Booten nach StromUnterbrechung nicht mehr möglich

  • Liebe Raspberry-Community,
    ich habe seit kurzem ein gravierendes Problem mit meinem RPi4b 8GB. Er kann das BS/OS nicht mehr laden/starten.

    Hintergrund:

    Es kommt gelegentlich von, daß eine App 'rumzickt'. Das konnte ich immer durch einen 'Reboot' beheben. Beim letzten Reboot gab es, während er noch lief (aktiv war), unglücklicherweise eine kurze StromUnterbrechung von wenigen Sekunden. Das ist leider bei uns auf den Philippinen gelegentlich der Fall (Dauer von wenigen Sekunden bis zu mehreren Stunden). Seitdem kann der Pi nicht mehr booten. Zuerst dachte ich, das BootMedium (externe 1TB SSD) wurde zerschossen. Das war aber zum Glück nicht der Fall, weil es auf meinem anderen RPi4b 4GB einwandfrei bootet. Nach einer StromUnterbrechung schaltet der Pi natürlich aus und kann dann nach einem Neustart (im NomalFall) wieder völlig unbeschadet das BS/OS laden. Einziger Unterschied diesmal war ein noch aktiver System-Task (Reboot). Die CPU-Temperatur ist dank aktiver Kühlung (Ice Tower) immer ≦ 40℃.

    Bei der FehlerSuche bin ich nach dem AusschlußVerfahren vorgegangen, bis alle mir bekannten FehlerMöglichkeiten und Gegenmaßmahmen ausgeschöpft waren.

    Durchgeführte Maßnahmen:

    Als erstes ganz normaler Neustart (ohne Erfolg). Danach habe ich mir den aktuellen EEPROM-Bootloader heruntergeladen (USB zuerst — dann SDCARD) und in das EEPROM geflasht (per Raspberry Pi Imager), leider mit gleichem negativen Ergebnis. Es spielt auch keine Rolle, ob ich von USB oder von einer SDCARD boote (nichts funktioniert). Eine MonitorAusgabe der BootMeldungen ist allerdings vorhanden, und es werden auch alle USB-Ports (oder beim SDCARD-Boot auch die Karte) erkannt. Eine entsprechende Fehler-Anzeige (etwa 'kein BS/OS-System gefunden') konnte ich nicht erkennen. Danach werden die Monitore aber schwarz, und sie zeigen an "Kein Eingangssignal" und der Pi schaltet sich aus. Mit anderen Worten ist der Bootloader nicht mehr in der Lage, das System (Raspbian Buster Debian 10) zu booten/starten. Die BildschirmAusgabe scheint aber generell gegeben zu sein; allein das Laden/Starten des BS/OS wird verweigert. Es ist auch unerheblich, ob das Medium am USB-HUB (wie bislang) oder direkt am Pi angeschlossen ist — er bootet einfach nicht mehr. Soweit ich weiß, ist es dem Bootloader im EEPROM auch egal, welches BS/OS er booten soll, solange alle erforderlichen Dateien des jeweiligen BS/OS in der 'Boot-Partition' vorhanden sind.

    Haben die Hersteller eine Möglichkeit vorgesehen, den Bootloader dazu zu bewegen, eine Art Notfall-/Reparatur-System zu laden, um das System zu reparieren und wieder herstellen zu können? Ich mag einfach nicht daran glauben, daß ein kleiner/kurzer StromAusfall den Pi 'geschrottet' haben soll. ;(

    Hat jemand eine Idee, was da passiert sein könnte und wie ich das ggf. beheben kann?

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    Seit es vor kurzem ein ISP-bedingtes Abschalten des Internet-Zugangs (vermutlich WartungsMaßnahmen) gab, ist mein noch funktionierender RPI nach dem Booten nicht mehr in der Lage, eine Webseite aufzurufen mit folgender FehlerMeldung:
    "Die Webseite ist nicht erreichbar"
    "ERR_ADDRESS_UNREACHABLE"

    Die SystemZeit-Synchronisierung sowie ein Ping zum Router funktionieren allerdings sofort. Die Verbindung zum Router erfolgt bei mir per LAN-Kabel über einen HUB. Nach einem Aus- und wieder Einschalten des HUBs (Reset) funktioniert alles wieder ganz normal. Das ist zwar ein unbedeutendes Problem, aber es nervt mich. Das müßte doch auch zu beheben sein, oder?


