DHT22 Sensor massiv ungenau

  • Servus,

    in meinem Projekt Notfallbox möchte ich in der Zukunft mit GPIO-Sensorik arbeiten. Zum Testen - und weil es meine ersten Anforderungen sind - habe ich mir einen 5er Pack DHT22-Sensoren bestellt. Nun habe ich einen solchen angeschlossen, und lese mit einem simplen einfachen Python-Script den passenden GPIO aus.

    Nun zeigt sich aber, dass der DHT22 zwar die Temperatur korrekt anzeigt (im Vergleich mit einem Temperatur-/Feuchtigkeitsdatenlogger) - aber in Sachen Feuchtigkeit massiv lügt - und mal eben eine Differenz von schlappen +15 bis +20% zum realen Feuchtigkeitswert aufzeigt.

    Ist der DHT22 nun defekt? Oder muss ich einen entsprechenden Korrekturfaktor später in mein Script (bin erst einmal nur am testen) selbst einpflegen?

    Bitte jetzt nicht am Python-Script aufhängen. Es ist wie gesagt nur ein Test und wird später anders gelöst.

    Aber es geht nun einmal darum, dass es doch schon einen Unterschied macht, ob in einem Gehäuse 50 oder 70% Luftfeuchte ist ;)

    Any ideas?

    Danke, Guido

    Edited once, last by DJ1NG (July 4, 2025 at 10:33 AM).

  • Hallo,

    wenn ich es richtig gesehen habe, dann bietet die Bibliothek keine Möglichkeit Korrekturen/Offsets anzugeben.
    Dass die Bibliothek nicht mehr gepflegt wird und man `format` schöner schreiben kann, behalte ich dann wie gewünscht für mich :P

    Ich habe noch im Hinterkopf, dass der Sensor im Allgemeinen nicht gut sein soll. Dazu müsstest du hier im Forum ein paar Erfahrungen finden.


    Grüße
    Dennis

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  • Nun zeigt sich aber, dass der DHT22 zwar die Temperatur korrekt anzeigt (im Vergleich mit einem Temperatur-/Feuchtigkeitsdatenlogger) - aber in Sachen Feuchtigkeit massiv lügt - und mal eben eine Differenz von schlappen +15 bis +20% zum realen Feuchtigkeitswert aufzeigt.

    Er lügt nicht, er schätzt sehr großzügig. Da der Sensor keinen Drucksensor enthält, was zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit genauso wichtig ist wie die Temperatur, kann er gar keine relative Luftfeuchtigkeit ermitteln.
    Vermutlich schätzt er aufgrund einer Tabelle die Luftfeuchtigkeit.

    Geflunkert wird beim Marketing. Er hat zwar einen Sensor für Temperatur und für Feuchtigkeit. Was verschwiegen wird, daß das zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit nicht ausreicht.
    Der unzureichend wissende Käufer zieht die falschen Schlüsse und das Marketing hat sein Ziel erreicht.

    Edit:
    Etwas Literatur dazu: Feuchtegenauigkeit entmystifiziert: Was Sie für exakte Messungen wissen müssen

  • Aber nur mal als Vergleich, die Ausgabe des DHT22 im Vergleich mit meinen drei Datenloggern, welche normalerweise in meiner Wohnung verteilt arbeiten:

    Interessant. Schätzeisen mit drei Schätzeisen des gleichen Herstellers vergleichen (Luftdruck wird da mit Sicherheit auch nicht beachtet, weil ja sonst der sicherlich mit angezeigt werden würde).
    Ein altes analoges Hygometer (mit Frauenhaar) könnte man evtl. zum groben Kalibrieren einsetzen. Die waren relativ genau. Aber wer hat sowas noch.

    Ich nutze hier hier seit ca. einem Jahr einen BME680 und ich halte die Werte für zweifelhaft, aber Trends sind gut zu erkennen.
    Die Temperatur mußte ich im Skript korrigieren, da sie zu hoch angezeigt wurde ('Kalibriert' mittels einem besseren Meßgerät)
    Zum Luftdruck kann ich nicht viel sagen (ich verwende den lokalen Druck, nicht den berechneten Isobarendruck)
    Die rel. Luftfeuchtigkeit kann ich teilweise überhaupt nicht nachvollziehen. Zumindest steigt sie, wenn ich das gekochte Essen auftische.
    Und der Raumklimasensor - naja, für Überwachung ist er tauglich, man sollte nur die Werte nicht interpretieren wollen.

