Externe Festplatte mounten - Verständnisfrage

  • Hallo zusammen,

    Ich wollte eine externe Festplatte per USB an meinen Raspi mit Bullseye mounten um dorthin Backups des Systems zu sichern (wenn mir da parallel jemand einen Tip geben könnte wie man das am besten macht - sowohl die Platte automatisch mounten als auch das Systembackup, das wäre toll!).

    Was mir aber unklar ist - sollte der Raspberry abschmieren, dann ist ja die externe Festplatte immer noch gemounted, oder? Kann es dann nicht passieren, dass die externe Platte mit dem Backup unbrauchbar wird weil sie nicht ordnungsgemäß geunmounted wurde wenn der Raspi nicht mehr reagiert und man diese dann einfach abzieht?

    Danke schon mal für die Aufklärung!

  • Was heisst denn "abschmiert"? Wenn das System dann auf nichts mehr reagiert, dann kann man eh nicht viel machen. Allerdings, wenn nicht gerade ein Backup läuft oder gerade gelaufen ist, dann sollte die Festplatte "sicher" sein, da ja keine Schreibzugriffe (mehr) statt finden.

    Wenn hier der RPi mit Stretch einfriert, dann hilft meistens z.B. folgende Tastenkombination: Alt + druck + REISUB

  • Was mir aber unklar ist - sollte der Raspberry abschmieren, dann ist ja die externe Festplatte immer noch gemounted, oder?

    Bei einem harten Absturz kann das passieren und ist auch nicht ungewöhnlich.

    Kann es dann nicht passieren, dass die externe Platte mit dem Backup unbrauchbar wird weil sie nicht ordnungsgemäß geunmounted wurde wenn der Raspi nicht mehr reagiert und man diese dann einfach abzieht?

    Bei einem modernen Dateisystem ist die Gefahr eines Gesamtdatenverlustes ausgeschlossen. Die letzten unvollständigen Schreibvorgänge gehen zwar verloren, aber das zerstört nicht das komplette Dateisystem.

  • Vielen Dank für die Infos.

    Wenn man also mehrere Backups auf der Backup-Platte hat dann kann höchstens das letzte Backup korrupt sein, die davor sind brauchbar.

    Ok, nun muss ich nur noch schauen wie ich die SSD Platte am USB Port am besten automatisch mounten kann. Gibt es da eine gute Anleitung? Sonst muss ich mich mal durch die einschlägigen Seiten forsten.

    Danke noch mal für die Hilfe!

  • Kann es dann nicht passieren, dass die externe Platte mit dem Backup unbrauchbar wird weil sie nicht ordnungsgemäß geunmounted wurde wenn der Raspi nicht mehr reagiert und man diese dann einfach abzieht?

    Bei einem modernen Dateisystem ist die Gefahr eines Gesamtdatenverlustes ausgeschlossen. Die letzten unvollständigen Schreibvorgänge gehen zwar verloren, aber das zerstört nicht das komplette Dateisystem.

    Wenn just in dem Moment wo Du ein Backup auf die externe USB Platte schreibst Dein System "abschmiert" wird die aktuell geschriebene Datei korrupt sein. D.h. das letzte Backup ist unvollstaenig. Die USB Platte mit seinen sonstigen Daten wie z.B. aelteren Backups wird davon nicht betroffen.

  • Wo ist denn die Taste REISUB?

    Diese Taste gibt es nicht.

    Es gibt:

    Zitat

    hierfür wird die ganze Zeit Alt + Druck gedrückt gehalten und nacheinander die Tasten R + E + I + S + U + B betätigt

    Quelle u. a. auch: https://wiki.ubuntuusers.de/Magic_SysRQ/#Anwenden

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    PI4B/8GB (border device) OpenBSD 7.4 (64bit): SSH-Server, WireGuard-Server, ircd-hybrid-Server, stunnel-Proxy, Mumble-Server

    PI3B+ FreeBSD 14.0-R-p6 (arm64): SSH-Serv., WireGuard-Serv., ircd-hybrid-Serv., stunnel-Proxy, Mumble-Serv., ddclient

    PI4B/4GB Bullseye-lite (64bit; modifiziert): SSH-Server, WireGuard-Server, ircd-hybrid-Server, stunnel-Proxy, Mumble-Server, botamusique, ample

  • Funktioniert das auch per SSH?

