhergestellt wird, kannst Du die Datenbankfiles nicht finden.

    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

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