  • Bergwichtel

    leider kann ich dir nicht ganz folgen.

    Da der Sensor keinen Drucksensor enthält, was zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit genauso wichtig ist wie die Temperatur, kann er gar keine relative Luftfeuchtigkeit ermitteln.

    Ich verstehe dich so dass der momentane Luftdruck zur Bestimmung der relativen Luftfeuchte von entscheidender Bedeutung ist. Da ich davon noch nie etwas gehört habe, bin ich deinem Link

    Etwas Literatur dazu: Feuchtegenauigkeit entmystifiziert: Was Sie für exakte Messungen wissen müssen

    nachgegangen. Dort steht:

    Quote

    Der Gesamtgasdruck wird bei den üblichen Messungen der relativen Luftfeuchtigkeit normalerweise nicht berücksichtigt.

    Daraufhin hab ich mich auf die Suche begeben um herauszufinden was jetzt richtig ist, habe ehrlich nicht viel verwertbares gefunden und habe am Ende mal mal die KI befragt:

    Quote

    ich möchte mit einem handelsüblichen Sensor von Sensirion die Luftfeuchte messen. Jemand hat mir gesagt, dass der Luftdruck bei der Messung eine Rolle spielt. Kannst du mir sagen wie groß der Einfluss des Luftdrucks auf das Messergebnis ist, und hast du eine quantitative Formel dazu?

    Antwort:

    Würdest du dem zustimmen?


    Noch eine Frage:

    Geflunkert wird beim Marketing. Er hat zwar einen Sensor für Temperatur und für Feuchtigkeit. Was verschwiegen wird, daß das zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit nicht ausreicht.

    Also ich halte Sensirion für eine seriöse Firma, deren Sensoren (SHT2x, SHT3x, SHTC3, SHT4x) ich seit über 10 Jahren (gerne) verwende. Ich kenne die Datenblätter fast auswendig. Aber über Luftdruck habe ich dort noch nie was gelesen. Was hat ein Datenblatt mit Marketing zu tun?

  • Nimm besser einen SHT31 oder einen BME280. Der DHT22 ist ein Schätzeisen.

    Genau. SHT4x ist hier zu empfehlen, hat eine geringfügig bessere Spec. als der SHT3x. Die Berechnungsformel für die relative Feuchte steht genau beschrieben im Datenblatt. Sensirion hat eine Bibliothek auf Github. Kauft auf keinen Fall billige Chips vom Chinesen, die funktionieren zwar, sind aber nicht vertrauenswürdig.

    Der DHT22 war vor 12 Jahren schon obsolet, ich hatte immer Aerger damit. Einen defekten DHT22 hatte ich mir aufgehoben, ein Jahr oder so liegen gelassen und nochmal probiert. Plötzlich zeigte er wieder vernünftige Werte an.

    Bei meinen Projekten ist schon lange kein DHT22 mehr drin.

  • Ich verstehe dich so dass der momentane Luftdruck zur Bestimmung der relativen Luftfeuchte von entscheidender Bedeutung ist.

    Das hast Du richtig verstanden. Allerdings habe ich beim Schreiben leider das Adjektiv 'entscheidend' verwendet, was bei absoluter Feuchte relevant ist, aber bei der relativen Feuchte eine geringere Rolle spielt (in meiner Höhenlage spielt sie stärker rein).

    und habe am Ende mal mal die KI befragt:

    Würdest du dem zustimmen?

    Entschuldige bitte, aber Zeugs von der sogenannten KI lese ich prinzipiell nicht.

    Also ich halte Sensirion für eine seriöse Firma, … Aber über Luftdruck habe ich dort noch nie was gelesen. Was hat ein Datenblatt mit Marketing zu tun?

