Brainstorming: Für Blinde ein MediaCenter/Dateibrowser bauen

Hallo Leute,

eigentlich brauche ich keine Hilfe, aber ich nehme die gerne an. Ich wollte euch nur meine Gedanken für dieses Projekt vorstellen und nach konstruktiver Kritik fragen. Es geht um ein MediaCenter für Blinde. Hintergrund: Mein Onkel ist mit 85 Jahren blind geworden, er ist geistig noch voll auf der Höhe, tut sich aber schwer mit Medienkonsum. Lösungen für Blinde habe ich nach einer Recherche als nicht befriedigend empfunden.

Mein minimal Ziel:

- Radio Streamen

Danach:

- Auf Hörbücher zugreifen

Nice to have:

- YouTube Browser

- E-Mails schreiben mit Text to Spech und Spech to Text

- Ein Webinterface, damit Freunde und Familie, Medieninhalte und Links auf dem Gerät ablegen können.

Mein Fähigkeiten umfassen ein wenig 3-Druck, Lasercutten, CAD, Arduino, Webdesign und ein bisschen Python. Ich sehe die Herausforderungen dieses Projekts einigermaßen gelassen, seit ich weiß dass die KI brauchbare Software schreiben kann.

Ich will auch mit diesem Projekt einen Blog auf meiner Webseite starten um alles zu dokumentieren und Nachahmung zu fördern. Ich sehe dieses Projekt als nettes Hobby, und mein Plan ist bis jetzt in dieses Projekt täglich 10 Minuten zu investieren.

Meine Überlegungen bis Heute:

Im Kern geht es um einen Drehknopf mit guter Haptik und Anschlag. Die Position des Knopfes sollte gut ertastbar sein und die Position des Knopfes über eine Sprachausgabe auf Tastendruck abzufragen sein. Vielleicht braucht es auch pro Drehknopf zwei Taster, einen für die Sprachausgabe und einen für das Setzen des Wertes. Drehencoder finde ich für diese Aufgabe schwierig, weil ich es für wichtig halte das die Knöpfe immer ihre eingestellte Position kennen, also auch nach Stromlosigkeit. Ich denke daran einen Knopf mit 10 Kontakten plus Masse an einem Arduino anzuschließen und diesen dann über I2C mit dem Pi Daten austauschen lassen. Mit I2C habe ich schon ein wenig Erfahrung gesammelt.

Radio streamen:

Der Betriebsmodus wird auf Radio gestellt. Dialer 1 und Dieler 2 fragen vorbelegte Radiostationen zwischen 0 und 99 ab. Ganz einfach.

Hörbücher hören:

Betriebsmodus Medienbrowser, über die Dialer die Position des Hörbuches im Dateibrowser abfragen und dann das Hörbuch anhören, am besten natürlich an der Stelle anfangend wo es zuletzt aufgehört hat.

Mein Aufgabe die ich Moment lösen möchte:

Wie mache ich den Schalter. Wie gesagt, einen Drehencoder halte ich für schwierig. Mechanische Schalter für diese Aufgabe liegen bei 20,-€ und mehr. Dieses Teil selbst zu bauen halte ich für nicht so abwegig. Ich darf einen Lasercutter mitbenutzen, da kann man Teile aus Presspappe ruckzuck ausschneiden und eine Idee habe ich auch schon. Ich denke, ich werde 10 Schraubenpaare in einem Halbkreis anordnen, auf jedem Schraubenpaar kann dann ein Kugellager einrasten das über eine Achse so Zeigermäßig alle 10 Schraubenpaare abfahren kann. Ich hoffe Kugellager leiten Strom.

Und jetzt frage ich euch nach euren Überlegungen und Anregungen.

Grüße,

gutschy

Hi FSC830,

vielen Dank für deinen Link. Witzigerweise war mir die Existenz dieser Schalter voll bewusst, wenn auch für 30 Jahre, mangels Notwendigkeit, nicht in meinem Gedächtnis. Ein Dialog mit Grok vor ein paar Tagen, hat mir tatsächlich wirklich nur übelst teure Schalter vorgestellt plus noch ein paar ausgewachsene Fantasien. Aber gut, lag auch vielleicht an meinem Dialog, einen Schalter mit einem möglichst gutem taktilen Feedback zu beschaffen.

