Hallo zusammen,
da in einem anderen Thread über Sensoren zur Erdfeuchte gehirnt wird, habe ich hier noch mal den aktuellen Stand nachgelesen.
Frage: Wieso ist ein nichtlineares Verhalten ein K.O.-Kriterium für die Nutzung eines Sensors?
Denn es gibt eine Reihe mathematischer Verfahren zur Linearisierung nichtlinearer Datenbeziehungen. Was spricht dagegen, mal zu untersuchen, auf welche Weise sich die Messreihen linearisieren lassen? Wer hockt auf den Daten?
Abgesehen davon bin ich nicht der Ansicht, dass die Beziehung Sensorwert zur Erdfeuchte linear sein muss, um Aussagen einer notwendigen (= Not wendenden) Bewässerung treffen zu können. Man kann auch über Schwellenwerte eine Bewässerung automatisieren. Ich denke, dass auch hier eine Hysterese beobachtet werden kann. Ist aber ein anderes Thema.
In meiner Diplomarbeit habe ich eine Funktion mit folgenden Eigenschaften linearisiert (und es war keine Diplomarbeit zur Erlangung des Titels eines Diplom-Mathematikers):
- Konstante1 bei Annäherung an Zeit = Startzeit der Messung
- Nach Injektion eines Aktivators vergeht eine Zeit t1 bis zu einem Effekt (signifikante Änderung des Messwertes); t1 ist die Zeit, die der Aktivator benötigt,um dort hinzukommen, wo der Aktivator einen biologisch-chemisch-medizinischen Effekt hervorruft
- Anstieg des Messwertes in zunächst exponentieller Form
- Anstieg geht in einen linearen Verlauf der Steigung S über
- Die Steigung S ist größer als der des exponentiellen Verlaufs davor
- Danach nimmt der Messwert nur noch in reziprok-exponentieller Form zu
- Konstante2 bei Annäherung an Zeit = +Unendlich (Messabbruch bzw. Injektion weiterer Substanzen) - (Verbrauch oder Abbau des Wirkstoffes hebt den Organismus auf ein höheres Aktivitätsniveau)
- Punktsymmetrie der Messwerte am Messwert mit Steigung S = maximal vorher zu nachher (um es noch komplizierter zu machen)
Besonderheiten:
- die Messwerte können einen Summanden Zeit * Steigung s enthalten, wodurch die ganze Messreihe eine Grundsteigung aufweist
- die Zeit t1 hängt ab von Injektionsvolumen, Wirksamkeit der injizierten Substanzen, einer individuellen Befindlichkeit des belebten Körpers, dem injiziert wurde
- Die Differenz Konstante2 - Konstante1 hängt ebenso von den gleichen Größen ab
So gab es Messreihen
- flach mit geringer Differenz Konstante2 - Konstante1
- hoch mit großer Differenz Konstante2 - Konstante1
- kurz mit schneller Diffusion des Wirkstoffes
- lang mit langsamer Diffusion des Wirkstoffes
und beliebiger Kombination.
Ergebnis war dann eine Funktion, die einen linearen Zusammenhang ALLER Messreihen darlegte, sofern die gleiche Kinetik zu Grunde lag.
Bei einem bestimmten Wirkstoff gab es eine andere Kinetik, was dann zu einer anderen Linearisierungsfunktion führte.
Beste Grüße
Andreas