Pi - Stromversorung: Powerbank u. zusätzlich noch ein PV-Solarpanel

  • Hallo Community:)


    ein neues kleines Winterprojekt seht vor der Tür: hab hier noch eine paar Rpi3 rumliegen - und seit längerem schweben mir ein paar Projekte vor - davon auch welche als "Off-Grid" - denn dazu eignet sich ein Pi besonders gut. Er braucht vergleichsweise wenig Energie - kann mit Akku oder ggf. einem kleinen Solarpanel betrieben werden. Dass aber dann hier die Energie auch immer ausreicht, dass also der Betrieb "stabil" ist - ist wohl einiges an Vorüberlegungen notwendig - und deshalb hier dieser Thread:


    Meine Frage ist: Kann ich meinen Rasphberry 24/7 mit einem Solarpanel und einer - sagen wir mal - 5000-mAh-Powerbank mit Strom versorgen? Oder anders gefragt - wie groß muss das PV-Panel sein um in diesem "Energie-Versorgungskonzept" eine gute und hinreichende Rolle zu spielen?

    Also ein kl. Off-Grid Projekt in der Planungsphase:

    Am Anfang denk ich über die stabile Stromversorgung nach: Was, wenn ich die Powerbank nachladen will mit einem PV-Solar modul: Wie groß muss dieses Panel denn sein!?

    Erste Annahmen: Es ist ja so: Wenn ich den Akku nicht aufladen kann, läuft der RPi nicht länger als 5 oder 6 Stunden. Für die verbleibenden 18 Stunden des Tages sind wir also darauf angewiesen, dass alles stabil u. robust genug läuft, also sowohl der RPi stabil läuft als auch ggf. noch genug "Energie-Reserven" da sind, um den Akku für die nächsten 6 Stunden aufzuladen ...

    Habt ihr hier Erfahrungswerte - sowas schon mal gemacht?

    Ansatz: Also ich denke, am Anfang muss ich ermitteln, wie viel Strom der Pi überhaupt benötigt, um einen ganzen Tag lang durch zu laufen,
    Also ich brauch am Anfang eine Überschlagsmässige Abschätzung von Stromverbrauch, Ladeanforderungen und Solarleistung; Damit kann ich dann bestimmen ( oder abschätzen ) wie groß das PV-Solar panel werden soll(te)?

    Habt ihr Erfahrungen mit Stromversorgungen, die ein PV-Panel mit einbeziehen, und zwar so, dass der Betrieb auch über Dauer gewährleistet ist. Besonders interesssiert mich im Moment wie groß das PV Panel sein sollte.


    Freu mich von euch zu hoeren!

    VG:)

    Raspi und IT-Fan

    Edited 2 times, last by prien (December 13, 2024 at 11:23 PM).

  • Pi - Stromversorung: Powerbank u. zusätzlich noch ein PV-Solarpanel? Schau mal ob du hier fündig wirst!

  • Da kann man ja erst mal Google und den Taschenrechner bemühen.

    Der Pi 3b braucht im Leerlauf ca. 1 Watt, unter Last bis zu 3 Watt oder mehr. Nimmt man mal 2 Watt an, liegt der Verbrauch in einem Monat also bei 31x24x2 = 1,5 KWh. Ein übliches 2-qm-Solarpanel für 100-150 € hat 400 Wpeak und erzeugt jährlich ca. 320 KWh Strom - den größten Teil davon allerdings im Sommer. Im Dezember nur etwa 1% des Jahresertrages, also ca. 3,2 KWh. Theoretisch würde also ein halbes Solarmodul ausreichen.

    Der tägliche Stromverbrauch des Pi wäre 24 h x 2 Watt = 48 Wh. Nehmen wir 12 Volt Akkuspannung, dann entspricht das einer Kapazität von 4 Ah - das ist überschaubar. Allerdings müsste man auch über die Runden kommen, wenn es mal tagelang bewölkt ist. Da würde ich schon mal mindestens das Dreifache veranschlagen. Dazu kommen Laderegler und sowas... Also recht aufwändig. Unberücksichtigt sind dabei alle Verluste beim Laden/Entladen, Spannungswandeln usw. und außerdem ggf. noch ein Monitor oder sowas...

