Also, ich hab auch nicht verstanden, was du erreichen willst, wenn du den Pi mit der Sprechanlage verbindest. Möchtest du den Pi als zusätzliches Sprechteil nutzen oder das Gesprochene aufnehmen oder die Kommunikation irgendwie weiterleiten per WLAn ins Web aufs Handy oder sowas?
So weit ich das nachvollziehen kann, arbeiten diese Anlagen oft mit 12 V Wechselstrom - irgendwo muss ja die Zentraleinheit sein - im Keller oder am Eingang - da muss auch irgendwo ein Trafo sein - dem kannst du das dann sicher genauer entnehmen. Oder mal mit dem Messgerät an verschiedenen Punkten gegen COMMON messen, da solltest du irgendwo dann wahrscheinlich 12 V haben.
Von den Anschlüssen her:
3 ist COMMON, also wohl GND.
4 ist Call - da ist der Klingelknopf angeschlossen. Wenn der gedrückt wird, liegen hier vermutlich die 12 V Wechselspannung an und die lassen dann die Klingel ertönen.
2 Speach out leitet das Mikrofonsignal an die Zentrale (deshalb out und nicht in, wie man bei einem Mikrofon spontan denken würde).
6 Speech in - das gleicche für den Lautsprecher - über diesen Draht kommt das Audiosignal für den Lautsprecher rein.
1 Lock ist wohl der Kontakt für den Türöffner.
Das ganze Teil arbeitet offenbar völlig passiv. Es gibt keinen 12-V-Eingang, der das Gerät mit Strom versorgt. Vermutlich hat es also keine wesentliche Elektronik. Vielleicht kannst du auf der Rückseite der Platine noch einen Chip finden, aber da wird nichts tolles dran sein. Generell kann dir das vielleicht noch den einen oder anderen Aufschluss geben, wenn du mal auf der Platine schaust, wie alles verschaltet ist und ob da vielleicht noch Widerstände, Kondensatoren oder tatsächlich noch ein IC, Verstärker oder sowas drauf sind. Tatsächlich wird auch ein Kontakt an der Hörergabel vermutlich Micro und Lautsprecher trennen. Vielleicht kannst du das mal ergründen und einen genauen Schaltplan des Teils zeichnen. Wo ist eigentlich der Knopf zum Öffnen der Tür. ich sehe einen Schlüssel auf der Gabel abgebildet... sieht so aus, als könne man die Tür nur öffnen, wenn man den Hörer abgenommen hat.
Die Ströme kannst du beim Klingelknopf (4) und beim Türöffner (1) ja leicht messen. Das werden einige zig mA sein.
Das Klingelsignal kannst du wahrscheinlich leicht mit einem AC-Optokoppler + Widerstand (bei12 V würden 1000 Ohm passen) parallel zur Klingel (also zwischen 4 und 3) abnehmen.
Den Türöffner kannst du wahrscheinlich ebenso recht einfach mit einem Schalter (Optokoppler, Transistor/Mosfet, Relais, ...) zwischen 1 und 3 betätigen.
Die beiden anderen Anschlüsse sind offenbar analoge Audiosignale. Wenn du da genaueres wissen willst, wirst du ein Oszilloskop brauchen.
Geh mal davon aus, dass das beim Lautsprecher auch 12 V sind und das Signal bereits verstärkt aus der Zentraleinheit direkt an den Lautsprecher geht.
Das Mikro hängt wahrscheinlich auch passiv an der Zentraleinheit im Keller. Auf dem Mikroleitung liegen dann womöglich auch 12 V und die werden durch das Mikrofon moduliert.
Mangels Spannungsversorgung ist wahrscheinlich kein Mikrofonverstärker und auch auch kein Verstärker für den Lautsprecher verbaut. Vermutlich ist es also eine sehr einfache Anlage, wie sie schon vor 50 Jahren verbaut wurden, mit mäßiger Sprechqualität und offensichtlich minimalen Funktionen.
Das Lautsprechersignal kannst du sicher mit einem AD-Wandler abnehmen. Aber da ist bestimmt Vorsicht geboten was die Spannung angeht. Ich kenn mich mit Audiokram nicht aus - aber so weit ich das weiß, ist am Eingang einer Audiostufe in der Regel ein Kondensator. Und wahrscheinlich ist es auch nicht die beste Idee, 12-V irgendwie an irgend einen AD-Wandler zu hängen.
Beim Mikrofon sieht es wahrscheinlich ähnlich aus. Ich nehme an, dass auch da ein moduliertes 12-V-Signal erzeugt wird. Die Frage ist, willst du mit dem Pi das in Mikrofon Gesprochene hören oder aus dem Pi das Sprechen ins Mikrofon ersetzen.
Bist du ein Sprechteilnehmer in einem Mehrfamilienhaus - zur Miete? Oder gehört die Anlage dir? Hängen mehrere Wohnungen/Sprechteile dran oder nur diese eine? Ich nehme an, du hast Gründe, in die Anlage selbst nicht einzugreifen.