Ubuntu 25.04 (Desktop)

  • Hallo an Alle und besonders an die Wenigen, die Ubuntu auf dem Raspi nutzen ;)

    seit dem 17.04.25 ist Ubuntu 25.04 Desktop raus - die Version für den Raspi war sogar noch vor der AMD64-Desktop-Version verfügbar.
    Natürlich gibt es defintiv auch Ressourcenschonendere Desktops als den Gnome, nur die sind max. für den 4er als Image verfügbar - wenn überhaupt (???) bisher ein Flavor den Raspi mit 25.04 per vorinstalliertem Image unterstützt.


    Installation:
    Ich habe Ubuntu 25.04 sowohl auf dem 5er (8GB und 16GB) mit NVMe-SSD als auch auf dem 4er (4GB) mit SD-Karte installiert. Zuerst auf dem 5er mit SSD, danach auf dem 4er mit SD - beim 4er dachte ich zuerst, die SD wäre kaputt - längere Zeit einen schwarzen Bildschirm anzustarren ohne in den Panikmodus zu schalten, muss man schon drauf haben (ich gestehe, ich hab ne steile Lernkurve hingelegt).
    Der neue Installer ist meiner Meinung nach ganz nett - besser als die früheren, aber noch nicht perfekt. Eine echt gute Verbesserung wäre es, die Uhrzeit manuell im Setup anpassen zu können (siehe Probleme)


    Geschwindigkeit:
    booten dauert immer gefühlt zu lange, das ist bei Ubuntu leider Programm. Wer also Raspberry Pi OS gewohnt ist, wird da schon enttäuscht.
    Auf dem Desktop ist Ubuntu 25.04 gefühlt (etwas) schneller als die Vorgängerversionen - wobei es auch in dieser Version flackernde Mauscursor gibt (unter Wayland - X11 verwende ich nicht mehr).
    Auf dem 5er mit (neuerdings) einer 1TB Samsung 990 EVO M.2 NVMe bin ich so weit zufrieden - klar, der 5er kommt nicht mit meinen AMDs-Laptops mit, aber das verlange ich gar nicht.
    Mit FullHD-Auflösung ist es ganz okay - denke, 4k wird sich wieder leicht negativ auf die Performance auswirken.
    Auf dem 4er macht Ubuntu einfach keinen wirklichen Spaß - finde ich jetzt. Aber es ist nicht mehr ganz so gemütlich wie früher.


    Probleme:
    da der Raspi in der Regel nicht ganz synchron mit dem Hier und Jetzt lebt, scheitert die Sprachaktualisierung beim Installieren - natürlich ohne Fehlermeldung. Auch im Nachgang kann man zwar das deutsche Sprachpaket nachinstallieren und auswählen, der Desktop blieb bei mir grundsätzlich "Neudeutsch". Tastatur war sofort korrekt und Länderformate konnte ich einstellen.
    In der Datei "~/.config/user-dirs.locale" "de_DE" statt "en_EN" einzutragen, brachte nichts; erst in der Datei "~/.pam_environment" die beiden ersten Zeilen:
    LANGUAGE DEFAULT=en
    LANG DEFAULT=en_US.UTF-8
    auf
    LANGUAGE DEFAULT=de
    LANG DEFAULT=de_DE.UTF-8
    umzustellen brachte die erhoffte Besserung. Danach "sprach" der kleine Tyrion (Gnome) mit mir, wie es sich gehört - Deutsch...
    Aber: die Benutzerunterverzeichnisse wurden zwar auch "eingedeutscht", die Daten, die ich vorher reinkopiert hatte, musste ich aus den englischen Unterverzeichnissen manuell verschieben


    "Pimp my Gnome":
    Leider kann ich den Gnome-Desktop ohne Extentions nicht gebrauchen (was wiederum nervt, weil jede Extention ein potentielles Sicherheitsrisiko darstellt). Das Schöne: mit den Extentions kann ich den Desktop in beiden Welten (x86 und ARM) gleich "schön" gestalten, mit all den Informationen wie Temp, CPU, RAM, Lüfterdrehzahl und den kleinen Helferlein wie Zwischenablage, Lock-Tasten, ...
    Firefox lass ich als Snap, und kopier mir einfach aus dem Snap-Ordner einer anderen 25.04-Installation das firefox-Verzeichnis rüber, bevor ich den das erste Mal starte - schneller kann ich einen Browser gar nicht einrichten ;)
    Überhaupt sind unter Linux in Rekordzeit rund 320GB und 52k Dateien auf den neuen Datenträger rüber gezogen (je nach Speed der Schnittstelle), rund 50 Programme neu und ein paar deinstalliert, und damit mein System fast komplett fertig eingerichtet. Das fasziniert mich immer wieder an Linux, wie schnell das komplette Einrichten geht.


    Wunschliste:
    Das preinstalled Image ist btw auch einer meiner größten Kritikpunkte: vorinstalliertes Image X/ - ich wünschte, es gäbe eine Option, bei der man das OS genauso installieren könnte wie in der Intel/AMD-Welt, mit individueller Partitionierung, damit man den Datenträger nicht jedes Mal komplett platt machen muss...


    Fazit: <3
    Wenn man so wie ich auf allen PCs und Raspi's das gleiche OS haben will, ist Ubuntu durchaus eine Überlegung wert.
    Sicherlich sind die anderen Desktops auch interessant: Budgie, MATE, Cinnamon, KDE, LXQT, Xfce, Unity, ... - nur leider gibt es die nicht als fertiges Image für den kleinen Raspberry Pi.

    Andererseits - das Raspberry Pi OS mag vielleicht nicht so bequem sein, aber es bietet eben seine ganz eingenen Alleinstellungsmerkmale. <3

    ---

    Alles ist relativ - ob in dieser oder deiner Welt :biggrin:

  • Mmh, ich habe Ubuntu schon eine Ewigkeit nicht mehr ausprobiert, wohl weil da Gnome als 'erstes' als Windowmanager benutzt wird und es mich davor graust. Ich habe zwar bei mir auch so ein Schwergewicht als Desktop installiert (KDE - weil ich ein paar KDE-Programme mag und benutze), aber den sehe ich genau einmal - da wird dann Fluxbox installiert und ich habe nach ab und anmelden eine zappellosen schlichten Desktop.

    Was mich interessieren würde, ist, wieviel höher der Ressourcenverbrauch an RAM, Rechenleistung gegenüber sagen wir mal LXQT ist? (ohne Browser).
    Mir ist ein fetter Desktop gefühlt schon zu verlangsamend; von dem ganzen Müll, den man alles abschalten muß, um relativ ungestört arbeiten zu können mal abgesehen.

  • Zuerst mal noch ein Nachtrag zu der Ländereinstellung beim Installieren:
    wenn der Raspi erst mal ne korrekte Zeit hat und man danach die Installation anstösst, läuft alles wie erwartet, sogar die Userverzeichnisse sind korrekt benannt.

    Bergwichtel da der Performance-Unterschied zwischen Gnome und MATE schon ordentlich ist, sollte dieser zu LXQT noch einen Ticken größer ausfallen. Der Gnome-Desktop auf dem 4er macht einfach keinen Spaß - egal, welche Distro.

    LXQT auf Ubuntu-Basis wäre schon ein kleines Träumchen, muss man derzeit noch mit viel Handarbeit nachinstallieren und dann läuft der Desktop auch (derzeit noch) unter X11.

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    Alles ist relativ - ob in dieser oder deiner Welt :biggrin:

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