Mondbilder mit HQ Kamera

  • Für den in ein paar Tagen erwarteten Vollmond habe ich am 05.03.2025 einfach mal die Ausrüstung auf die Terrasse geschleppt, um ein paar Versuchsbilder des Mondes aufzunehmen.

    Ich habe ein paar alte Fotoobjektive, die ich an der Kamera nach und nach ausprobieren möchte. Hier kam ein ca. 45 Jahre altes Novoflex-Schnellschussobjektiv mit 400mm Brennweite zum Einsatz.
    Ich konnte einen C-Mount-Adapter an das Novoflex-Bajonett fischen, so dass der Anschluss kein Problem war. Schnellschuss ist natürlich nicht, der ganze Kram aufs Stativ und dann aus dem Pi die Bilder auslösen.

    Richtig schwierig ist es, den Mond überhaupt zu finden. Man dreht an den Stativknöpfen, aber wegen der Parallaxe ist es echt schwer, den Mond ins Bild zu bekommen.

    Nunja, letztlich ging das doch, hier zwei Bilder, die unbearbeitet so aus dem Pi kommen. Beim ersten war es noch hell, das zweite bei beginnender Dunkelheit, aber nur 10 Minuten später.

    Und was man kaum glaubt, der Mond bewegt sich rasend schnell.
    Man hat kaum aus der Vorschau wieder gewechselt, um ein Bild zu schießen, da hat er sich schon quer durch den Ausschnitt bewegt.

    Daten: Blende 11 und Iso 400 vorgegeben, der Pi hat dann die Zeit festgelegt.

    Zum Objektiv: https://kameramuseum.de/objekte/novofl…-mm-zweilinser/ (Ich habe die bessere 3-linsige Version)

    Grüße
    Gerhard


  • Hallo Gerhard,

    schöne Fotos.

    Mond Vor- und Rückseite. ;)

    Beschäftige mich auch wieder mit einer Canon R10 und div. Objektive. Macht richtig Spaß. Einen Pi5 mit Cam3 und Hailo liegt auch hier vor.

    Würde mich über mehr Informationen zum deinem Projekt freuen. Anschluss vom Pi an das Kamerasystem. Wurde Python angewendet?


    Schöne Grüße vom Rhein:)

    Kurt

    Raspberry P1 - P5

    Pi1 x 2, Pi2 x 2, Pi3 x 2, Pi3+ Max2play, Pi 400 x1, Pi4 1GB Picochess DGT Board,

    Pi5 8GB x 1 sowie Pi5 4GB - Home Assistant (Sonoff+IKEA Sensoren+Cam)

    Edited once, last by kurt_rasp_2012: Fehler: es muss Cam3 heissen (March 12, 2025 at 1:37 PM).

  • Im Moment ist das noch alles "Handarbeit". Der Pi ist an die HQ-Kamera geschraubt, damit ich nicht noch mehr lose Teile habe.

    Ein ganz normales Fotostativ (ein stabiles aus Holz) trägt Pi, HQ und das Objektiv. Letzteres ist klar das schwerste und sperrigste Teil.

    Auf dem Tisch dann ein USB-Hub, an dem ein 15" LED-Schirm, Tastatur, Maus und eine SSD angeschlossen sind.
    Bedient wird das Stativ per Hand, deswegen die Sucherei nach dem Mond...

    Fotos habe ich einfach über die Konsole geschossen. Einen permanenten Preview, wenn es dann ok war, schnell das Fenster zumachen und ebenfalls aus der Konsole Fotos gemacht. Um nicht immer alles tippen zu müssen geht das über copy and paste.

    Nervig ist die Pause, die der Pi macht, bevor das Bild geschossen wird. Das Attribut "immediate" bringt leider nichts, es dauert 5-6 Sekunden.

    Was ich mir noch wünschen würde, das wäre ein Programm, das eine Oberfläche zeigt, auf der man wählen kann, ob man ein Video, ein Foto oder timelapse aufnehmen möchte. Außerdem sollten "Stellrädchen" oder Wahlboxen o.ä. die verschiedenen Attribute anbieten. Also z.B. ob man gain festlegen will oder auf auto lassen möchte, Auflösung, Dateiformat RAW oder jpg, bei Video die Framerate, den Dateinamen mit einem Rumpfnamen ergänzt um entweder timestamp oder auswählen von 01-99 usw. Wenn man das im jeweiligen "Fenster" ausgewählt hat, dann per Knopfdruck sozusagen den kompletten Befehl ausführen lassen. Und man bleibt im Programm für die nächsten Bilder.

    Ich habe mich noch gar nicht mit der Programmierung befasst, aber so doll schwierig stelle ich mir das gar nicht vor. Da könnte dann Python ins Spiel kommen.

    Mit mehr Ausrüstung könnte man natürlich auch die Suche nach dem Mond irgendwie programmieren, zwei Motoren steuern, möglichst gradgenau, das müsste ja machbar sein. Teleskope können das ja auch nachführen. Aber dafür mache ich es wahrscheinlich zu selten, da suche ich ihn manuell.