    Zum testen ja ;)

    ... und im Ernstfall eher nicht. Aber evtl. funktioniert es mit einem cronjob (in abgewandelter bzw. brauchbarer Form).

    EDIT:

    Code
    echo b | sudo tee /proc/sysrq-trigger

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  • Zum testen ja ;)

    ... und im Ernstfall eher nicht. Aber evtl. funktioniert es mit einem cronjob (in abgewandelter bzw. brauchbarer Form).

    EDIT:

    Code
    echo b | sudo tee /proc/sysrq-trigger

    Hmm, das wäre aber schon ziemlich kompliziert. Wenn ich per SSH nicht mehr richtig auf den Raspi komme dann kann ich den Befehl nicht mehr ausführen. Den Cronjob kann ich auch nicht mehr anstoßen. Man müsste dann irgendwas bauen was in bestimmten Intervallen schaut ob das System noch rund läuft und falls nicht dann den Cronjob ausführt. Kann man sicher machen und ist für wichtige Systeme vermutlich auch ne gute Sache. Für einen kleinen Heimanwender sicher viel zu aufwändig.

    Aber mal prinzipiell - ich hab mich immer schon gefragt warum ein headless Linux nicht von alleine bei einem irreparablen Fehler zumindest in einen Zustand fährt wo man per SSH das System wieder reparieren kann. Immer erst die Platten aushängen, in ein anderes System einhängen wo man auch das richtige Dateisystem ansprechen kann, dann ewig suchen woran das System krankt… Eigentlich weiß Linux doch was das Problem ist - da wäre es doch relativ leicht mit einem Befehl den letzten funktionierenden Systemzustand wieder herzustellen. Aber vielleicht überblicke ich die Probleme und Herausforderungen dabei auch nur nicht… :)

  • .... Für einen kleinen Heimanwender sicher viel zu aufwändig.

    Nein, das ist nicht aufwendig. OK "abschmieren" ist ein weites Feld. Ein System kann auch so "abschmieren", dass Tastatureingaben nicht mehr möglich sind bzw. die Ausführung eines cronjobs auch nicht mehr möglich ist.

    Aber Du könntest ein Script benutzen, das regelmäßig prüft ob der sshd noch aktiv ist, und wenn nicht, diesen wieder startet. Mit einem 2. cronjob/Script kannst Du regelmäßig prüfen, ob der PI das gateway (Router) noch erreichen (z. B. per arping) kann, und wenn nicht, dann den PI runter fahren oder den PI rebooten.

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  • Naja, für dich und andere Linux-Aficionados wäre das ein Leichtes, für mich als kleinen Heimanwender schon mit unüberwindbaren Hürden verbunden. Klar, wie das prinzipiell geht könnte ich objektorientiert beschreiben und Ähnliches hab ich auch in den Anfängen der objektorientierten Ära unter Windows unzählige Male selber programmiert. Aber ob ich die Syntax und Semantik unter Linux noch mal allumfassend verinnerliche - vermutlich altersbedingt eher doch nicht mehr… :)

  • Dass eine headless Raspi "abschmiert" ist nach meiner Erfahrung selten. I.d.R. wenn die SD Karte ihren Geist aufgibt.

    Ich betreibe mehrere Raspis bei mir headless und es ist schon ein paar mal ueber die jahre vorgekommen dass eine Raspi "abgeschmiert" ist weil die SD Karte defekt war. Dann habe ich das Backup von einem anderen Rechner auf eine neue Raspi gespielt und die neue SD Karte eingesteckt - die Raspi wieder gestartet - und gut war. Hast Du vor Deine Raspi einzumauern dass Du nicht mal den Netzstecker ziehen kannst, die SD Karte tauschen kannst und dann den Netzstecker wieder einstecken kannst :) ?