Jetzt braucht dieses Schalter nur eine verbesserte Haptik, das ist aber kein Problem.

Ich werde berichten.

Hi Fliegenhals,

danke für den Link, habe dazu noch dieses Video gefunden.

Adriane Vortrag

Ist interessant, vor allem als Dateibrowser. Mal schauen ob ich mir das mal auf den Rechner mache. Hab jetzt unter SUSE kein Paket gefunden um es mir so mal drauf zumachen. Aber gut, ne Knoppix Installation werde ich noch hinkriegen.

Zum Glück macht es mein Radio nicht überflüssig, weil ich hab da wohl echt bock drauf.

Mein Onkel kann gut mit Computern, und wenn ich ein normales Keyboard mit ein paar 3D-Druck teilen besser tastbar mache, wird es bestimmt benutzbar für ihn.

Hi Fliegenhals,

hab mir das jetzt auf einen Stick gezogen und getestet. Hat mich leider nicht überzeugt. Das booten in den Adriane Modus ist schiefgelaufen. Hab da leider keinen Nerv mich da durch zu frickeln, vor allem weil Knoppix anscheinend ohne Probleme startet. Adriane konnte ich von der Konsole starten, wenn auch ohne Sprachausgabe. Fand es nicht intuitiv genug. Konnte zum Beispiel das Mailprogramm nicht über Escape verlassen, nur mit q. Vielleicht sollte man da sich noch reinarbeiten, aber wenn es mich schon nervt möchte ich es keinem 85 jährigen zumuten. Ich halte ehrlich mein Konzept mit den Drehschaltern für das bessere, natürlich nicht für das produktivere. Aber es sollte halt für den gelegentlichen Nutzer intuitiv sein. So zumindest meine Theorie. Aber Danke für deinen Input.

Quote from Flexibel

Ob der Drehschalter wirklich das richtige ist, bei Änderungen tut man sich sehr schwer damit.

Hi Flexibel,

Die Drehschalter bekommen natürlich eine Tastbare Skalierung. Dank dem Lasercutter kann ich mich da haptisch echt austoben. Also die Stellung der Schalter braucht am ende gar nicht mehr abgefragt werden.

Das mit dem iPhone ist ein guter Einwand. Ich benutze Android, versuche dahingehend waren nicht sehr erbaulich. Mal schauen ob ich mal einen Vertrag für ein 16ner mache, aber das ist eher Wunschdenken.

Wenn es am Ende gutes W-Lan Radio wird, das wäre halt schon was, und da ging die Reise mit los. Quasi Blindentaugliche Radios waren bis jetzt eher enttäuschend.

Quote from Fliegenhals

Das eigentliche Problem die fehlende Zeit, je komplexer das Ganze wird, umso länger wird es dauern bis es funktionstüchtig jemanden eine Hilfe ist.

Wie gesagt, ich setze da auf die KI. Ich schreibe derzeit Programme für Arduinos, das klappt ganz gut. Und weil der Pi so eine hohe Verbreitung hat, hoffe ich auf gute Unterstützung für das Projekt. Die Kombi Pi und Python stimmt mich halt optimistisch. Für Python bringe ich nur die Basics mit, aber Code lesen ist vielleicht eine meiner Stärken, weil Coden schon seit 20 Jahren mein Hobby ist, wenn auch ohne nennenswertes Niveau, da immer nur sehr sporadisch.

Hi hyle,

Drehencoder falle direkt raus. Hatte ich oben schon beschrieben. Ein Poti wäre eine Überlegung, aber durch meine Erfahrung mit I2C finde ich letzteres die bessere Lösung. Bei Tastern oder Schaltern braucht es wieder eine Schaltkulisse, also ein Taster geht rein, ein anderer Schalter geht raus. Da sind Drehschalter wirklich einfacher zu händeln.

Zu aller erst werd ich mal nur einen Drehschalter mit einem Nano herstellen und dann mit I2C und dem Pi rumprobieren.

Dein Button Vorschlag geht leider an meinen Bedürfnissen vorbei.