    Ich habe mich auf keiner Firma bezogen sondern eher, wie ein Artikel beworben wird. Und da fällt das ein oder andere Detail schon mal weg. Im Grunde liegt es am Käufer selbst, wenn er sich unzureichend informiert.
    Da bei der relativen Luftfeuchtigkeit in geringer Höhe der Luftdruck kaum eine Rolle spielt (das ist ja jetzt geklärt) wird die rel. Luftfeuchte anhand des Feuchte- und Temperatursensors berechnet. In #9 verweist Du ja darauf.

    Danke für die Richtigstellung und die Auffrischung meiner Synapsen.

  • Entschuldige bitte, aber Zeugs von der sogenannten KI lese ich prinzipiell nicht.

    Das verstehe ich gut und respektiere das natürlich. Kannst du mir daher eine Formel geben (oder einen Link) wie man den aktuellen Luftdruck korrekt in der Berechnung der relativen Feuchte berücksichtigen kann? Ich finde leider nix Konkretes, immer nur qualitative Kommentare.

    Ach ja, eine Frage habe ich noch:

    Ein altes analoges Hygometer (mit Frauenhaar) könnte man evtl. zum groben Kalibrieren einsetzen. Die waren relativ genau.

    Inwiefern können analoge Hydrometer "relativ genaue" Daten liefern? Verstehe ich das richtig dass du ein "altes" analoges Hydrometer (welches den aktuellen Luftdruck nicht messen kann, jedenfalls nach meinem Verständnis) verwenden würdest um einen top-modernen Chip zu kalibrieren, der den aktuellen Luftdruck ebenfalls nicht in die Berechnung mit einfließen lassen kann ? Was ist denn der Vorteil?


    PS (1) zum Thema KI: vor 30 Jahren gabs viele Leute die mit "diesem sogenannten Internet" nichts anfangen konnten, es gab ja das Fax. Vor 15 Jahren gabs viele Leute die kein Smartphone brauchten, sie hatten ja einen Blackberry. Das verstehe und respektiere ich.

    PS (2) wieder was gelernt (ich dachte es sind Pferdehaare):

    Quote

    Besonders geeignet zur Verwendung in Hygrometern sind blonde Frauenhaare, da diese besonders fein sind. Dabei reagieren diese bei einer Luftfeuchtigkeitsveränderung um 10 % mit einer Längenänderung von im Mittel 0,25 %.

  • Kannst du mir daher eine Formel geben (oder einen Link) wie man den aktuellen Luftdruck korrekt in der Berechnung der relativen Feuchte berücksichtigen kann?

    Leider nein. Da ich mir vor ca. einem Jahr einen BME680 zugelegt hatte, hat mich da besonders die Sache mit der Luftgüte interessiert und habe mich beim Hersteller Bosch umgesehen. Das war mir dann recht schnell zu hoch und ob die da die Ermittlung der rel. Luftfeuchte mit beschrieben haben, weiß ich nicht mehr. War eh überfordert.
    Habe gerade mal kurz bei Wikipedia die Seite zu Luftfeuchtigkeit überflogen. Einige Formeln, aber das gesuchte konnte ich beim überfliegen nicht finden. Evtl. muß man da ein 'bischen' kombinieren.

    Inwiefern können analoge Hydrometer "relativ genaue" Daten liefern?

    Hygrometer (Haarhygrometer), nicht Hydrometer. Bei den Wikipediaartikel steht auch etwas zur Kalibrierung.

    Zu PS(1) Der Grund für die Ablehnung von AI-Geschwaffel ist bei mir, das die AI nicht versteht, was sie von sich gibt und das alles nur auf statistischen Verfahren beruht (das allerdings erstaunlich gut). Bei inhaltlichen Schlüssen scheitert sie gnadenlos (außer sie kennt die Fragestellung und die Antwort).
    Ein simples Beispiel (denke Dir selbst eines aus, damit Du sicher bist, das die AI es nicht kennt):
    Ein Mann soll hingerichtet werden. Der Henker gibt sich großmütig und sagt: Sage mir einen Satz und wenn er der Wahrheit entspricht, wirst Du gehenkt. Falls der Satz aber eine Unwahrheit enthält, wirst Du geköpft.
    Der Mann denkt einen Moment nach und sagt: Ich werde geköpft. Der Henker mußte ihn lebend laufen lassen.
    Die AI versteht nicht warum. Kann sie auch nicht, da sie den Inhalt nicht versteht.
    Davon abgesehen halte ich AI für ein gutes Werkzeug. Und wie bei jedem Werkzeug, gibt es immer wieder Menschen, die das mißbrauchen. Das ist aber eine andere Geschichte und die gehört hier nicht her.

