Hallo!
Meine Nutzung eines Raspberrys verlief seit Jahren ausschließlich headless (nur Zugriff über SSH). So laufen bei mir im Moment drei Raspberrys, die verschiedene Aufgaben (Pihole, Docker, ioBroker, usw.) erfüllen. Das klappte bestens und zu meiner Zufriedenheit.
Da ich einen Pi4 mit 4GB RAM übrig hatte, habe ich mir ein Micro-HDMI-Kabel bestellt und heute das allererste Mal die Desktopversion runtergeladen, auf eine SD-Karte gespielt und installiert.
Meine Erwartung war grundsätzlich eine optisch ansprechende, frische moderne Weboberfläche, die Lust auf mehr macht, sowie ein gut nutzbares Linux-System.
Was habe ich bekommen:
Eine auf den ersten Blick altbackende Weboberfläche, die in ihrer Optik für 2022 und im Vergleich zu anderen Linux- und Windowssystemen grausam daherkommt.
Ok, habe ich mir gedacht, vielleicht ist es ja wenigstens nutzbar. Erst ein Neustart für die Grundeinstellungen, dann alle Updates, noch ein Neustart und dann habe ich ihn einfach mal 15 Minuten stehen lassen, damit sich Linux frisch sortieren kann. Danach bin ich querfeldein (aber nacheinander!) durch die Menüpunkte, Libreoffice, Zubehör, Spiele, Mail und am Ende den Browser. Dort einfach mal eine Nachrichtenseite angeklickt und 3 Verlinkungen als Tab geöffnet. Gleichzeitig habe ich mir über SSH die Last auf die SD-Karte, wie auf die CPU angeschaut. Er kämpft zwar wacker, aber wirklich Spaß macht es nicht.
Mein kurzes Fazit:
Als Desktopsystem (für mich) nicht nutzbar. Ich würde es eher als Notnagel für einen kurzen Moment ansehen, wenn der Haupt-PC defekt ist und man wirklich schnell eine Lösung braucht.
Als Headless oder Bastel-PC ist der Raspberry aber unschlagbar. Dafür werde ich ihn weiternutzen.