3D-Druck und Brandschutz

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hallo Forum,

    kurze Frage zu euren Erfahrungen und Einschätzungen: Habt Ihr Brandschutzvorkehrungen für den Fall des unbeaufsichtigten Druckens getroffen? Gibt es hierzu empfehlenswerte Vorrichtungen/Systeme?

    Ich hätte die Möglichkeit, für langwierige Druckprojekte einen Drucker in meinem Büro am Arbeitsplatz zu positionieren und z. T. über Nacht drucken zu lassen. Da ist mir allerdings unter Brandschutzaspekten etwas mulmig bei der Vorstellung ...

  • Moin Herr Kaiser,

    ich habe mal, irgendwann, gelesen das das einigen Aufwand benötigt.

    Der Drucker sollte in einem belüfteten Gehäuse sein. Dann, in dem Gehäuse, einen Rauchmelder installieren. Der sollte dann so modifiziert sein, das ein Notsaus geschaltet wird.

    Darum drucke ich nur wenn ich da und wach bin...

    73 de Bernd

    Ich habe KEINE Ahnung und davon GANZ VIEL!!
    Bei einer Lösung freue ich mich über ein ":thumbup:"
    Vielleicht trifft man sich in der RPi-Plauderecke.
    Linux ist zum Lernen da, je mehr man lernt um so besser versteht man es.

  • Das ist in der Tat nicht ohne. Google mal nach thermal runaway protection. Es kommt auf die Firmware an, ob da MAXTEMP (verhindert Überhitzung über eine bestimmte Temperatur hinaus) und MINTEMP (kommt ins Spiel wenn ein Thermistor ausfällt und somit keinen Temperaturwert liefert) gesetzt sind. Das wäre schon mal ein Schritt zur Absicherung. Ansonsten halt nur unter Aufsicht drucken.

    Ergänzung: Überlege dir, ob du dem Printer nicht einen OctoPi gönnst. Octoprint bringt nämlich standardmäßig eine Warnmeldung, wenn die Firmware des Druckers keine thermal runaway protection implementiert hat. Gleichzeitig kannst du den Drucker dann per Cam auch aus der Ferne überwachen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Jackinho (6. Januar 2022 um 00:53)

  • Darum drucke ich nur wenn ich da und wach bin...

    Das ist sicher die sauberste Lösung. Stünden da nicht geringe Geduld und Selbstdisziplin im Wege. ;)

    Die Idee von Rauchmelder in Kombination mit einem Notaus finde ich gut. Müsste sich doch eigentlich per Raspi oder ESP leicht umsetzen lassen ...

    ... thermal runaway protection .... OctoPi

    Gute Stichworte! Werde mich da genauer einlesen.

    Mich würden auch automatische Löschsysteme interessieren. Für den Fall, dass es trotz Notaus vielleicht doch schon stärker brutzelt. Habe gerade den "Fire Ball" gefunden. Ich weiß aber nicht, ob die Folgeschäden, die durch die herbeigeführte Detonation entstehen, verhältnismäßig sind.

    Diese Variante finde ich da schon besser.

  • Das mit dem Brandschutz ist so ne Sache, vermutlich kann man hier viel Geld lassen für passende Maßnahmen.

    Für meinen Teil beobachte ich den 3D Drucker während des druckens via Web Cam und Octoprint. Zusätzlich habe ich mir Feuermelder im Raum installiert die miteinander verknüpft sind, sprich wenn einer los geht hat auch jeder in dem Haus was davon.
    Ein Notaus kannst du theoretisch via WLan Steckdose realisieren, allerdings bringt das nichts wenn das Teil schon in Flammen steht...

  • Darum drucke ich nur wenn ich da und wach bin...

    Sicherlich die sicherste Methode, aber wenn ich so zurück überlege, dass ich teilweise Druckzeiten >24h hatte und habe finde ich ist das nicht umsetzbar.

    Als "Brandschutz" setze (oder möchte) ich auf eine Kombination der bereits oben genannten Möglichkeiten.

    Bei mir kommt Marlin als Firmware zum Einsatz, welches die bereits erwähnte Funktion Thermal Runaway Protection unterstützt. Auch schon mal getestet indem ich die Heizpatrone ohne Hotend betrieben habe. Abschaltung erfolgte :thumbup:

    Als nächstes sendet Octoprint mir per Telegram alle 30 Minuten ein aktuelles Bild. Wenn man schläft zählt dies aber natürlich nicht als Schutz, wenn man unterwegs ist zumindest teilweise.

    Der Drucker ist bei mir an eine Shelly Plug S Steckdose angeschlossen, so ist es mir möglich den Druck aus der Ferne zu starten, oder eben auch hart zu beenden.

    Letztes Jahr fing ich an mir eine Ikea Table Einhausung zu bauen, mangels Zeit und Lust bin ich damit aber noch nicht fertig. Jedenfalls habe ich mir dafür auch einen Rauchmelder mit Relaiskontakt gekauft, welche ich in die Einhausung integrieren möchte und mit dem Relaiskontakt eine Abschaltung vornehmen.

    https://www.esylux.de/produkte/autom…ctor/er10018930

    https://www.esylux.de/produkte/archi…hoer/er10018923

  • Also bei einem Chinaböller solltest Du - falls Fachwissen vorhanden ist - die verlöteten Stromanschlüsse durch gekrimpte Stecker ersetzen.