    Zu PS(2):
    Pferdehaare sind es bei Violinenbögen (Violine als Oberbegriff für diese Art von Instrument)

  • Zu PS(1) Der Grund für die Ablehnung von AI-Geschwaffel ist bei mir, das die AI nicht versteht, was sie von sich gibt und das alles nur auf statistischen Verfahren beruht (das allerdings erstaunlich gut). Bei inhaltlichen Schlüssen scheitert sie gnadenlos (außer sie kennt die Fragestellung und die Antwort).
    Ein simples Beispiel (denke Dir selbst eines aus, damit Du sicher bist, das die AI es nicht kennt):
    Ein Mann soll hingerichtet werden. Der Henker gibt sich großmütig und sagt: Sage mir einen Satz und wenn er der Wahrheit entspricht, wirst Du gehenkt. Falls der Satz aber eine Unwahrheit enthält, wirst Du geköpft.
    Der Mann denkt einen Moment nach und sagt: Ich werde geköpft. Der Henker mußte ihn lebend laufen lassen.
    Die AI versteht nicht warum. Kann sie auch nicht, da sie den Inhalt nicht versteht.
    Davon abgesehen halte ich AI für ein gutes Werkzeug. Und wie bei jedem Werkzeug, gibt es immer wieder Menschen, die das mißbrauchen. Das ist aber eine andere Geschichte und die gehört hier nicht her.

    Ki wird niemals über das Triviale hinauskommen, mit Ausnahme Menschen messen ihr Bedeutung bei. Und die Chancen dazu stehen nicht schlecht, denn Religiöse glauben alles was sie in ihrem Glauben bestärkt und viele sind Medienreligiös.

    Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit :)

  • Zur Frage inwieweit der Luftdruck die ***relative*** Luftfeuchte beeinflusst, habe ich im Internet keinerlei Formeln gefunden die diesen Zusammenhang beschreiben. Bergwichtel kann mir in dieser Richtung auch nicht weiter helfen. Die Antwort von ChatGpt empfand ich dahingehend klar und verständlich.

    Ich habe mich dann noch an einen Thread des Ex-Users Andreas erinnert, der jedenfalls von diesem Thema jede Menge Ahnung hat (wohl auch beruflich bedingt). Auch in diesem Beitrag beschreibt er die ***relative*** Luftfeuchte als unabhängig vom Luftdruck. Wo der Luftdruck allerdings durchaus eine Rolle spielt ist bei der Berechnung des Taupunkts. Hier der Link:

    https://forum-raspberrypi.de/forum/thread/48095-raumentfeuchtung-theoretische-grundlagen/?postID=436852#post43685

  • Post by Rasp-Berlin (July 9, 2025 at 9:18 AM).

    This post was deleted by the author themselves: mit Folgebeitrag zusammengefasst (July 9, 2025 at 9:26 AM).
  • Die Formeln in der Wikipedia bei der Luftfeuchte stehen, sind die Formeln, die für die Berechnung der absoluten Luftfeuchtigkeit benötigt werden.

    Hierbei ist die aktuelle Temperatur und die relative Luftfeuchte die wichtigsten Grundlagen, bei der Temperatur gibt es aber dann noch ein paar Korrekturfaktoren.

    Edit:
    Etwas Literatur dazu: Feuchtegenauigkeit entmystifiziert: Was Sie für exakte Messungen wissen müssen

    Diese Literatur bezieht sich nur auf deren Sensoren, und wie der Korrekturfaktor eingestellt wird, der in dem im Sensor verbauten µProzessor eingestellt wird.

    So auch die aussage, das der Luftdruck und die Temperatur sich auf die relative Feuchte auswirken.

    Besonders auf die relative Feuchte wirkt sich die Temperatur aus, da Luft, je wärmer sie wird, mehr Wasser aufnehmen kann. Und diese Kurve ist nicht linear, es wird aber gewünscht, dass diese Daten linear sind

    Computer ..... grrrrrr

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