    Nun gut - ich sichere meine Raspis per nfs auf einer anderen Raspi die alle Backups aufnimmt. Du willst auf eine lokal angeschlossene USB Platte sichern. Dann musst Du eben vorher noch die USB Platte von der Raspi abziehen, in einen anderen Rechner stecken und von dort das Backup restoren. Das ist etwas umstaendlicher - aber auch kein Hexenwerk. Die Qualitaet Deine SD Karten wie die SD Kartennutzung bestimmt wie haeufig das auftritt. Bei mir kann ich sagen dass ca all 2-3 Jahre eine neue SD Karte faellig ist.

  • Ich hab für das System keine SD-Karte sondern auch ein SSD Laufwerk. Das Backup-SSD-Laufwerk soll das System-SSD-Laufwerk sichern.

    Bei mir hapert es schon daran das Backup-Laufwerk vernünftig zu mounten. Und zwar so, dass es auch einen wie auch immer gearteten Neustart des Raspi übersteht… Nicht dass es nicht geht - das eigentliche Problem sitzt ja hier vor dem SSH-Terminal:)

  • Ich hab für das System keine SD-Karte sondern auch ein SSD Laufwerk.

    Dann wird der Fall dass die SSD ihren Geist aufgibt noch seltener sein :)

    Das Backup-SSD-Laufwerk soll das System-SSD-Laufwerk sichern.

    Nur immer ein Backup oder mehrere Versionen? Dann muss je nach Backup was Du ziehen musst die Backup SSD groesser als die SSD des Systems sein.

    Und zwar so, dass es auch einen wie auch immer gearteten Neustart des Raspi übersteht

    Das ist nur ein Eintrag in der /etc/fstab :)

    Code
    cat /etc/fstab 
    proc            /proc           proc    defaults          0       0
    PARTUUID=c7a17837-01  /boot           vfat    defaults          0       2
    PARTUUID=c7a17837-02  /               ext4    defaults,noatime  0       1
    # Disks
    PARTUUID=07a4dd6b-3c1d-4bf4-b1e1-a8037bcb25c1    /seafile-data    ext4    defaults,noatime    0    2    
    PARTUUID=07a4dd6b-3c1d-4bf4-b1e1-a8037bcb25c1    /disks/pri    ext4    defaults,noatime    0    2    
    PARTUUID=201ef0e2-1a9e-485c-b782-74527c22a749    /disks/sec    ext4    defaults,noatime    0    2

    So sieht z.B. eine fstab auf meinem Seafileserver aus. Dort siehst Du dass es zwei verschiedene Disks gibt die immer beim Booten gemounted werden: /disks/pri und /disks/sec. /disks/pri wird noch zusaetzlich unter einem anderen Mountpoint bei mir gemounted.

    D.h. Du musst nur so eine Zeile fuer Deine Backup SSD eintragen und dann wird sie immer wieder nach einem reboot gemounted. Aber ... wenn die Raspi nicht mehr bootet weil das OS oder die SSD kaputt ist funktioniert das natuerlich nicht mehr :no_sad: Dann musst Du die USB Platte auf einem anderen System mounten und das Backup restoren.

  • Naja, für dich und andere Linux-Aficionados wäre das ein Leichtes, für mich als kleinen Heimanwender schon mit unüberwindbaren Hürden verbunden. Klar, wie das prinzipiell geht könnte ich objektorientiert beschreiben und Ähnliches hab ich auch in den Anfängen der objektorientierten Ära unter Windows unzählige Male selber programmiert. Aber ob ich die Syntax und Semantik unter Linux noch mal allumfassend verinnerliche - vermutlich altersbedingt eher doch nicht mehr… :)

    Erstell dir doch wie beschrieben einen Eintrag in der /etc/fstab Datei. Ich habe sogar mehrere Einträge für verschiedene Festplatten vorgenommen. Das ist kein Hexenwerk, kann man im Netz zusammen suchen und oberhalb meines Beitrages ist ja schon ein Beispiel aufgeführt.