    LG
    Hamikosch

    Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information. ;)

  • Booten nach StromUnterbrechung nicht mehr möglich? Schau mal ob du hier fündig wirst!

  • Hast Du in der Boot-Partition allenfalls Dateien mit den Namen FSCK000*.REC gespeichert?

    Sonst ist mir das zuviel Prosa.

    Ein vollständiges Recovery kannst Du nur mit der letzten funktionierenden Datensicherung versuchen.

    Vermutlich wird nicht einmal die Ramdisk erkannt/geladen und es macht imho bei der Zuweisung der RAM Adressen einen Unterschied, ob Du einen Pi mit 4 Mb, oder 8 Mb verwendest.

    Sonst müsste ich mir den genauen (EEPROM)Bootablauf in der Dokumentation genau ansehen. Aber das kannst Du eigentlich auch.


    Servus !

    RTFM = Read The Factory Manual, oder so

  • Auch Infos zum Netzteil wären hilfreich, bzw. ob dieses mal mit einem anderen RPi 4 quergetauscht wurde.

    Die beiden Netzteile sind die RPI-Original-Netzteile, die beim jeweiligen Kauf als Set dabei waren; und ich habe sie bisher noch nie quergetauscht.

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  • In der Boot-Partition gibt es keine Dateien in der Art "FSCK000*.REC".
    Da ich regelmäßig Datensicherungen durchführe, wäre es einen Versuch wert, die letzte Sicherung aufzuspielen und dann damit einen Boot-Versuch am Pi4-8GB zu versuchen. Allerdings verspreche ich mir nicht viel davon, weil ich davon ausgehe (Irrtum vorbehalten), daß die Inhalte, bis auf neuere Dateien (gegenüber der der Sicherung) gleich sind.
    Den (EEPROM)Bootablauf in der Dokumentation habe ich mir bereits durchgelesen. Leider konnte ich dem Ablauf nichts entnehmen, was in irgend einem Bezug zu meinem Fehler stehen könnte..

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  • ich habe sie bisher noch nie quergetauscht.

    Ich frage nur, falls es das Netzteil beim Stromausfall zerschossen hat, könnte man nach Ausschlussverfahren die Netzteile auch mal tauschen, bzw. das NT des funktionierendem RPi mal am nichtfunktionierenden RPi versuchen. Natürlich mach das nur Sinn, wenn beide RPis das gleiche Modell, also RPi4 sind.

  • ich habe sie bisher noch nie quergetauscht.

    Ich frage nur, falls es das Netzteil beim Stromausfall zerschossen hat, könnte man nach Ausschlussverfahren die Netzteile auch mal tauschen, bzw. das NT des funktionierendem RPi mal am nichtfunktionierenden RPi versuchen. Natürlich mach das nur Sinn, wenn beide RPis das gleiche Modell, also RPi4 sind.

    Also, die RPIs sind beide RPI4b und unterscheiden sich ausschließlich im RAM-Speicher (4GB bzw. 8GB). Ich werde morgen zunächst die beiden Netzteile quertauschen und gucken, was passiert. Wenn es nicht funktionieren sollte, dann wäre als nächstes die Rücksicherung des letzten Images dran.

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  • Die beiden NTs sind identisch und deuten darauf hin, daß es sich um Original-NTs handelt. Die Beschriftung enthält das "RPI-Logo" und "Raspberry Pi", sowie die elektrischen Daten: "Output 5.1V 3.5A".

    Ich habe auf Vorschlag von 'hyle' beide NTs quergetauscht — gleiches negatives Ergebnis.

    Testhalber habe ich die 512GB große SSD (lief vormals/standardmäßig auf dem RPI4-4GB) direkt sowohl am USB3- als auch am USB2-Port des RPI4-8GB angeschlossen; hat auch keine Änderung ergeben.