    Im gewerblichen Umfeld würde ich das aber lieber eine Fachfirma machen lassen, wobei Du dann beim Preis aber gleich nen besseren Drucker kaufen kannst.

    3D Drucker sind in der Regel auch mit ner Kamera bestückbar, sofern ein kleiner Server per Raspi den Druck regelt.

    Hier sind Octoprint oder Repetier Server zu nennen aber das erfordert halt trotzdem Aufmerksamkeit.

    Oder Du druckst halt da, wo nix passieren kann, wenn das Ding abfackelt aber sicher nicht im Büro.

    ;) Gruß Outi :D
    Pis: 2x Pi B (Rente) / 1x Pi B+ (Rente) / 1x Pi 2 B (Rente) / 2x Pi 3 B (RaspberryMatic / Repetier Server) / 2x Pi Zero 1.2 (B. Lite) / 2x Pi Zero 1.3 (B. Lite) / 2x Pi Zero W 1.1 (B. Lite) / 1x Pi Zero 2 (mal so, mal so) / 1x Pi 3 B+ (Tests) / 1x Pi 4 B 4GB (BW Lite (Webserver)) / Pi 400 (BW) / 1x Pi 5 (BW) / 2x Pi Pico / 2x Pi Pico W
    Platinen: Sense HAT / HM-MOD-RPI-PCB / RPI-RF-MOD / PiFi DAC+ V2.0 / TV HAT / Pi 5 Kühler HAT
    Kameras: orig. Raspberry Pi Camera Module V1 & V3 / PS3 Eye

  • Wenn du wirkliche Sicherheit willst, bleibt dir nur ein Profi Drucker übrig. Ultimaker liefert zum Beispiel ein Zertifikat für den Unbeaufsichtigetn Dauerbetrieb mit. Das ist vor allem für die Versicherung interessant.

    Bei allen China Druckern gibt es immer eine gewisse usdicherheit. Aber auch da gibt es einige Möglichkriten. Beim Kauf solltest du darauf achten das der Drucker mit 24V statt 12V Steuerspannung läuft. Damit halbiert man pauschal gesagt, alle Ströme und senk damit das Risiko einer Überhitzung erheblich.

    Desweiteren wie schon angesprochen, die Verbinder der Leitungen mit Aderendhülsen bestücken. Die verlöteten Kontakte können sich mit der Zeit "entlöten".

    Je nach Drucker kann man die Schalter für das Heizbett und Hotend durch Relais oder besser MOSFETs ersetzen. Die halten hohe Ströme bessr aus, als die sehr kompakten Mainbards der Drucker.

    Zusätzlich dazu lasse ich meine Drucker nur laufen wenn jemand zu Hause ist und ich habe immer einen Feuerlöscher in dem Zimmer (ich habe aber auch generell immer min. zwei im Haus). Einen Rauchmelder sollte mittlerweile auch jeder haben, auch das Sichert im Brandfall eine kurze Reaktionszeit ab.

    Insgesamt ist das Brandrisiko aber überschaubar. In den Druckern sollte wenig sein, dass wirklich Feuer fängt. In der Regel brennt einfach ein Kontakt weg, stinkt und der Stromkreis ist unterbrochen. Trotzdem wird das Thema von den Meisten zu sehr vernachlässigt.

    Eine Fernüberwachung per Kamera bringt meiner Meinung nach nichts. Die Hat keiner Rund um die Uhr im Auge und aus der Ferne ist nichts mehr zu machen, sollte es wirklich brennen. Zudem ist es Feaglich ob du gleich die Feuerwehr rufst wenn die Kamera aus der Ferne nicht mehr erreichbar ist. Die kann nur Ausgefallen sein, oder die Bude ist abgebrannt.

    Ich habe auch in jedem Meiner Drucker eine Kamera. Aber eher zum Überwachen der Drucke, ob das Objekt noch Haftet und ob slles noch läuft wie es soll.

    Einmal editiert, zuletzt von agent47 (20. Februar 2022 um 06:06)

  • Danke für eure zahlreichen Beiträge! :)

    @ Hofei: hat der Shelly Plug S eigentlich auch eine Max-Power-Protection? Über den Shelly 1 PM habe ich das irgendwo gelesen. Wenn man da ein Limit einstellt, das eine Abschaltung veranlasst, wenn die üblicherweise vom Drucker im Betrieb gezogene Leistung überschritten wird, würde das die Sicherheit ja auch noch verbessern.

    Danke auch für den Hinweis auf rauchmeldergesteuertes Relais. Sehr gute Lösung!

    Kennt sich hier jemand mit der Verarbeitung von Gipskartonplatten aus? Die wären ja für die Auskleidung eines Druckerschrankes genial, weil die über die Freisetzung das enthaltenen kristallinen Wassers im Hitze- und Brandfall die Ausbreitung ver- oder zumindest behindern können. Üblicherweise werden die ja auf Latten geschraubt. Aber kann man die auch auf die Innenwände üblicher Schränke kleben?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!