    Meine fstab ist für den Zugriff von einem Mac aus optimiert (user_xattr,acl) und auf eine Partition einer ext. Festplatte sichere ich das System.

    Da sind einige Festplatten aufgeführt, die nicht unbedingt immer aktiviert sind. Der Grund ist, das ich unterschiedliche Festplatten für unterschiedliche Aufgaben manuell per mount-Befehl (sudo mount -a) aktiviere oder deaktiviere (mit umount /srv/icy1tb z. B.) und die ich nicht immer aktiviert haben möchte. Der Eintrag nofail in der fstab bewahrt mich vor Fehlermeldungen für Laufwerke, die ich nicht aktiviert habe.
    Solange die Kiste läuft geht das mounten auch via WLAN und Terminal vom iPhone aus, sofern die Festplatten in den ext. Gehäusen mit Strom versorgt sind.

    Das schöne am Raspi ist, das es Bastelware ist und man viele Projekte mit etwas Lesen von Dokumentationen selbst realisieren kann. Und wenn es nur dazu dient, Mediatheken von Macs über das Netzwerk (SMB) zu sichern.

  • Hmm, wenn ich jetzt noch wüsste was die einzelnen Parameter bedeuten… :)

    Muss danoch irgendwo ein nofail rein damit das System auch startet wenn die Platte einen Fehler hat oder nicht dran steckt?

    Sichern will ich nur die Sicherungen der einzelnen Programme die auf dem Raspi laufen - Homebridge und ioBroker. Die schreiben selber Sicherungen, aber eben auf die Systemplatte. Ich wollte die umleiten auf eine separate Platte um im Fall der Fälle die Sicherungen separat zu haben. Das sind nur ein paar MB, nichts Weltbewegendes. Die Platte ist mit 512 GB dafür sowieso völlig überbemessen. Ich hatte die aber noch hier rumliegen, von daher könnte ich die auch dafür verwenden. Da spielt die Schnelligkeit auch keine wirkliche Rolle.

    Edit - hat sich gerade mit dem letzten Beitrag überschnitten…

  • Hmm, wenn ich jetzt noch wüsste was die einzelnen Parameter bedeuten… :)

    Muss danoch irgendwo ein nofail rein damit das System auch startet wenn die Platte einen Fehler hat oder nicht dran steckt?

    man fstab :

    nofail do not report errors for this device if it does not exist.

    Also es gibt keine Fehlermeldung, wenn ich das am USB-Port angeschlossene Laufwerk (eine Festplatte im ext. Gehäuse) ausgeschaltet habe. Ist es eingeschaltet wird es gemountet.

  • Die Platte ist mit 512 GB dafür sowieso völlig überbemessen. Ich hatte die aber noch hier rumliegen, von daher könnte ich die auch dafür verwenden. Da spielt die Schnelligkeit auch keine wirkliche Rolle.

    Wenn Du noch eine zweite Raspi rumliegen hast kannst Du dies auch als NFS Server aufsetzen und dort Deine Platte anschliessen und die Backups dort ablegen. Wenn Du nur eine Raspi besitzt ist es vielleicht overkill - aber aus einer Raspi werden sehr schnell zwei und mehr :lol: ... und jede sollte gesichert werden. Und Du willst ja nicht an jeder Raspi eine dedizierte USB Platte anschliessen fuer ein Backup :shy:

  • Ich mache es kurz:

    Das ist nur ein Eintrag in der /etc/fstab

    D.h. Du musst nur so eine Zeile fuer Deine Backup SSD eintragen und dann wird sie immer wieder nach einem reboot gemounted.

    =O

    Muss danoch irgendwo ein nofail rein damit das System auch startet wenn die Platte einen Fehler hat oder nicht dran steckt?

    :thumbup: Absolut und unbedingt! Das hatte Dir ja in dem anderen Thread "das Genick gebrochen". ;)

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