    Im Sommer hast du dann zeitweise 20 mal mehr Strom, als du brauchst...

    Die Frage ist, was du denn mit dem Ding dann eigentlich machen willst. Der Pi ist für viele Akku-/Solar-Anwendungen schlicht das falsche Gerät. Zu komplex, zu viel Stromverbrauch, zu teuer. Am Ende gehts oft um simple Aufgaben, die man mit einem Mikrocontroller mit einem Bruchteil des Aufwandes lösen kann (Bewegungsmelder, Kontakt- und Sensorüberwachung, einfache Kameraaufgaben, Anzeigen mit e-Ink-Displays, usw.).

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    Edited once, last by Gnom (December 13, 2024 at 11:59 PM).

  • Ich habe im Gartenschuppen acht LiFePO4-Akkus mit 100Ah (sind eher ~80Ah) in Reihe und 4 Solarpanele a 100 Watt (kommen eher ~75 Watt raus).

    Damit kommt der Pi Zero über den Winter, seitdem ich zwei der Solarpanele auf einen 2-3 Meter hohen Pfosten gestellt habe, um auch bei niedrig stehender Sonne zumindest Nachmittags noch ein bisschen Strom zu bekommen.

  • Hallo u. guten Morgen Gnom, hallo Fred0815:)


    vorweg: vielen Dank für eure rasche Antwort. :thumbup:


    Das ist echt klasse. Eure Antworten - sie ist sehr hilfreich - und ja: die Erwägungen zu der Effizienz eines Pis - auch sehr plausibel


    Also ich hab hier eben noch ein paar Pis liegen. Klar - mit nem ESP 32 oder einem Pico 2 W kann man das vllt. stromsparender machen.


    Aufgabe: ich will eine kl. Wetterstation machen - die im Garten steht - off-grid. Sie soll Daten dann senden - u. wenn inaktiv dann möglichst
    wenig Energie verbrauchen. M.a.W. ist mir da dann auch ein Powermanagement wichtig.
    insges. wollt ich mich bei diesem Projekt halt auch grundsätzl. mit dem Thema "off-Grid" und all den Anforderungen damit beschäftigen

    Da kämen dann auch die folgenden Überlegungen noch... - hinsichtlich der Energie-Versorgung:

    Solar-Laderegler: Ein MPPT-Laderegler maximiert die Effizienz und schützt die Powerbank vor Überladung.
    Puffer für Schlechtwettertage: Wie du, Gnom, ja auch oben schreibst ist die PV-Energie höchst schwankend: Grad in Winterzeiten mit weniger Sonnenstunden ist die Ausbeute des Solar-Panels geringer - das leuchtet ein. Da könnte ich - um hier zu "puffen" einen größeren Akku zu nutzen (mit einer etwas größeren Kapazität .. ggf. 10 000 mAh), damit man dann halt mehrere Tage ohne direkte Sonne überbrücken kann.
    Und dann, käm hier noch wie bereits oben schon angesprochen, eine (Betriebs-)Optimierung - etwa so, dass man jeweils die aktive Zeit des Pi
    so einrichtet (oder sagen wir, verkürzt) dass der Pi halt nur zu bestimmten Zeiten Daten sendet (im Sinne von Cron-Jobs z.B.)

    Also - dieses Projekt das ist für mich eine Sache, bei der ich an verschiedenen Stellen dazulern - um auch Efahrungen zu sammen - auch noch für andere "Off-Grid"-Projekte.

    Zusammenfassend - die Aufgabe, Daten aus dem Wetter zu efassen, u. dann zu senden - die würd z.B.ein ESP32 auch schaffen - mit weniger Energie-Verbrauch. Aber für mich ist das auch ein LernProjekt - wo ich an verschiedenen Feldern dazulern...


    Euch noch einen schönen Tag.

    viele Grüße Prien:)

    Raspi und IT-Fan

    Edited 2 times, last by prien (December 14, 2024 at 9:59 AM).

  • Ich habe im Gartenschuppen acht LiFePO4-Akkus mit 100Ah (sind eher ~80Ah) in Reihe und 4 Solarpanele a 100 Watt (kommen eher ~75 Watt raus).