  • Mal die watschelnde Ente eingespannt:
    Raspberry Astrofotografie at DuckDuckGo

    Und das gefunden:

    Teleskop - PushTo für Dobsons selber bauen - PCPointer.de
    Dobson-Teleskope können mit einem PushTo-Kit nachgerüstet werden, um Himmelsobjekte mit Apps wie Sky Safarie schneller aufzufinden.
    www.pcpointer.de

    So ganz habe ich den Artikel noch nicht durchgelesen,
    aber einen Encoder zu verwenden ist eine ziemlich interessante Idee (Massenware).

    MfG

    Kürgen

  • Für den in ein paar Tagen erwarteten Vollmond habe ich am 05.03.2025 einfach mal die Ausrüstung auf die Terrasse geschleppt, um ein paar Versuchsbilder des Mondes aufzunehmen.

    Naja, der Vollmond ist eigentlich mit der langweiligste Mond für gezoomte Fotos. Da hast Du kaum Schattenwürfe. Interessanter ist da wohl die erste und letzte Hälfte, wo es lange Schatten gibt (wenn ich mich recht erinnere) und der unregelmäßige Übergang zwischen beleuchtet und unbeleuchtet begeistert.

    Richtig schwierig ist es, den Mond überhaupt zu finden.

    Mmh, wenn man sich eine Art Kimme/Korn (fast) parallel zur Kameraachse zum (vor)einrichten anbringt, sollte man relativ schnell ihn finden. Und wenn man das Bild Kamerabild noch spiegelt, ist man beim Nachkorrigieren auch noch sicherer.

    Und was man kaum glaubt, der Mond bewegt sich rasend schnell.

    Jepp. Ich zitiere mal aus einem Forum:

    Pi mal Daumen bewegt sich der Mond gegenüber dem Fixsternhimmel mit ca. 1/30 der Geschwindigkeit desselben in Relation zum Beobachter auf der Erdoberfläche (360° in 1 Tag/1 Monat).
    Der Mond "bewegt sich" in ca. 2 min um seinen eigenen Durchmesser weiter. Mit siderischer Nachführung sind es ca. 60 Minuten, also 3600 Sekunden. Wenn Du den Monddurchmesser mit 500 Pixeln auflösen willst, kannst Du in diesem Fall 3600/500 = ca. 7s belichten, ohne daß die Aufnahme stark unscharf wird.

    Nachtrag: Die Brennweite geht hier über die Pixelzahl bezogen auf den Monddurchmesser in die Rechnung ein und muß nicht gesondert berücksichtigt werden.

    Ich weiß, das es für den Fixsternhimmel Nachführungen gibt (von leicht teuer bis horrend teuer). Ob es das was für den Mond gibt, keine Ahnung. Ich vermute mal, wenn ja, dann sehr kostenintensiv.

    Nervig ist die Pause, die der Pi macht, bevor das Bild geschossen wird. Das Attribut "immediate" bringt leider nichts, es dauert 5-6 Sekunden.

    Vielleicht fehlt noch ein Parameter, damit Du kannst mit immediate wirksam wird. Evtl. mit -t experimentieren (nehme ich für Zeitraffer). Der Wert sollte nicht zu klein sein, da in der Zeit der Autofocus und die Belichtung ermittelt wird. Oder so ähnlich.

    Code
      -t [ --timeout ] arg (=5sec)          Time for which program runs. If no units are provided default to ms.

    Ich verwende für Nachtaufnahmen (z.B. Zeitraffer Mondaufgang) folgende Einstellung (Intervall: 3s):

    Code
    rpicam-still -v0 -n --shutter 3010000 --gain 16 --awbgains 1,1 --immediate --denoise off --mode 2028:1520 -o $dateiname

    Wobei bei --shutter die Maximum exposure time zu beachten ist. Für die HQ liegt diese bei 670.74s (Hardware Specification). Die Angabe bei --shutter sind µs.

    Ich denke, es ist eh besser kürzere Belichtungszeiten zu nehmen und die Bilder zu stacken.

    Fotos habe ich einfach über die Konsole geschossen. Einen permanenten Preview, wenn es dann ok war, schnell das Fenster zumachen und ebenfalls aus der Konsole Fotos gemacht. Um nicht immer alles tippen zu müssen geht das über copy and paste.

    C&P? Das klingt, als ob Du den RPi mit X betreibst. Da wären zwei X-Terminals besser, einer mit dem Befehl für eine Vorschau zum Suchen und Ausrichten und ein Terminal, der dann den Befehl fürs Auslösen enthält. Mit ALT+TAB zwischen die Terminals wechseln und Cursor Hoch um den vorherigen Befehl wieder auszuwählen.
    Wenn Du vorhast, das öfters zu machen, dann würde ich ein kleines Skript schreiben, womit das effizenter geht. Falls Du kein X hast und über ssh auf den RPi zugreifst, würde screen oder tmux zum Wechsel zwischen zwei Terminals hervorragend geeignet sein.

    Was ich mir noch wünschen würde, das wäre ein Programm, ...

    Tja. Selber schreiben. Wenn keine Programmierkenntnisse vorhanden sind, sieht es natürlich schlecht aus.

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