Nextcloud automatischer Fotoupload

  • Hi Leute,

    der Speicherplatz meines iPhone geht so langsam aber sicher zur Neige.

    Daher wollte ich mir mehr iCloud Speicher holen, aber musste dann feststellen, dass die Fotos nur gesichert werden, also in die Cloud kopiert werden. Wenn ich die Fotos auf meinem iPhone lösche, dann werden die auch automatisch aus der Cloud gelöscht.

    Mein Ziel ist es, Fotos aus der Foto App des iPhones in die Cloud zu kopieren, diese vom iPhone zu löschen (damit wieder mehr Speicher vorhanden ist) und die Fotos trotzdem online noch abrufen zu können. Quasi eine Art zusätzlicher Speicher.

    Nach ein bisschen Recherche wurde mir klar, dass mein Vorhaben nicht mit iCloud umsetzbar ist. Als gute Alternative habe ich Nextcloud gefunden.

    Nextcloud würde ich über meinen Raspberry PI mit einer alten HDD laufen lassen.

    Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit Nextcloud machen können? Ist das genau die Software, die ich für mein oben beschriebenes Vorhaben benötige?

    Freue mich über Rückmeldungen.

    Vielen Dank und liebe Grüße

  • Mahlzeit,

    prinzipiell kannst du das schon mit nextcloud tun. Eigentlich würde dir aber die iOS App PhotoSync reichen und ein kleiner FTP-Server auf dem pi/NAS der die Bilder entgegen nimmt… die App kostet zwar 3-4 Euro, begleitet mich aber seit Jahren zuverlässig und synct alle Bilder/Videos auf diversen iOS Geräten.

    Grüße M.

  • Photosync synchronisert die Bilder/Videos vom iOS-Device z.B. auf einen lokalen FTP-Server. Du kannst danach die Bilder auf dem iOS-Device löschen, die gesicherten Bilder bleiben auf dem FTP-Server erhalten. Andersherum kannst du nicht mehr benötigte Bilder aus dem Backup auf dem FTP-Server löschen und PhotoSync synchronisert diese nicht nochmal drüber ... Neben einem FTP-Server kannst du auch viele andere Ziele definieren, ebenso ist ein AutoUpload oder auch eine Schnellübertragung möglich. Wenn du die Bilder wieder sichten magst, ginge das z.B. mit der Documents APP von readdle.

    Nextcloud stellt im Gegenzug diverse Dienste (Kalender, Kontakte, Speicher ...) zur Verfügung. Installation und Administration gehen mit etwas Einarbeitung gut zur Hand, läuft auch auf einem pi3/pi4 ganz gut. Über die Nextcloud App kannst du deine lokalen Bilder zum Nextcloud-Server sichern. Wenn du dir die Bilder anschaust, lädt die Nextcloud-App die Daten vom Server und kann sie hier auch wieder dauerhaft cachen, somit wird der Speicherbedarf (solange du keine Bilder/Videos unter iOS löscht) ungefähr verdoppelt (1x unter iOS und 1x unter der nextcloud APP). Schau dir mal 2-3 Videos von nextcloud an bzw. teste die Photosync APP ... du siehst sehr schnell die unterschiedlichen Einsatzzwecke. Ich nutze beides, zum synchronisieren der Bilder jedoch PhotoSync, Nextcloud stellt div. Dokumente zur Verfügung, ebenso erfolgt hier die Synchronisation von Kalender+Kontakten mit dem iOS-Device.

    Ohne tiefgreifende Netzwerkkenntnisse sollten beide Lösungswege nur im internen Netzwerk angeboten werden. Falls du von außen diese Dienste nutzen möchtest, empfehle ich dir den Einsatz eines selbstgehosteten, lokalen VPN Servers (openvpn, wireguard ...). Bitte niemals diese Dienste von außen per Portfreigabe zur Verfügung stellen.

    Grüße M.