    Damit kommt der Pi Zero über den Winter, seitdem ich zwei der Solarpanele auf einen 2-3 Meter hohen Pfosten gestellt habe, um auch bei niedrig stehender Sonne zumindest Nachmittags noch ein bisschen Strom zu bekommen.

    8 x 3,2 V / 100 Ah?

    Und das wären mehr als 2 KWh - der Pi-Zero-Strombedarf selbst unter Last für 6 Wochen... Und 400 € allein für die Akkus?

    Und selbst das läuft nur mit Müh' und Not?

    Oh, man kann hier unliebsame Nutzer blockieren. Wie praktisch!

  • 8 x 3,2 V / 100 Ah?

    Und das wären mehr als 2 KWh - der Pi-Zero-Strombedarf selbst unter Last für 6 Wochen... Und 400 € allein für die Akkus?

    Und selbst das läuft nur mit Müh' und Not?

    Nö, läuft ganz gut. Im Sommer läuft damit auch der Kühlschrank an einem 24-Volt-600-Watt-Wechselrichter

    Ich habe auch noch 3 weitere Panele 100 Watt und Akkus mit 4 x ich glaube 200Ah oder mehr und 12-Volt-3000-Wattwechselrichter, damit lade ich den Akku vom Ebike und lasse einen Lüfter gegen die Luftfeuchtigkeit laufen, bisschen übertrieben, aber man nimmt, was rumliegt.

    Ich habe auch noch 32 x 100 Ah LiFePO4, die dann als 16 x 200Ah und einem 48-Volt-Wechselrichter betrieben werden, der kann dann dauerhaft (bis der Akku leer ist) 4000 W liefern.

    Da brauche ich aber noch ein paar Solarzellen mehr, weil ich nur noch 4 Stück über hatte.

  • prien: Wenn du ein Radrennen fahren willst, nimmst du dann auch eine BMW K 1600 GTL, baust den Motor aus, machst Tretkurbeln dran und fährst los?

    Der Pi ist für sowas wie eine Wetterstation absolust das falsche Gerät. Selbst wenn es dir nur um den Lerneffekt geht - such dir eine andere Anwendung. Die Wetterstation kannst du mit nem ESP und einer Batterie oder einem kleinen Akku realisieren - dafür brauchst du nicht hunderte Euro für Akkus, Laderegler, Solarpanel usw. ausgeben.

    Die Rechnerei oben macht ja eigentlich deutlich, dass man sowas nur macht, wenn es absolut unvermeidbar ist. Und was willst du dabei lernen? Wie man ein ineffizientes System baut? Mach das Ganze mit einem µC, schraub den Energiebedarf runter, so weit es nur geht und dann nimm einen kleinen Akku und ein kleines Solarmodul. Wenn du das hinbekommst, hast du mindestens genauso viel gelernt. Und im Zweifel ist es dann eine einfache Übung, das gleiche 30 mal größer und teuerer zu bauen, wenn das mal wirklich nötig ist.

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  • Eine Wetterstation kann man prima mit einem ESP32 und einem BME280 o.ä. bauen, da reicht eine LiFePO4-Zelle.

    Meine beiden ESP32 messen alle 30 Minuten, schicken die Daten per WLAN an die MariaDB und legen sich dann wieder schlafen.

    In Grafana sieht das dann so aus:

    Nicht über den Peak wundern, nachmittags scheint die Sonne auf das schwarze Kästchen, in dem der BME280 sitzt.

  • hallo Gnom hallo Fred0815:)


    vielen Dank für Eure Beiträge!!


    @ Gnom - ja klar deine Ideen u. Erwägungen, die leuchten ein. Mir gehts eben auch darum aktiv in off-grid-Dinge und die damit verbunden Themen wie

    a. wie krieg ich eine Stabile Energieversorgung hin - unter welchen Bedingungen läuft das Projekt noch - "stabil".

    b. Mit welchen Möglichkeiten kann, sollte ich arbeiten, Batterie, Akku. ggf noch Solar: wie sind alle in einem Zusammenwirken

    c. was für Möglichkeiten hab ich mit einem Powermanagement- - und den ideen die ganze Anordung zeitflexibel arbeiten zu lassen so wie du Fred das beschreibst oder via Cron-Job eben, oder dann und wann das in den Sleep zu schicken

    Zusammengefasst - ich will halt auch Erfahrungen sammeln .