    Ich befürchte jetzt fast schon, daß die kurze unglückliche StromUnterbrechung den RPI tatsächlich 'geschrottet' hat ;(, und ich glaube, der Hersteller hat für diesen extrem seltenen Fall (StromUnterbrechung bei aktivem System-Task 'REBOOT") nichts vorgesehen. Ich denke, daß alle möglichen Maßnahmen zur 'WiederBelebung' inzwischen ausgeschöpft sind. Falls jemand eine Möglichkeit sieht, was ich noch nicht versucht habe, würde ich mich freuen :) und das testen.

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  • Du schreibst, dass sich dein RPi nach einiger Zeit ausschaltet, wie meinst du das? Eigentlich gibt es bei deinem RPi nur 3 "normale" Betriebs-Zustände wie: AUS (ohne Spannung) / AN (in Betrieb) / STANDBY (runtergefahren). Hast Du mal die 5V und die 3,3V an der GPIO Steckerleiste, im Fehlerfall gemessen? ( Am Besten macht man dies, wegen der möglichen Kurzschlussgefahr, über Jumperkabel. ) Wenn du kurzzeitig Bootmeldungen siehst, sollte der Bootloader doch nicht das Problem sein. K.A. vielleicht überlastet etwas deinen RPi, was diesen dann via Polyfuse o. einer Schutzschaltung abschalten lässt. Gibt es vielleicht irgendwelche Blinkcodes vom RPi? Oder lässt sich dieser nach so einer Aktion gleich wieder starten? Hast du schon probiert, mal nur den "nakten RPi" ohne angeschlossene Geräte zu starten?

  • Du schreibst, dass sich dein RPi nach einiger Zeit ausschaltet, wie meinst du das? Eigentlich gibt es bei deinem RPi nur 3 "normale" Betriebs-Zustände wie: AUS (ohne Spannung) / AN (in Betrieb) / STANDBY (runtergefahren). Hast Du mal die 5V und die 3,3V an der GPIO Steckerleiste, im Fehlerfall gemessen? ( Am Besten macht man dies, wegen der möglichen Kurzschlussgefahr, über Jumperkabel. ) Wenn du kurzzeitig Bootmeldungen siehst, sollte der Bootloader doch nicht das Problem sein. K.A. vielleicht überlastet etwas deinen RPi, was diesen dann via Polyfuse o. einer Schutzschaltung abschalten lässt. Gibt es vielleicht irgendwelche Blinkcodes vom RPi? Oder lässt sich dieser nach so einer Aktion gleich wieder starten? Hast du schon probiert, mal nur den "nakten RPi" ohne angeschlossene Geräte zu starten?

    Mit 'ausschaltet' war der Betriebs-Zustand unmittelbar nach dem Herunterfahren gemeint (STANDBY). Leider habe ich keine JumperKabel und kann diesen Test nicht durchführen.
    Anders als sein Vorgänger Modell besitzt der RPI4 keine Polyfuse.

    Beim Einschalten leuchtet die rote LED sofort auf und die grüne LED blinkt kurz 2 mal und bleibt dann konstant an.

    Starten RPI (ohne Medium, nur Tastatur + Maus). Beim Booten wird zunächst das bekannte "weiß-violette Monitor-Bild" angezeigt und nach Klick auf <Esc> kommt der Diagnose-Bildschirm » siehe SchnappSchuß (RPI-Boot.jpg). Der RPI läuft jetzt in einer 'Endlos-Boot-Schleife' und fährt auch nicht herunter, sondern zeigt konstant BootMeldungen an und versucht, immer wieder neu zu booten, was ohne Medium natürlich nicht geht. Wenn aber ein Medium angeschlossen ist, erkennt der RPI das auch, versucht es jetzt zu booten, was er aber leider nicht kann, und deshalb fährt er danach herunter. Ein erneuter StartVersuch ist anschließend problemlos wieder möglich. Auf das gesamte Boot-Verhalten kann ich mir keinen Reim machen. Es ist mir völlig unklar, warum irgend ein angeschlossenes Medium (egal welches oder wo) zwar richtig erkannt wird, aber trotzdem nicht booten kann.

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