    3 Mal editiert, zuletzt von Micky (23. August 2022 um 13:57)

  • Danke für die Infos.

    Leider bin ich noch immer nicht richtig schlau daraus geworden.

    Photosync würde meine Fotos aus der Foto App automatisch auf einen FTP Server schicken. Danach könnte ich die vom iPhone löschen und die sind noch immer auf dem FTP vorhanden, richtig?

    Die anderen Dienste von Nextcloud sind ja erstmal uninteressant. Hier gehts nur um Fotos und Videos. Aber im Prinzip macht doch Nextcloud das gleiche wie Photosync (wie ein paar Zeilen vorher von mir beschrieben) oder nicht?

    Die Cloud soll im internen Netzwerk angeboten werden, aber warum nicht die Dienste von außen per Portfreigabe zur Verfügung stellen? Das wird doch idR von allen so gemacht, die eine eigene Cloud aufsetzen?

  • Leider bin ich noch immer nicht richtig schlau daraus geworden.

    Photosync würde meine Fotos aus der Foto App automatisch auf einen FTP Server schicken. Danach könnte ich die vom iPhone löschen und die sind noch immer auf dem FTP vorhanden, richtig?

    Die anderen Dienste von Nextcloud sind ja erstmal uninteressant. Hier gehts nur um Fotos und Videos. Aber im Prinzip macht doch Nextcloud das gleiche wie Photosync (wie ein paar Zeilen vorher von mir beschrieben) oder nicht?

    Die Cloud soll im internen Netzwerk angeboten werden, aber warum nicht die Dienste von außen per Portfreigabe zur Verfügung stellen? Das wird doch idR von allen so gemacht, die eine eigene Cloud aufsetzen?

    1) korrekt, die Bilder/Videos bleiben auf dem FTP-Server (Beispiel) erhalten, auch wenn diese auf dem iPhone gelöscht werden. Wenn du die Bilder vom FTP-Server auf dem iphone betrachten möchtest, brauchst du eine APP mit der du dich mit dem Storage/FTP-Server verbinden kannst (z.B.. documents) --> die Bilder/Videos liegen damit nicht mehr lokal auf deinem iPhone, belegen also auch keinen Speicher

    2) nicht ganz, nextcloud app (=iPhone) und nextcloud server (=raspi) halten die Daten synchron. Um die Bilder/Videos zu betrachten, werden die Bilder durch die Nextcloud-App vom Nextcloud-Server geladen, belegen also auch weiterhin Speicher auf deinem iPhone. Du kannst anschließend zwar den Cache der Nextcloud-App leeren, dann müssen die Bilder aber beim Betrachten erst wieder vom Nextcloud-Server abgerufen werden, was z.B. bei Videos auch durchaus etwas dauern kann

    3) Nein, das wird nur von denen gemacht die keine Ahnung haben oder es ihnen einfach egal ist.. Eine Portfreigabe auf deine inhouse-Cloud am Router öffnet Tür und Scheunentor für jeden außerhalb deines Netzwerkes. Wer solche Dienste von außen zugänglich macht, muss sich intensiv damit auseinandersetzen wie man diese Dienste bzw. sein privates Netzwerk vor Angreifern schützt. Ebenso gehört die Pflege/Aktualisierung und das regelmäßige Kontrollieren der Logfiles dazu. Von daher die allgemeine Empfehlung solche Dienste mit dem jetzigen Wissensstand nur im lokalen, eigenen Netzwerk anzubieten und wenn doch ein Zugang von außen gewünscht ist, dies ausschließlich über einen lokalen VPN-Server (kann auch auf dem gleichen raspi laufen) zur Verfügung zu stellen.

    P.S: Alternativ zu nextcloud, kannst du dir auch noch seafile anschauen. Prinzip ist das Gleiche wie bei nextcloud, nur mit dem Unterschied dass sich seafile ausschließlich auf das synchronisieren von Daten/Bilder/Videos konzentriert und die Synchronisation deutlich schneller abläuft.