    Dass der Pi3 da - in diesem Falle - und für die Aufgabenstellung nicht die beste Wahl ist - das leuchtet mir ein.

    Quote

    Der Pi ist für sowas wie eine Wetterstation absolust das falsche Gerät. Selbst wenn es dir nur um den Lerneffekt geht - such dir eine andere Anwendung. Die Wetterstation kannst du mit nem ESP und einer Batterie oder einem kleinen Akku realisieren - dafür brauchst du nicht hunderte Euro für Akkus, Laderegler, Solarpanel usw. ausgeben.


    danke - ich hab auch noch ein paar esp32 hier liegen.

    Deine (Eure) ideen und Erwägungen die leuchten ein. ... Vielen Dank


    Und ja - ich kann den Pi 3 ja noch für andere Zwecke, wo er besser passt einsetzen u. für die Wetterstation - dann mit einem ESP32 (zum Beispiel ) aufbauen..


    Danke euch Beiden!!!:)

    update: habe für das Thema noch einen ziemlich interessaten Thread gefunden:

    Titel: hat-is-the-power-consumption-of-pico-w-and-competitors-for-wireless-iot-devices

    What is the power consumption of Pico W and competitors for wireless IoT devices?
    Does someone have numbers on the power consumption of the Pico W, i.e. the new version of the Pico with Wifi capabilities (and maybe how it compares to…
    raspberrypi.stackexchange.com


    It seems you are looking at the standard values for the PI Pico, plus the documented values for the CYW43439 Wifi/BT module that can be found in section 17 of the document found at

    https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-CYW43439-Single-Chip-IEEE-802.11-b-g-n-MAC-PHY-Radio-with-Integrated-Bluetooth-5.0-Compliance-AdditionalTechnicalInformation-v03_00-EN.pdf?fileId=8ac78c8c7ddc01d7017ddd033d78594d


    Schönen Abend noch. vg:)

    Raspi und IT-Fan

    Edited once, last by prien (December 14, 2024 at 5:32 PM).

  • Guten Morgen lieger Devil_P :)


    vielen vielen Dank auch für dein Posting - deine Rückmeldung.

    Quote

    prien: vielleicht magst Du https://www.birdweather.com/birdnetpi installieren,

    dann hat der Pi was zu tun 8o und du lernst nebenbei auch noch etwas über die Vogelwelt :thumbup::)

    Gruß DP

    Danke schön! Sehr guter Hinweis - toller Link


    Viele Grüße u. euch allen einen schönen Tag.


    Prien ;):)


    Update: Denk halt:Wenn man den Raspi (pi 3,4, 5 oder Pico resp Zero) mobil macht, eröffnet sich geradezu eine ganze Welt voller Möglichkeiten, aber es ist eine gewisse Herausforderung – und die Verwendung von Batterien (oder eine Powerbank oder vllt. noch ein PV-Modul, das ich dann hinzuschalte) als Energiequelle ist der Schlüssel zu dieser Mobilität, erfordert aber Planung.

    Nun, ich überlege immer noch, welche Batterietypen hier eine Rolle spielen:

    Hmm: Ich versuche, in die Übersicht über die Verwendung von Batterien für Raspberry Pi-Projekte "einzusteigen" und hier ein Überblickswissen
    anzueignen: Das, so denke ich, sollte dann ggf. auch übertragbar werden, so dass ich die Themen u. Einsichten um die das hier geht,

    Batterien haben eine begrenzte Kapazität und ihre Spannung kann beim Entladen abnehmen, was möglicherweise zu einem schlechten oder, sagen wir, instabilen Betrieb des Raspberry Pi führt.

    Frage: Welche Arten von Akkus (typen) gibt es - die sich für den Raspberry Pi? Welche sind geeignet:

    a. Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion) und Lithium-Polymer-Akkus (LiPo).

    b. Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH).

    c. Blei-Säure-Batterien

    nun - die o.g. Typen, die unterscheiden sich ziemlich. Was meint ihr denn!?
    Gibt es noch weitere - welche würden sich hier noch eignen!?

    Raspi und IT-Fan

    Edited once, last by prien (December 28, 2024 at 1:45 PM).

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