    Einmal editiert, zuletzt von Micky (23. August 2022 um 15:09)

  • Wenn Du auf dem Telefon die Nextcloud App installierst, kannst Du natürlich Bilder von einem oder mehreren Ordnern auf dem Telefon in einen Ordner auf dem Nextcloud Speicher synchronisieren. Auch kannst Du angeben, ob in der Quelle die Datei nach der Übertrgung gelöscht wird.

    Die Kommunikation von und mit der Nextcloud kann, und sollte man, via SSL verschlüsseln. Findet sich auch in diesem HowTo: Nextcloud mit Apache2, MariaDB, PhpMyAdmin und Letsencrypt

  • WiSo reicht die Verschlüsselung wenn ich Nextcloud mit dem von dir verlinkten HowTo installiere? oder sollte man noch mehr machen?

    Für mich persönlich reicht das so. Regelmäßig die beteiligten Systeme aktualisieren ist für mich selbstverständlich.

    Du bestellst vermutlich auch in Webshops, dort wird auch mit SSL-Verschlüsselung gearbeitet.

  • Für mich persönlich reicht das so. Regelmäßig die beteiligten Systeme aktualisieren ist für mich selbstverständlich.

    Du bestellst vermutlich auch in Webshops, dort wird auch mit SSL-Verschlüsselung gearbeitet.

    Mir wurde geraten, auf keinen Fall die lokale Cloud mittels Portfreigabe bzw. Weiterleitung für "ausserhalb" zugänglich zu machen.

    Man sagte mir, bitte auf jeden Fall einen VPN zwischenschalten.

    Jetzt schreibst du: mach das mit SSL Verschlüsselung.

    Ich weiß jetzt nicht, was besser ist, da ich mich Null auf dem Gebiet auskenne.

  • Für mich persönlich reicht das so.

    Die SSL Verschlüsselung (https) hat nichts mit den geöffneten Ports zu tun.

    Wenn du deine Haustür öffnest, kannst du deinen Rechner ruhig anketten oder anders sichern..... Durch die offene Haustür kann trotzdem jeder rein.

    Man sagte mir, bitte auf jeden Fall einen VPN zwischenschalten.

    Das ist die beste Lösung.

  • Wenn man eine Cloud bei einem Hoster mietet, hat man auch nur https bzw. Port 443. Da ist nichts anders als bei mir oder bei einem anderen zuhause. Und dort kommt niemand auf die Idee ein VPN zu nutzen um eine Website per https aufzurufen.

    Nebenbei will ein VPN auch ordentlich aufgebaut und gepflegt werden. Die SW muss auf beiden Seiten, Server und Client aktualisiert werden.

  • Also ich nutze VPN und Nextcloud. Bissl Abstriche in der Geschwindigkeit muss man machen, aber war mir in der Beziehung egal.

    "Nur" ein Port nach aussen offen (natürlich kein Standartport) , die Verbindung klappt wunderbar , das war mir das wichtigste.

    Das läuft bei mir seit 8 Monaten und ich bin Zufrieden.

    ~*~ Es tat NiVEA als beim ersten Mal ~*~

    - Das Leben ist Entscheidungen...Der Tod ist Entschieden -

  • Also ich nutze VPN und Nextcloud. Bissl Abstriche in der Geschwindigkeit muss man machen, aber war mir in der Beziehung egal.

    "Nur" ein Port nach aussen offen (natürlich kein Standartport) , die Verbindung klappt wunderbar , das war mir das wichtigste.

    Das läuft bei mir seit 8 Monaten und ich bin Zufrieden.

    Wow das klingt super. Kannst du bitte eine Anleitung schicken nach der du das komplette Projekt aufgesetzt hast?

  • Bei mir hatte das halt gleich Funktioniert und wenn was gleich klappt ist mein Motto dann "Never Touching Running System".

    Ich schau mal ob ich das noch finde.

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